Mit viel Praxiserfahrung in den Job

Die Lehre an der hochschule 21 ist ja bekannt für ihren hohen Praxisbezug. Den Begriff „anwendungsorientiert“ hört man oft. Wie äußert sich das im Fach Bau- und Immobilienmanagement?
Hadrych: In der Tat werben heute sehr viele Hochschulen damit, dass sie eine anwendungsnahe, praxisorientierte Ausbildung bieten. Für die Ausbildung an der hs21 gilt dies aus meiner Sicht jedoch in besonderem Maße. Der Studierende verbringt bei uns fast genauso viel Zeit im Praxisbetrieb wie im theoretischen Studium, was schon per se einen ganz anderen Praxisbezug liefert, als in einem klassischen Studiengang, der vielleicht gerade einmal zehn Wochen Pflichtpraktikum für das gesamte Studium umfasst. Außerdem verfügen alle Lehrenden der hs21 über weitreichende Praxiserfahrungen und haben auch als Dozenten noch enge Kontakte zur Praxis. Dies führt dann zu entsprechend praxisnahen Projekten, die im Rahmen der Lehrveranstaltungen bearbeitet werden.
Beug: Bei uns an der hochschule21 findet das duale System Anwendung – und zwar das wirklich praktizierte duale System, das weit über lediglich als „dual getarnte Praktika“ hinausgeht, so wie es an manchen Hochschulen der Fall ist. Wir bieten im Unterschied zu anderen Hochschulen gewissermaßen ein „Komplettprogramm“, denn bei uns erhalten die Studenten ein Full-Service-Studium, das exakt auf die Probleme und Herausforderungen der Wirtschaft abgestimmt ist. Ich denke, anwendungsorientierter und vielseitiger als dieses Komplettpaket von Wirtschaft und Wissenschaft geht es nicht!

Und wie läuft so ein duales Studium in Buxtehude genau ab?
Hadrych: Im Wesentlichen gliedert sich jedes Semester des Studiums in zwei jeweils etwa zwölf Wochen umfassende Phasen: eine Theoriephase, in der hier an der Hochschule ganz klassisch in Vorlesungen und Übungen das notwendige theoretische Wissen vermittelt wird. In der anschließenden Praxisphase ist der Student voll in die Abläufe seines Betriebs integriert und arbeitet hier an konkreten Projekten mit. Abgeschlossen wird die Praxisphase dann durch eine Praxisarbeit, die in der Hochschule im Rahmen eines kurzen Vortrags vorgestellt wird.

Welche Vorteile habe ich denn als Praxispartner?
Beug: Erstens hat der Praxispartner die Chance, in der Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Praxisbetrieb seinen eigenen Nachwuchs auszubilden und einen Mitarbeiter mit Praxiserfahrung zu bekommen, der hervorragend eingearbeitet ist. Zweitens kann der Betrieb durch den Kontakt zur Hochschule bei nicht alltäglichen Problemen einfach mal nachfragen. Der große Vorteil dabei ist ja, dass die Hochschule und ihre Experten keine wirtschaftlichen Interessen verfolgen, eine entsprechende Auskunft also im Regelfall neutral und nicht interessengesteuert ist. Ein Beispiel: Wir bekommen zurzeit viele Fragen zum „Building Information Modeling“, da viele Betriebe zu diesem Thema eine neutrale Beratung suchen.

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Also ist ein dualer Student eine gute Investition, wenn man mal betriebswirtschaftlich denkt?
Hadrych: Diese Frage wird natürlich immer mal wieder gestellt, da wir als private Hochschule eben nicht ohne Studiengebühren auskommen. Aber gerade in der heutigen Zeit mit einem hohen Bedarf an qualifizierten Ingenieuren müssen Firmen in erheblichem Maße in die Akquisition von Mitarbeitern investieren. Typische Investitionen sind dabei Personalanzeigen in Online- und Printmedien oder auch die Einschaltung von Personalvermittlern. Die hierfür anfallenden Kosten sind nicht unerheblich, der Erfolg solcher Maßnahmen ist jedoch durchaus mit großen Fragezeichen verbunden. Seine Mittel stattdessen in einen dual Studierenden zu investieren, ist meines Erachtens eine sinnvolle und kluge Entscheidung.

Wie stellen Sie sich den Studiengang Bau- und Immobilienmanagement in den nächsten fünf Jahren vor?
Beug: Schon jetzt und auch in Zukunft wird es sehr viele Herausforderungen geben, denen wir uns als Hochschule stellen müssen. Einige der immer wichtiger werdenden Themen im Sinne der zunehmenden Digitalisierung sind beispielsweise Industrie 4.0 und die vollumfängliche Digitalisierung der Arbeitswelt. Dieses sind nur einige der Punkte auf unserer Agenda, die wir in unserem Lehrangebot weiterführend intensivieren möchten. Unser Alleinstellungsmerkmal mit dem vielfältigen „Modulmix“ aus Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften gilt dennoch als Kernbotschaft und gewissermaßen als das tragende Konstrukt unseres Studiengangs.