Zwei Beispiele aus der Praxis
Fall 1: Eine Druckerei aus Bremen plante den Bau einer neuen Produktionshalle. Entsprechend der eigenen Betriebsstandards waren die wesentlichsten Anforderungen acht Meter Hallenhöhe und die Berücksichtigung von speziellen Fundamentsockeln für die Druckmaschinen. Nach konstruktiven Beratungsgesprächen wurden die Halle schließlich zwei Meter höher und die Maschinensockel ebenerdig geplant. Ohne wesentliche Mehrkosten bei den Gründungsarbeiten wurden so durch minimale Veränderungen der eigenen Nutzungsansprüche die Optionen für Nachnutzer deutlich größer. Mit der Verlegung des Produktionsstandortes, hier über die Bremer Stadtgrenze hinaus an die A28 nach Delmenhorst, wurden die Chancen für eine spätere Vermarktung des Objekts nochmals gesteigert.
Fall 2: Das Unternehmen Samsung in Berlin ging einen ganz anderen Weg. Dort wurde die mehrgeschossige Halle ausschließlich für die eigenen Produktionsansprüche ausgelegt. Nach der Aufgabe des Standortes stand die Immobilie rund sechs Jahre leer und verursachte jährliche Betriebskosten – Energie, Instandhaltung, Überwachung – von etwa 400 000 Euro jährlich. „Hier zeigt sich, dass das Volumen der Betriebskosten für Leerstand die Mehrkosten für weitsichtigeres Planen durchaus beträchtlich übersteigen können“, sagt Peuschel. „Eindimensionalen Planung“ kann zum Bumerang werden und ein Unternehmen unvermittelt einholen, wenn plötzlich Aufträge wegbleiben oder Standorte verlagert werden. Hier war der Fokus dann einerseits zunächst auf regionale produzierende Betriebe eingeengt, andererseits blieb das Kapital in der Immobilie gebunden. In einigen Fällen führt dies sogar dazu, dass Immobilien mangels Nachnutzbarkeit nicht einmal mehr beliehen werden können. Dann ist das Kapital endgültig festgesetzt.
Nachnutzungsstudie gibt Aufschluss
„Ist bereits Leerstand absehbar oder wie im Fall Berlin eingetreten, kann als Lösungsansatz über eine Nachnutzungsstudie, ein sogenanntes High-and-best-use, zunächst der Gesamtmarkt für die spezifische Immobilie untersucht werden“, zeigt Peuschel einen Lösungsansatz auf. Darin werden verschiedene Szenarien analysiert und ihre monetären Effekte aufgelistet. Der Eigentümer erhält eine professionelle Entscheidungsbasis für die nächsten Maßnahmen wie beispielsweise die Ansprache von Projektentwicklern für eine Umnutzung und Revitalisierung. Die Samsung-Immobilie konnte auf diesem Wege erfolgreich durch Engel & Völkers vermarktet werden.
Web: www.engelvoelkers.com
Info: Engel & Völkers Commercial
Die Engel & Völkers Commercial GmbH ist ein international tätiges Beratungs- und Vermittlungsunternehmen für Gewerbe-Immobilien. In den Segmenten Wohn- und Geschäftshäuser, Büro- und Handelsflächen, Gewerbe- und Industrieflächen sowie Investment sind die Immobilienberater von Engel & Völkers Commercial im direkten Umfeld der 580 größten deutschen Unternehmen aktiv tätig. Mit einem Netzwerk von bundesweit 29 inhabergeführten Gewerbebüros trägt Engel & Völkers Commercial der Dezentralität des Wirtschaftsstandorts Deutschland konsequent Rechnung. Beratung, Vermietung, Verkauf und Bewertungen sind die Kernkompetenzen der mehr als 420 qualifizierten Mitarbeiter in den lokalen Märkten. Auf der Grundlage des starken Netzwerkes im Inland konzentriert sich Engel & Völkers Commercial auf die weitere internationale Expansion. Mit ausländischen Büros in Südafrika, Katar, Tschechien, Portugal, Rumänien, Dänemark, der Türkei, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz ist E&V bereits in attraktiven Märkten präsent.