Die Baulandentwickler der Sparkasse Harburg- Buxtehude über den aktuellen Markt, die anhaltende Nachfrage und Grundstücke in Salzhauses.
In Zeiten historisch niedriger Zinsen entwickelt sich das Immobiliengeschäft gerade bei Banken und Sparkassen zur tragenden Säule des Geschäfts, denn hier kann mit guter Beratung und einer aktiven Rolle das Geld verdient werden, das über Zinseinnahmen derzeit nicht mehr zu erwarten ist. Gut also, wer vorgesorgt hat und nah am Markt ist. Während auf Hamburger Stadtgebiet in der Regel die Projektentwickler mit fertigen Hochbau-Entwürfen das aktive Geschäft der Wohnraumschaffung betreiben, ist im ländlichen Bereich seit vielen Jahren die Sparkasse Harburg-Buxtehude ein bewährter Ansprechpartner, wenn es um ein erschlossenes Baugrundstück geht. Entsprechende Flächen zu finden, zu entwickeln, zu erschließen und zur Baureife zu bringen, ist Aufgabe der Immobilien-Tochter IDB. Mit den drei Projektleitern Claudia Körner, Klaus Peters und Steffen Maroska sprach B&P über die aktuellen und künftigen Grundstücksangebote im Landkreis Harburg und im Raum Buxtehude.
Der anhaltende Niedrigzins sorgt nach wie vor für einen permanenten Ansturm auf alles, was sich bebauen lässt. Die sogenannte Alterswanderung (große Immobilien werden zugunsten kleinerer Flächen oder Eigentumswohnungen in Stadtnähe aufgegeben) tut ein Übriges. In der Folge sind die Grundstückspreise vielerorts in die Höhe geschossen. Im Umkehrschluss heißt das: Wer günstiges Bauland sucht, muss in die weitere Umgebung schauen. Klaus Peters: „Je weiter wir uns von Harburg aus Richtung Westen und Süden bewegen, desto günstiger wird es.“
68 Grundstücke im Angebot
Die Sparkasse Harburg Buxtehude hat jetzt die Vermarktung für das Wohngebiet Salzhausen gestartet: 68 Grundstücke für Einfamilienhäuser und Doppelhäuser sowie Mehrfamilienhäuser. Claudia Körner ist sicher: „Die Flächen werden schnell weggehen.“ Ihre Erfahrung: Sobald bekannt wird, dass die Sparkasse irgendwo in absehbarer Zeit ein neues Baugebiet erschließen will, laufen die Telefone heiß.
Nun liegt Salzhausen nicht gerade in Hamburger Stadtnähe. Wer in der Hansestadt arbeitet, müsste sich im Falle eines Grundstückskaufs auf einen etwas weiteren (etwa 45 Kilometer bis Hamburg-Hauptbahnhof) Arbeitsweg einstellen. Aber das ist kein Problem. Claudia Körner: „Die Nachfrage aus dem direkten Umfeld ist groß. Es gibt Kunden, die sich wohnungsmäßig einfach verkleinern oder barrierefrei bauen wollen. Familien vor Ort suchen ebenfalls Flächen.“ Und sie bricht eine Lanze für Salzhausen: „Das ist ein lebenswerter Ort, der alles bietet – sogar ein Gymnasium und ein saniertes Freibad. Salzhausen wird völlig unterschätzt.“ Ihr Tipp: „Einfach mal hinfahren und anschauen!“ Einen voll erschlossenen Quadratmeter Bauland (Grundstücke ab 600 Quadratmeter) gibt es dort je nach Lage ab 105 Euro – Preise, von denen Buchholzer nur träumen können. Dort wird mittlerweile fast das Doppelte verlangt.
Gemeinsam mit dem Projektentwickler Uwe Gerner hat die IDB auch ein Baugebiet in Hanstedt in der Vorbereitung – dort steht jedoch nach Abschluss des Bebauungsplanverfahrens zunächst die Erschließung an. Der Quadratmeterpreis wird demnach voraussichtlich bei mindestens 145 Euro liegen. Hier sollen
67 Bauplätze entstehen – überwiegend für Einfamilienhäuser.
Noch Zukunftsmusik, aber bereits im Besitz der Sparkasse: die sogenannte Kyrill-Fläche an der Bremer Straße in Buchholz. Der Orkan Kyrill hatte 2007 für reichlich Schaden gesorgt. Hier sollen auf vier Hektar gut 40 Grundstücke erschlossen werden – auch für Mehrfamilienhäuser. Das Bebauungsplanverfahren läuft noch.
Anpassung an das Dorf
„Je weiter sich der potenzielle Käufer von der Stadt wegbewegt, desto stärker fordern die Bebauungspläne eine Anpassung der Häuser an die dörfliche Struktur“, sagt Claudia Körner. „Ein modernes Einfamilienhaus im Bauhausstil ist dann möglicherweise nicht so einfach zu realisieren.“
Wer im Buxtehuder Bereich auf der Suche ist, sollte sich mit Hedendorf befassen. Dort stehen 55 Baugrundstücke vor der Erschließung, wie Steffen Maroska sagt. Die Waldsiedlung in Neu Wulmstorf mit 57 Baugrundstücken ist da-gegen noch im Bebauungsplanverfahren. Sie soll Anfang 2018 an den Markt gehen. Die Fläche befindet sich hinter der ehemaligen Röttiger-Kaserne auf niedersächsischen Gebiet.
Das IDB-Team hat mit Seevetal, Uhlendorf (14 Grundstücke) und Wulfsen (sechs Grundstücke) weitere Eisen im Feuer und ist sicher: Auch hier dürfte es angesichts der Gesamtlage nicht schwer sein, Käufer zu finden. wb