Erster Bauabschnitt für den Hamburg Innovation Port in Harburg soll 2017 starten Wichtiger Baustein: die Expansion der TU Hamburg Gespräch mit Investor Arne Weber.
Arne Weber will ein Zeichen setzen. Und zwar schnell: Noch in diesem Jahr soll der Bau von „hip one“ starten. Der erste Bauabschnitt des Hamburg Innovation Port an der Blohmstraße im Channel Hamburg soll 8000 Quadratmeter Nutzfläche für technologieorientierte innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen haben. Doch das ist nur der Anfang. Wenn es nach dem Bauunternehmer (HC Hagemann), Investor und Channel-Begründer geht, dann wird auf dem Gelände am Ziegelwiesenkanal in den nächsten fünf bis sechs Jahren ein Komplex mit 70 000 Quadratmetern Nutzfläche für Büros, Hörsäle, Werkstätten, Konferenzräume, Co-Working Spaces, Labore sowie Gastronomie und Hotellerie gebaut. Damit steht in Harburg das mit Abstand ambitionierteste Hamburger Wirtschafts- und Wissenschaftsbauprojekt vor dem Startschuss. Zum Vergleich: Das ebenfalls eindrucksvolle ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung in Finkenwerder kommt mit einem Drittel der Fläche aus – es ist etwa so groß wie das Phoenix-Center.
Der Hamburg Innovation Port gliedert sich in fünf Bauabschnitte und sieht im Entwurf auch einen kegelförmigen Baukörper umgeben von Wasser vor. Zunächst einmal stehen aber „hip one“ (geplante Fertigstellung Ende 2018) bis „hip four“ im Fokus. Weber: „Die Reihenfolge dieser fünf Bauabschnitte ist egal. Das entscheiden wir aufgrund der Nachfrage. Und die ist groß. Wir sind in Gesprächen mit Interessenten, die große Flächen brauchen.“ Weber verfolgt jedoch ein klares Ziel: Im hip sollen Wirtschaft und Wissenschaft zusammentreffen. Deshalb spielt die Technische Universität Hamburg (TUHH) eine tragende Rolle in dem Konzept. Die Zahl der Studenten soll von derzeit 6000 auf 10 000 steigen. Dazu sind etwa weitere Räume mit einer Gesamtfläche von rund 40 000 Quadratmetern nötig, die im Binnenhafen entstehen sollen. Allerdings ist der Uni-Ausbau ein städtisches Thema und damit eine Frage der Haushaltsmittel.
Signale aus dem Senat
Gleichwohl soll die TUHH das Zentrum mit innovativen Inhalten im technologischen Bereich füllen und entsprechende Menschen zusammenbringen. Ein Gründerzentrum ist im hip ebenfalls vorgesehen. Mit dem DLR und dem geplanten Fraunhofer Institut, der TuTech und dem Startup-Dock der TUHH sind bereits heute namhafte Akteure im Channel versammelt beziehungsweise in Sichtweite. Firmen wie das benachbarte Unternehmen Becker Marine Systems runden die Szene ab. Das Echo aus dem offiziellen Hamburg ist denn auch mehr als positiv. Sowohl Wirtschaftssenator Frank Horch als auch Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank loben Webers Vorhaben in den höchsten Tönen. Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter bezeichnet den Plan als Meilenstein für den Innovationsstandort im Hamburger Süden.
Hochkarätiger Beirat
Dem Vernehmen nach hat sich bereits ein hochkarätig besetzter Beirat formiert, der sich Anfang, Mitte April konstituieren soll. Vertreten sind beide Behörden, die Hamburgische Wirtschaftsförderung, die Wirtschaft selbst und die TUHH. Insider werten das als Zeichen, dass es der Stadt ein ehrliches Anliegen ist, dieses Projekt nach Kräften zu unterstützen.
Nach derzeitigen Schätzungen werden an der Blohmstraße mindestens 150 Millionen Euro Investment nötig sein, um den Plan umzusetzen. Hamburg bekäme damit aber ein wissenschaftsorientiertes Zentrum in einem Fachbereich, nämlich Technologie und digitale Transformation, in dem heute die mit Abstand höchste Nachfrage am Arbeitsmarkt besteht. Der Fachkräftemangel schlägt hier besonders hart zu Buche (siehe auch Report auf Seite 36). wb
Web: www.hamburg-innovation-port.com