Bei STS in Beckedorf: Neun Unternehmer laden zum Tag der Logistik – Mehr als 700 Besucher kommen.
Nachwuchssorgen ist eines der beherrschenden Themen im Transportgewerbe. Bereits vor sechs Jahren hatten sich deshalb erstmals Logistik-Unternehmer im Landkreis Harburg zusammengetan und am Beckedorfer Bogen zu einem Informationstag eingeladen. Sechs Unternehmen stellten sich vor – sieben Besucher kamen. Ein Desaster. Aber: Von den sieben jungen Leuten unterschrieben am Ende zwei einen Ausbildungsvertrag. Jetzt, nach dem zögerlichen Anlauf, ist der Tag der Logistik etabliert: Mehr als 700 Anmeldungen für eine lokale Unternehmerinitiative in einem Gewerbe, das bei jungen Leuten nicht unbedingt ganz oben auf der Wunschliste der attraktiven Berufe steht, das kann sich mehr als sehen lassen.
So schnell lassen sich Detlev Dose (STS) und seine Mitstreiter nicht entmutigen. Dass sich Beharrlichkeit auszahlt, wurde beim sechsten Tag der Logistik deutlich. Der Vormittag war geprägt vom Besuch von insgesamt 15 Schulklassen aus Harburg Stadt und Land, der Nachmittag gehörte Arbeitsuchenden, die ihre Schulzeit schon hinter sich haben. Auf dem STS-Gelände sorgte eine 18 Meter hohe Arbeitsbühne für den nötigen Überblick. Außerdem hatte das Transportgewerbe kräftig aufgefahren: Mehrere große Trucks, darunter Muldenkipper, Kranfahr-, Tank- und Spezialfahrzeuge, standen bereit, um jungen Leuten einen Eindruck von einem Arbeitsplatz zu geben, der so hautnah zuvor vielleicht noch nie betrachtet werden konnte. Kein Wunder, dass sich einige Schüler im Führerhaus eines 20-Tonners sichtlich wohl fühlten.
Freie Ausbildungsplätze zum August 2016
Detlev Dose, Sprecher der Ausbildungspartner Süderelbe, wirbt für die Logistikbranche. Die Ausbildungs- und Karrierechancen seien vielfältig. Nach abgeschlossener Ausbildung liege die Chance auf eine gut bezahlte Anstellung bei 90 Prozent, im Bereich der Berufskraftfahrer sogar bei 99,9 Prozent. Die Ausbildungspartner Süderelbe bieten zum 1. August 2016 wieder mehr als 20 Ausbildungsplätze an, darunter ein Dutzend für künftige Berufskraftfahrer, aber auch Stellen in der Lagerlogistik und im kaufmännischen Bereich.
Dose: „Der Karriere sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Ich habe 1981 als Schülerpraktikant meine ersten Schritte im Bereich Spedition gemacht – nun bin ich seit mehr als 20 Jahren Chef, und es macht noch immer Spaß.“
Nachmittags wartete auf dem Gelände von STS Seevetaler Transport Service dann erstmals eine Jobbörse auf Besucher. In Kooperation mit der Arbeitsagentur boten die neun Unternehmen rund 300 geladenen Gästen fast 30 neu geschaffene Jobs an – mit guter Resonanz, wie Dose sagt. Ebenfalls nutzten auch zahlreiche Flüchtlingshelfer- und Organisationen dieses Angebot, um erste Kontakte zu knüpfen. Es habe zahlreiche Gespräche gegeben. Die Hälfte der Jobs war bereits nach zwei Wochen neu besetzt. Für alle noch offenen Stellen lagen zum Teil viele Bewerbungen vor. wb