Hotel und Fachmarkt
Ein deutlich größeres Volumen hat ein anderes Harburger Projekt, das Heinrich Wilke derzeit vorantreibt: „Wir haben den Auftrag, einen Teil der ehemaligen Fläche des Unternehmens Harburg-Freudenberger zu entwickeln.“ Unter dem Namen „City Port Harburg“ sollen im Dreieck Buxtehuder Straße/Hannoversche Straße/Seevestraße ein neues, achtgeschossiges Hotel auf einem Plateau sowie in weiteren Ge bäuden Fachmärkte untergebracht werden, die eine sinnvolle Ergänzung zum Einzelhandel in der Innenstadt darstellen sollen. Im Zuge der Neuentwicklung soll die seit Jahren diskutierte Verlegung der Seevestraße Richtung Norden realisiert werden. Dadurch entsteht eine große Fläche, auf der auch parkähnliche Bereiche am Seevekanal möglich wären. Die Abstimmung mit dem Bezirk ist im Gange. Mit dem Tiefbau könnte 2019 begonnen werden – nach dem Neubau der Brücke im Zuge der Hannoverschen Straße (führt über die Gleise).
Stichwort Fachmarkt: Gespräche mit Ikea führten nicht zum Erfolg, da der Ikea-Standort Moorfleet zu nah ist. Denkbar wäre aber zum Beispiel ein E-Mobilitätscenter mit Schwerpunkt Zweiräder auf bis zu 17 000 Quadratmetern Fläche. Hintergrund: Die Nutzung darf nicht „zentrenrelevant“ sein – was bedeutet: Es kann nur ein Betrieb angesiedelt werden, der in der Harburger Innenstadt keinen Platz hätte oder den es dort nicht gibt. Wilke: „Das Thema Mobilität wäre schon sehr sinnvoll. Denn eines muss man wissen: Das ist sicherlich der lauteste Standort im ganzen Hamburger Süden. Wohnen, hochwertige Büros oder die Nutzung als Technologie-Standort sind hier nur schwer vorstellbar. Ein zentral am Bahnhof und an der Innenstadt gelegenes Mittelklasse-Hotel ist aber machbar.“ Und durchaus erwünscht, wie aus dem Harburger Beitrag zum Hamburger Hotelentwicklungsplan hervorgeht.
Die Deutsche Bank verkauft . . .
Zwei kleinere Imentas-Projekte zeigen, dass der Harburger Immobilienmarkt nach wie vor in Bewegung und für Investoren interessant ist: Im südlichen Abschnitt der Lüneburger Straße (Fußgängerzone) wurde das Marquardt-Haus an den Bauträger Nord Project verkauft. Hier ist ein fünfgeschossiges Geschäftshaus mit mehr als 50 Wohnungen in Planung. Wilke: „So ein Vorhaben lässt sich nur umsetzen, wenn man vorher ein Konzept hat und potenziellen Interessenten zeigen kann, was möglich ist. Man braucht also den Nachweis der Machbarkeit. Dafür stehen wir.“ Und noch ein reines Makler-Projekt: Imentas hat die Deutsche Bank an einen Harburger Unternehmer verkauft, der in eine respektable Immobilie investieren wollte. Natürlich geht es nur um die Filiale an der Harburger Rathausstraße, aber die ist in dem Prunkbau der ehemaligen Hannoverschen Bank untergebracht – einem der schönsten historischen Harburger Gebäude überhaupt. Im Januar wechselte das Haus, in dem übrigens auch Wohnungen sind, den Eigentümer. Zuletzt hatte es der Investa gehört, einer deutschen Kapitalsammelstelle, die einen Immobilienbestand von der Deutschen Bank übernommen hatte.
Ein weiteres Großprojekt hat Heinrich Wilke ebenfalls im Blick: Das Neuländer Quarree, das derzeit Gegenstand eines Insolvenzverfahrens sein soll. Wilke: „Für den Fall, dass der Insolvenzverwalter Interesse hat, haben wir ein Konzept fix und fertig in der Schublade.“ wb
Web: www.imentas.de