Lex Elsdorf: Auf das Gewerbe folgt das Wohnen

So könnten die 70 Wohnungen in Elsdorf ab 2020 gebaut werden – in mehreren Abschnitten.

Die Süderelbe AG und der Projektentwickler PGN setzen neue Maßstäbe

Not macht erfinderisch: Weil die Grundstückspreise und Mieten in den Ballungsgebieten immer teurer und die verfügbaren Flächen zunehmend zur Mangelware werden, rücken beispielsweise Logistikansiedlungen verstärkt auch ins weitere Hamburger Umland vor. Bestes Beispiel: der von der Süderelbe AG und der Samtgemeinde Zeven entwickelte und vermarktete LogIn Park Elsdorf auf halber Strecke zwischen Hamburg und Bremen. Allerdings tun sich dort zwangsläufig neue Probleme auf, denn Fachkräfte sind in der Peripherie kaum zu bekommen – es sei denn, ihnen wird bezahlbarer Wohnraum geboten. Genau diesen Ball spielt jetzt die PGN Projektgesellschaft Nord GmbH aus Rotenburg/Wümme, die gemeinsam mit ortsansässigen Akteuren den Bau von 70 Wohnungen plant. Die PGN trifft damit exakt den Nerv der Gemeinde Elsdorf, die nun sowohl Jobs als auch Wohnraum vor Ort zu bieten hat.

PGN-Geschäftsführer Norbert Behrens: „Aus meiner Sicht als Architekt und Projektenwickler sollten Gewerbegebiete künftig nur noch im Zusammenhang mit neuem Wohnraum entwickelt werden.“ Für das Projekt in Elsdorf zeichnet Nils Neumann verantwortlich: „Die Kommune hatte bereits ein öffentliches Bieterverfahren angeleiert – mit dem Ziel, Wohnraum zu schaffen. Für Elsdorf ist unser Projekt zugleich der Einstieg in den Mietwohnungsbau. Es macht ja durchaus Sinn, nicht nur Gewerbe anzusiedeln, sondern auch dafür zu sorgen, dass die künftigen Arbeitnehmer vor Ort wohnen können. Dieser Gedanke wird vor allem vor dem Hintergrund interessant, dass in der Logistik Jobs in den unteren Einkommenssegmenten zu finden sind. Diese Mitarbeiter finden in Hamburg keine bezahlbare Wohnung. Hier in Elsdorf ist das anders.“

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Laut Neumann gibt es zwei Modelle – öffentlich geförderte Wohnungen mit einem Quadratmetermietpreis in Höhe von 5,60 bis 5,80 Euro und nicht geförderte Wohnungen, die dann bei acht Euro/Quadratmeter liegen. Mit dem Blick auf die Hamburger Verhältnisse sind das unschlagbare Konditionen. Neumann ist sicher, dass es gelingen wird, Mitarbeiter aus den Ballungsräumen für einen Umzug nach Elsdorf zu interessieren. Im ersten Schritt sollen 20 bis 30 Wohnungen gebaut werden. Start soll im Frühjahr 2020 sein. Zurzeit liegt der B-Plan öffentlich aus, sobald Baurecht erteilt ist, beginnt die Erschließung. Neumann: „Wir denken, das wird im Herbst sein.“ Die Wohnungen werden zwischen 50 und 80 Quadratmeter groß sein und auch anderen Interessenten zur Verfügung stehen. Zum Teil sollen sie möbliert an Mitarbeiter anderer Unternehmen am Standort vermietet werden.

Ikea und Noerpel sind im Boot

Die Süderelbe AG begrüßt diese Initiative. Sie hatte das Areal gemeinsam mit der Samtgemeinde Zeven entwickelt und vermarktet sowie die Unternehmen Ikea (Lager) und Noerpel (Logistik) in Elsdorf angesiedelt und sie mit der Planungsgemeinschaft Nord zusammengeführt. Derzeit plant sie bereits die Erweiterung des Industriegebietes. 300 neue Jobs in Elsdorf – da stellt sich die Wohnungsfrage automatisch. SAG-Vorstand Dr. Olaf Krüger: „Schule, Kindergarten und Einkaufsmöglichkeiten bietet das nur sieben Kilometer entfernte Zeven. Die beiden Unternehmen Ikea und Noerpel sind im Boot und ebenfalls daran interessiert, dass Wohnraum vor Ort entsteht.“ Und: „Elsdorf ist quasi ein Pilotprojekt, denn bislang zielt die Wanderungsbewegung eher in Richtung der Städte. Doch dort wird das Wohnen für Normalverdiener zunehmend teurer. Dieser Entwicklung stellen wir mit Elsdorf eine Alternative gegenüber – Wohnen und Arbeiten in einem naturnahen Raum.“ wb

Web: https://www.suederelbe.de/ ; https://www.pgn-architekten.de/de/Planungsgemeinschaft-Nord/

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