hit-Technopark kauft künftig Bio-Strom aus deutschen Wasserkraftwerken.
Die Nachhaltigkeitskampagne des hit-Technoparks mit dem Slogan „hit goes green“ hat jetzt einen neuen Meilenstein erreicht: Ab 2016 kauft Geschäftsführer Christoph Birkel TÜV-zertifizierten Öko-Strom ein, der in deutschen Wasserkraftwerken produziert wird. Der Strom für den einzigen Hamburger Technologiepark kommt künftig vom Lech, denn dort hat der Ökostrom-Anbieter Entega Kraftwerke platziert. Birkel: „Wir sind damit beim Strom CO2-neutral. Beim Gas ist das direkt natürlich nicht so einfach. Wir regeln das über den Kauf von Zertifikaten und unterstützen über Entega ein Waldschutz-Projekt in Südamerika.“ Kurz: Wenn im hit-Technopark Gas verbrennt, wird in Südamerika aufgeforstet.
Die neue Energiestrategie wirkt sich für die Mieter des Technoparks positiv aus.
Birkel: „Wir haben unseren Energiebedarf gebündelt und gut verhandelt. Im Vergleich zu 2015 werden wir im kommenden Jahr 20 000 Euro weniger Energiekosten haben. Unser Ziel ist es, nachvollziehbar nachhaltig zu wirtschaften.“
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Birkel ist davon überzeugt, mit dem neuen Energieversorger einen Partner gefunden zu haben, der transparent produziert.
Parallel dazu stehen weitere ökologische Teilprojekte an: Zurzeit wird geprüft, inwieweit die Bestandsgebäude noch besser gedämmt werden können. Die LED-Beleuchtung wird vorangetrieben, und möglicherweise soll ein Eisspeicher gebaut werden. Mit der neuen digitalen Steuerungstechnik verfolgt Birkel ein weiteres Ziel: „Dadurch lässt sich der individuelle Energieverbrauch unserer Mieter wesentlich besser zuordnen und abrechnen.“ Und: „Wir haben in unserem Neubau am Tempowerkring 19 zwei Blockheizkraftwerke, die Wärme und Strom erzeugen. Das ist eine hochkomplexe Technologie, die nur dann effizient arbeitet, wenn sie perfekt gesteuert wird. Wenn irgendwo ein Fehler vorliegt, wundert man sich plötzlich, dass die vorher kalkulierte Kostensenkung gar nicht eingetreten ist.
„Die meisten BHKWs arbeiten nicht effizient“
Wir haben deshalb einen Fachingenieur beauftragt, der regelmäßig vor Ort ist und die Daten abgleicht. Er kann gegebenenfalls die Betriebseinstellungen korrigieren und optimieren. Nur so ist der effiziente Betrieb überhaupt möglich.“ Grundsätzlich ist die Motivation für das Öko-Engagement jedoch eine andere: „Ich möchte etwas für die Umwelt tun. Sage aber auch: Das muss bezahlbar sein. Und es muss funktionieren.“
Für den Einsatz der beiden Blockheizkraftwerke (BHKW) hat der Technopark insgesamt rund eine Million Euro investiert. Laufen sie optimal, verdienen die Geräte unter dem Strich Geld. Doch wehe, es stimmt etwas nicht. Birkel ist sicher: „Viele Bauherren schauen da nicht so genau hin. Die geben viel Geld für Hochtechnologie aus, doch dann wird die stetige Kontrolle vernachlässigt – das kann am Ende teuer werden. Meine These: Die meisten Blockheizkraftwerke arbeiten nicht effizient.“
Das Umwelt-Engagement Birkels mutet auf den ersten Blick idealistisch an und ist es sicherlich auch teilweise. Es gibt aber einen handfesten Aspekt, der wirtschaftliche Vorteile verspricht: Gerade gewerbliche Mieter schauen heute genau hin, wie die Immobilie beschaffen ist, in die sie einziehen. Niedrige Nebenkosten und das Thema Nachhaltigkeit spielen dabei eine große Rolle, wie Birkel bestätigt: „Das ist genauso wichtig wie beispielsweise schnelles Internet. Viele potenzielle Mieter fragen ganz gezielt ab, ob wir ein nachhaltiger Betrieb sind. Diese Frage wollen wir mit Ja beantworten.“ wb