Leben und arbeiten zwischen den Kanälen

Premiere im neuen Gewerbehof „JAFFE!“Premiere im neuen Gewerbehof „JAFFE!“: IBA-Geschäftsführerin Karen Pein (rechts) erläutert die Entwicklungsperspektiven auch von Wilhelmsburg. In der Mitte: Hamburgs Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Dorothee Stapelfeldt.

IBA-Frühstück im neuen Gewerbehof „JAFFE12“ – Puhst KG zeigt die neue Perspektive für Wilhelmsburg auf.

Die Premiere ist geglückt: Mit der Ausrichtung des 30. IBA-Frühstücks hat sich der neue Wilhelmsburger Gewerbehof „JAFFE12“ an der Jaffestraße in die Liste herausragender Hamburger Wirtschaftsadressen eingereiht. Mit Blick auf die Elbphilharmonie und weitere markante Hamburger Gebäude konnten die etwa 60 Frühstücksteilnehmer nicht nur einen ersten Eindruck von der neuen Wilhelmsburger Gewerbearchitektur gewinnen, sondern auch Wissenswertes über den aktuellen Stand der IBA-Aktivitäten im Süden Hamburgs mitnehmen. IBA-Geschäftsführerin Ka-ren Pein gab einen spannenden Ausblick auf das, was auf der Elbinsel – und nicht nur dort – in den kommenden Jahren zu erwarten ist.

Mit „JAFFE12“ geht die Hans E.H. Puhst Grundstücksverwaltung einen kräftigen Schritt in die Zukunft. Attraktive Gewerbeflächen gepaart mit kühner Architektur im Kontrast zur ehemaligen Margarinefabrik – das entfacht schon in sich einen hohen Reiz. Zudem liegt der zweiteilige Neubau mit insgesamt rund 7000 Quadratmetern Nutzfläche auch noch am Wasser: Im rückwärtigen Bereich grenzt die Fläche an den Jaffe-Davids-Kanal.

Mittlerweile ist die Puhst-Verwaltung von Meckelfeld zurück an den Ursprungsort des Unternehmens gezogen. Im fünften Stock des Towers haben sich die Geschäftsführer Lars Meyer und Carola Jungwirth mit ihrem Team neu eingerichtet. Die Büros garantieren Weitblick in jeder Beziehung, denn das neue Führungsduo will das Unternehmen mit seinen sechs Gewerbehöfen und 80 Wohnungen im Sinne des Gründers, aber mit eigener Note in die Zukunft führen.

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Nachdem die Bäckerei Sul, der Dufthersteller Linari, der Rohrleitungsbauer KSC und das Reinigungsunternehmen Hectas bereits den Betrieb aufgenommen haben, beginnt das Gastronomieunternehmen Hansekai jetzt mit der Einrichtung der Räume. Als neuen Mieter hat Lars Meyer das Bureau Veritas gewonnen. Die Zertifizierer wollen im Erdgeschoss ein Prüflabor für Kraftstoffe einrichten und haben zusätzlich in den oberen Etagen Gewerbeateliers gemietet. Und noch eine neue Branche ist im Anmarsch: Eine namhafte Musik- und Entertainment-Agentur will sich an der Jaffestraße niederlassen. Die Entwicklungsperspektive nach dem Motto „Leben und Arbeiten zwischen den Kanälen“ wird so auf hohem Niveau mit Leben erfüllt.

Lars Meyer: „Wir haben jetzt einen Vermietungsstand von 60 Prozent erreicht und sind beim Ausbau kurz vor der Ziellinie. Auf den restlichen Flächen wird noch der Estrich eingebaut, die Trockenbauer schaffen weitere Einheiten. Der Restausbau geschieht dann nach den Wünschen der Mieter.“ Dorothee Stapelfeldt, Senatorin der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen sowie Schirmherrin des IBA-Frühstückstreffs, nutzte die Veranstaltungspremiere, um ihre Freude über den außergewöhnlichen neuen Gewerbehof in direkter Nähe zu ihrer eigenen Behörde zu äußern. Sie betonte dabei insbesondere die Relevanz von JAFFE12 für die weitere Entwicklung des Stadtteils.

Neue Maßstäbe setzt der Neubau auch in puncto Kunst am Bau – ein im Industriegebiet bislang eher vernachlässigtes Thema. Den kreativen Beleg für die neue Rolle der Kunst liefert der Immenbecker Künstler Frank Rosenzweig, der mit seinem Entwurf „Blickpunkt“ einen Wettbewerb gewann. Mittlerweile ist das Kunstwerk mit dem raffinierten Spiel der Perspektive montiert. wb


Info: Generationswechsel

Lars Meyer, Geschäftsführer der Puhst KG, lenkt die Geschicke des Unternehmens künftig gemeinsam mit seiner Cousine Carola Jungwirth. Seine Mutter, Heidi Tillmanns, bleibt Gesellschafterin.

Lars Meyer, Geschäftsführer der Puhst KG, lenkt die Geschicke des Unternehmens künftig gemeinsam mit seiner Cousine Carola Jungwirth. Seine Mutter, Heidi Tillmanns, bleibt Gesellschafterin.

Mit dem Umzug in das neue Haus geht für das Unternehmen Hans E. H. Puhst wieder einmal eine Ära zu Ende: Heidi Tillmanns, langjährige Geschäftsführerin und Tochter des Gründers, hat ihre Aufgaben an ihre Nichte Carola Jungwirth übertragen. Die 77-Jährige bleibt allerdings Gesellschafterin. Die Firma, so sagt sie, sei ihr Leben.

Heidi Tillmanns hat sich in Wirtschaftskreisen einen Namen gemacht. Viele Jahre engagierte sie sich im Beirat des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden, sie saß in Beiräten mehrerer Banken und vertrat Harburger Interessen im Handelskammer-Gesprächskreis Hamburger Süden. Eine Aufgabe wird sie nach 40 Jahren in der Puhst-Geschäftsführung ehrenamtlich weiterhin wahrnehmen, denn Wilhelmsburg liegt ihr besonders am Herzen: „Ich bin als Repräsentantin des Wirtschaftsvereins Patin der Bonifatius-Schule und helfe Schulabgängern, in den Beruf zu finden. Das war mir immer ein Anliegen, deshalb mache ich gerne weiter.“ In zahlreichen Gremien und Gesprächsrunden hat sie sich immer wieder für die Elbinsel engagiert.

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Carola Jungwirth (47) ist Juristin – und nun „die neue Frau für die Zahlen“. Neu ist die Aufgabe nicht, denn die Cousine von Geschäftsführer Lars Meyer („Nicht nur die SPD kann Doppelspitze, das können wir auch.“) ist bereits seit acht Jahren im Unternehmen tätig. Etwas Neues gibt es dennoch: „Die Ordner stehen jetzt in meinem Büro“, sagt sie augenzwinkernd. wb