Hitzestau im Schlafzimmer? Lauwarme Cola?
Weißwein auf Zimmertemperatur? Gerke-Kälte-Klima sorgt für die korrekten Gradzahlen.
Der Klimawandel ist es wohl nicht, aber dennoch: In deutschen Häusern herrscht zunehmend „dicke Luft“. Allerdings nicht, weil sich die Bewohner in den Haaren liegen, sondern weil der Anteil stark gedämmter Häuser steigt. Wer heute neu baut, kauft an die 50 Zentimeter dicke Wände gleich mit ein. An heißen Sommertagen kann es da schon mal ungemütlich werden, denn ist die Wärme erstmal drin, geht sie von allein kaum wieder raus, wie Michael Chairsell sagt, Kälteanlagenbaumeister bei Gerke-Kälte-Klima in Kakenstorf. Geschäftsführerin Manuela Gerke bestätigt: „In der Folge wächst bei uns die Nachfrage nach Klimaanlagen – insbesondere für das Schlafzimmer.“
Traditionell ist das Kakenstorfer Unternehmen stark im Bereich gewerblicher Kunden unterwegs, sorgt beispielsweise für gekühlte Serverräume, Mobilfunkantennen und Lagerräume. Doch der Privatkunde in norddeutschen Breitengraden schätzt zunehmend eine angenehme Klimatisierung in Wohn- und Schlafräumen. Chairsell: „Insgesamt haben die Perioden richtig heißer Sommertage zugenommen. In diesen Phasen können viele Leute nicht mehr richtig schlafen, weil es einfach zu warm ist. Es ist ja in Deutschland so: Die Klimaanlage im Auto ist quasi Standard und schon längst kein Luxus mehr. Darüber wird gar nicht diskutiert. Doch in den Wohnräumen, speziell in Schlafzimmern, da ist Klimatisierung eher noch die Ausnahme. Aber die Einstellung dazu ändert sich gerade, wie die Nachfrage zeigt.“
Technisch betrachtet besteht die Raumklimatisierung aus zwei Geräten: dem Innengerät, das der Luft die Wärme entzieht, und dem Außengerät, das die Wärme wieder abgibt. Manuela Gerke: „Wer baut, sollte von vornherein ein Leerrohr einplanen, das erspart nachher die aufwendige Montage.“ Grund: Das Innengerät braucht nicht nur Strom, sondern auch eine Zu- und eine Ableitung des Kältemittels. Alle drei Leitungen passen in ein Leerrohr mit
60 Millimetern Durchmesser, das die Verbindung von Innen- und Außengerät herstellt.
Die Innengeräte sind je nach Raumgröße vergleichsweise dezent. Sie senken die Temperatur per Fernbedienung auf den gewünschten Wert, der laut Michael Chairsell idealerweise nicht niedriger als acht Grad unter Außentemperatur liegen sollte. Kostenpunkt: Im Schnitt 2500 Euro für einen 20 Quadratmeter großen Raum. Der Clou: Wählt der Kunde ein Wärmepumpen-Klimagerät, kann er seinen Raum nicht nur kühlen, sondern in der Übergangszeit auch wärmen. Dann wird die Funktion einfach umgedreht: Das Außengerät entzieht der Luft die Wärme, dass Innengerät gibt sie ab.
Dass Klimageräte den Energiebedarf erhöhen, liegt auf der Hand. Doch Chairsell sagt: „Wir stecken ein Watt Energie rein und bekommen vier Watt Wärmeleistung wieder heraus. Das schafft kein Heizlüfter – da ist das Verhältnis eins zu eins. Die modernen Geräte passen den Verbrauch zudem der Nutzung an. Wir haben hier drehzahlgeregelte Verdichter. Die Anlagen sind programmierbar, der Einsatz kann also individuell optimiert werden.“ Ein weiterer Effekt: Klimageräte sorgen für eine Entfeuchtung der Raumluft, was gerade in Schlafzimmern von Vorteil ist und zudem möglicher Schimmelbildung vorbeugt. Die Kältemittel sind übrigens gesundheitlich unbedenklich, betont Chairsell. Eine regelmäßige Wartung (Filterreinigung, Dichtheits- und Funktionsüberprüfung) sei dennoch ratsam.
Die Raumklimatisierung ist nur ein Beitrag, den Gerke bereithält, um Privathaushalte auszurüsten. Ein weiterer: die Kühlzelle – oder der „begehbare Kühlschrank“. Manuela Gerke: „Früher hatten die Häuser Speisekammern, die einigermaßen kühl waren. Heutzutage gibt es keine automatisch kühlen Räume mehr im Haus. In einer Kühlzelle, die in der Größe flexibel eingebaut werden kann, lassen sich Lebensmittel bei plus acht Grad bestens lagern. Ganze Joghurt-Paletten, Getränkekisten, komplette Kuchenbleche – alles kein Problem.“ Die Zellen werden mit einem Kühlgerät ausgestattet.
Zum weiteren Angebot gehören auch Eiswürfel-Bereiter für die Hausbar und Kühlungen für den Weinkeller. Regelmäßig stattet das Handwerksunternehmen Privathäuser mit individueller Kühltechnik aus. wb
Der coolste Job der Welt . . .
Für 2016 sucht das Unternehmen Gerke-Kälte-Klima noch einen Auszubildenden, der Mechatroniker für Kälteanlagen werden möchte. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und setzt einen guten Realschulabschluss sowie gute Kenntnisse in Mathematik, Physik und Chemie voraus. Von Vorteil ist ein vorgeschaltetes Berufsgrundbildungsjahr Elektrotechnik. Manuela Gerke: „Das wär ein Supereinstieg.“ Die Lehrzeit wird in der Regel nicht verkürzt. Warum, erläutert Michael Chairsell: „Der Mechatroniker für Kälteanlagen vereint eigentlich drei Berufsbereiche in einem: Sanitär, Elektrotechnik und Kältetechnik. Hinzu kommen Wärmepumpentechnik, Metallverarbeitung und Kenntnisse aus dem Bereich Chemie. Nicht umsonst sprechen wir von dem schwierigsten Handwerksberuf.“ Und es gibt weitere Anforderungen: „Englischkenntnisse sind von Vorteil. Wer Kontakt mit Seeschiffen hat, kommt daran nicht vorbei“, sagt Michael Clairsell. Der beste Weg zum „coolsten Job der Welt“: anrufen, fragen, Praktikum machen.
Kontakt: bewerbung@gerke-kaelte-klima.de