„Wenn Weg und Ablaufplan klar sind, bedeutet das für die Patientinnen emotional meist schon eine Erleichterung“, sagt die Oberärztin, die im Elbe Klinikum Stade einen Teil der Operationen durchführt. Sowohl in der Stader als auch in der Buxtehuder Frauenklinik führen ausschließlich in der Entfernung von Brusttumoren erfahrene Gynäkologen das Skalpell. Die Operationen werden so schonend wie möglich ausgeführt.
„Bei Tumoren bis zu zwei Zentimeter Durchmesser können wir die Brust in etwa 90 Prozent aller Fälle erhalten. Das ist im Vergleich zu vielen anderen Brustzentren eine überdurchschnittliche Rate“, erklärt Dr. Thorsten Kokott, Chefarzt der Frauenklinik in Stade.
Auch die Untersuchung der sogenannten Wächterlymphknoten gehört zum Standard-Verfahren des Brustzentrums Stade-Buxtehude. „Die Zeiten, als alle Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt wurden, ist längst vorbei“, sagt Dr. Thorsten Kokott. Langfristig geschwollene Arme und Bewegungseinschränkungen gehören deshalb der Vergangenheit an.
Zur Linderung des postoperativen Schmerzes tragen liebevoll mit der Hand gearbeitete Kissen in Herzform bei. Landfrauenverbände und andere Vereinigungen spenden dem Brustzentrum regelmäßig selbst genähte Polster, die Körper und Seele der Patientin gleichermaßen stützen und wohltun. Für optimale Pflege der Kranken stehen sowohl im Elbe Klinkum Stade als auch in Buxtehude sogenannte Breast-Care-Nurses bereit, examinierte Krankenschwestern mit Zusatzausbildung auf dem Gebiet der Brust-erkrankungen. Sie sind Bindeglied zwischen Patientin, Angehörigen und allen am Behandlungsprogramm Beteiligten, wirken unterstützend und beratend. Einfühlsam führen sie die Patientinnen durch das Labyrinth von Diagnostik und Therapie.
Die ambulante Nachbehandlung
Denn nach der Entfernung des Tumors und der Entlassung aus der Klinik ist der Krebs noch nicht besiegt. Es folgt die ambulante Nachbehandlung in Form von Strahlen-, Chemo-, Immun- und/oder Hormontherapie. Während der gesamten Prozedur ab der Diagnose stehen Psycho-Onkologen und -Therapeuten des Brustzentrums den Patientinnen zur Seite, um ihnen zu helfen, Krankheit und Therapie zu verarbeiten. Bei der Rehabilitation und sozialrechtlichen Fragen bieten Psychologen und Sozialdienste Rat und Tat.
„Außerdem arbeiten wir eng mit den niedergelassenen Frauen- und Hausärzten zusammen, denn sie spielen für die Patientinnen bei Fragen und Beschwerden als kompetente Ansprechpartner eine wichtige Rolle“, erklärt Dr. Iris Czybulka-Jachertz.
Jedes Jahr entscheiden sich mehr mit Mammakarzinom Erkrankte für das Brust-zentrum. Wurden 2006 noch 185 Fälle behandelt, waren es im vergangenen Jahr schon 270. Die Patientinnen fühlen sich rundum gut versorgt und geborgen, das belegen Befragungen. Im Wettbewerb unter 128 deutschen Brustzentren erreichte Stade-Buxtehude in der Gesamtwertung Platz 3, bezüglich des Kriteriums Infobereitstellung und Basisinformation wurde es sogar Bundessieger. mab