Stade-Bützfleth: So sieht die Perspektive für den Seehafen aus – Erweiterung geplant, aber langwierig.
Der Besuch des Hafens Stade-Bützfleth endet überraschend vor einer Schranke. Obwohl der Hafen eine öffentliche Einrichtung ist, kommt hier nicht jeder rein. Ein freundlicher Mitarbeiter ist rege bemüht, den richtigen Ansprechpartner zu finden. Dann geht es weiter – und die Landschaft wird erdig rot. Sie erinnert ein wenig an die Oker-Minen im französischen Roussillon, doch in diesem Fall geht es um Bauxit, das ist der Stoff, der den Stader Hafen zu respektabler Größe hat heranwachsen lassen. Und es soll weitergehen: Es gibt zwar noch ein paar offene Eckdaten, aber die vierte Hafenerweiterung in Bützfleth ist bei den Hafenbetreibern und der Wirtschaftsförderung Stade durchaus ein Thema.
Bauxit, Aluminiumoxid, Gase und Flüssigkeiten
Unmittelbar vor dem großen Hamburger Hafen gelegen, hat sich das Stader Pendant als Seehafen positioniert. Seine Hauptaufgabe: An- und Auslieferungshafen für die Chemieunternehmen Dow und AOS. Der nördliche Teil des Anlegers im Hafen Stade-Bützfleth dient der Entladung von Bauxit und zur Verladung von Aluminiumoxid und feuchtem Aluminiumhydroxid. Maßgeblich zum Hafenumschlag trägt auch der Im- und Export von flüssigen sowie gasförmigen chemischen Grundstoffen im südlichen Hafenteil bei. Dow und AOS kommen jeweils auf ein Umschlagsvolumen von rund drei Millionen Tonnen.
Mit einer Kailänge von einem Kilometer und einem Umschlagsvolumen von 6,7 Millionen Tonnen insgesamt steht Bützfleth im Ranking der niedersächsischen Häfen auf Platz drei, wie Marcus Schlichting, Erster Vorsitzender des Seehafen Stade e.V., sagt. Die über Dow und AOS hinausgehenden Mengen kommen durch Düngemittel, Bauzusatzstoffe und beispielsweise den Umschlag von Baukomponenten aus dem Bereich Windenergie (Buss-Terminal) zusammen.
Geplant ist die Ertüchtigung der Schiene, wie Marco Dibbern, Geschäftsführer des Seehafen Stade e.V., sagt. Hier geht es im Wesentlichen um einen Schienenanschluss bis in den Seehafen sowie eine Verlagerung der wachsenden Verkehre aus dem innerstädtischen Bereich. Ein weiterer positiver Effekt ließe sich durch die Fertigstellung der A26 zwischen Buxtehude und Hamburg erzielen – gute Perspektiven also, wie auch Wirtschaftsförderer Thomas Friedrichs einräumt. Eine Fläche von weiteren 24 Hektar am Nordwestkai sowie drei weitere Schiffsliegeplätze – das wäre die vierte Ausbaustufe. Schlichting: „Dann wären hier in Bützfleth ganz andere Dinge möglich.“