Dank RISE und BID: Jetzt wird der Harburger Sand hübsch gemacht

Citymanagement plant mit privaten und öffentlichen Mitteln – Die Stadt beschließt Fördergebiet – Auch die Hölertwiete profitiert.

Die Entwicklung der Harburger Innenstadt ist seit Jahren ein Dauerthema in den Gremien, die sich zur Aufgabe gemacht haben, aus dem einstigen Oberzentrum im Hamburger Süden wieder einen attraktiven Standort zu machen. Jetzt sind zwei Entscheidungen gefallen, die auf einen erneuten Schub ins Positive hoffen lassen. Zum Einen ist die Harburger Innenstadt zum RISE-Gebiet erklärt worden, zum Anderen wird es mit dem Quartier rund um den Sand und die Hölertwiete einen zweiten Business Improvement District (BID) geben – dort soll in einer gemeinsamen Kraftanstrengung der Grundeigentümer eine Verbesserung der Situation des Einzelhandels herbeigeführt werden.

Die Hamburger Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnungsbau hat die Festlegung des Fördergebiets Harburger Innenstadt/Eißendorf-Ost beschlossen – das gilt insgesamt für eine 216 Hektar große städtische Fläche. Die Anpassung an veränderte städtebauliche Anforderungen sowie die Stabilisierung und Aufwertung des Gebiets wird nun ein neuer Schwerpunkt der bezirklichen Arbeit bis 2023 werden. Ziel: Die Harburger Innenstadt soll sich wieder zu einem attraktiven, belebten urbanen Zentrum mit hoher Aufenthaltsqualität und stark nachgefragten Angeboten sowie Wohnen entwickeln. Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch: „Eine gute Entscheidung, die zusätzliche Handlungsoptionen und Entwicklungschancen für die Harburger City bietet.“

Grafik: Bezirksamt Harburg

Dieser Plan zeigt das BID-Gebiet Sand/ Hölertwiete. Hier beteiligen sich die Grundbesitzer, darunter die Sparkasse Harburg-Buxtehude, die Haspa und die Commerzbank, an der Aufwertung des Quartiers. Blau gestrichelt: die Flächen, die verschönert werden sollen. Grafik: Bezirksamt Harburg

Ein erstes sichtbares Projekt wird die Umgestaltung der Fläche rund um den Sand sein, auf dem auch der Wochenmarkt stattfindet. Dazu werden Mittel des Bezirksamtes, der Bezirksversammlung, der Städtebauförderung und des BID in Gründung genutzt. Allein aus RISE-Mitteln sollen für die Sand-Fläche 2,2 Millionen Euro bereitstehen.

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Unter Regie des Citymanagement Harburg e.V. geht mit dem BID Sand Hölertwiete das zweite Entwicklungsgebiet an den Start. Bereits in der Verlängerung ist das BID Lüneburger Straße. Rund um den Sand ist die Situation etwas übersichtlicher, denn dort gibt es insgesamt „nur“ 33 Grundeigentümer, von denen sich die Mehrheit für das BID ausgesprochen hat. Je nach Grundstücksgröße beteiligen sich die Eigentümer mit Beiträgen an der Finanzierung von Maßnahmen, die der Aufwertung des Standortes nützen.

Das Vorhaben ist bereits seit 2009 in der Pipeline. Mehr als ein Dutzend Sitzungen haben seitdem stattgefunden – jetzt ist die Auslegung des Antrags abgeschlossen. Mit 94 Prozent haben sich die Eigentümer für das BID-Konzept ausgesprochen, was dazu führt, dass sich nun alle finanziell beteiligen müssen. Aufgabenträger, wie es so schön heißt, ist das Citymanagement mit Geschäftsführerin Melanie-Gitte Lansmann an der Spitze. Sie rechnet damit, dass in den kommenden drei Jahren rund 845 000 Euro allein aus dem BID-Topf zur Verfügung stehen: „Davon werden rund 600 000 Euro für Baumaßnahmen, neue Oberflächen und Stadtmöblierung ausgegeben.“ Oder auch das Entfernen von Pollern. Lansmann: „Der Sand ist Hamburgs Pollermuseum. Alles, was wie ein Poller aussieht, steht hier herum. Kurz: Die Poller müssen weg!“

Der Sand gilt stadtplanerisch als Scharnier zwischen Harburg und dem Binnenhafen. Hier treffen die Bewohner aus dem „alten Harburg“ und die aus dem neue Quartier am Wasser aufeinander. Der Wochenmarkt zieht an. Über eine Aufwertung des teils in die Jahre gekommenen Sand wird bereits seit Jahrzehnten diskutiert. Jetzt scheint es konkret zu werden. wb