In Buxtehude: Autohaus Tobaben fasst Ford und Opel unter einem Dach zusammen
Unter einer Führung standen beide Adressen schon seit langem, jetzt ist aus zwei Autohäusern in Buxtehude eins geworden: Das Autohaus Tobaben konzentriert seine Aktivitäten mittlerweile am Brillenburgsweg, dem ehemals alleinigen Opel-Standort. Die Tobaben-Mitarbeiter, die bislang am Westende die Marke Ford betreut haben, sind bereits umgezogen. Mittlerweile hat sich das Ford-Opel-Team in dem erweiterten Autohaus am Brillenburgsweg neu eingerichtet. Beide Marken sind jetzt unter einem Dach zu fi nden. Rund 700 000 Euro haben Jan und Dirk Busse in die Modernisierung und den Ausbau investiert.
Auch wenn die Tobaben-Geschäftsführer Jan und Dirk Busse betonen, dass Opel- und Ford-Kunden durchaus zwei verschiedene Zielgruppen sind und wenig Überschneidungen haben, so klingt dieser Schritt doch ein bisschen nach Konkurrenz im eigenen Haus. Dabei ist es mittlerweile gang und gäbe, dass Autohäuser mehrere Marken anbieten. Auch für Tobaben galt das schon, denn bis 2013 wurde am Brillenburgsweg auch Chevrolet von General Motors angeboten, die dann allerdings vom europäischen Markt genommen wurde.
Dass Tobaben in Buxtehude zwei Standorte hatte, hat historische Gründe und geht auf die Übernahme des Opel-Autohauses Schaible im Jahr 2007 zurück. Jan Busse: „Die Verlagerung des Autohandels vom Westende an den Brillenburgsweg kam als Idee in einem Unternehmergespräch auf. Da wurde die Frage aufgeworfen, warum wir die beiden Häuser in Buxtehude nicht zusammenlegen. Das war der erste Impuls.“ Und der Beginn zahlreicher Denkschleifen, denn speziell im Autohandel ist die Markenidentifi kation stark ausgeprägt. Busse: „Da wird in der Regel noch strikt getrennt, zumal die Hersteller auch klare Vorgaben machen, wie ihre Fahrzeuge präsentiert werden müssen.“ Hinzu kam, dass die Immobilie am Westende heiß begehrt war – immer wieder gab es Anfragen, wie Dirk Busse sagt. Mittlerweile ist sie fast komplett vermietet. Für die Brüder war allerdings ziemlich schnell klar, dass es bei diesem Projekt noch um etwas ganz anderes ging: „Wir haben insgesamt 150 Mitarbeiter und sprechen intern immer von einem Team – trotzdem wussten wir, dass die Zusammenlegung für manchen eine Herausforderung sein würde“, erläutert Jan Busse.
Und weiter: „Bereits vor zwei Jahren informierten wir unsere Mitarbeiter und machten einen Aushang mit der Frage: Wer plant mit? Tatsächlich haben sich etwa 70 Prozent der Betroffenen aktiv an der Planung beteiligt. Und das hat richtig viel gebracht, denn viele Dinge können nur von den Menschen beurteilt werden, die täglich in einer bestimmten Arbeitssituation sind. Also bekamen wir viele hilfreiche Tipps und Ideen. Ich bin doch gar nicht in der Lage, selbst an alles zu denken. Beispielsweise bei Plänen für die Werkstatt oder das Lager. Unsere Philosophie stand deshalb von Anfang an fest: Die Zusammenlegung wird ein Gemeinschaftsprojekt.“ Der Erfolg: Alle Mitarbeiter sind im Unternehmen geblieben – es gab nicht eine einzige umzugsbedingte Kündigung.
Dieses Verfahren dürfte vor allem in mittelständischen Familienunternehmen eher die Ausnahme sein. Jan und Dirk Busse benannten in der Umbauphase sogar für jeden Standort einen Kommunikationsbeauftragten, der die Kollegen auf aktuellem Stand hielt. Und: Der Umbau funktionierte im laufenden Betrieb, denn der Verkauf und der Service am Brillenburgsweg wurden konsequent aufrechterhalten. Die Tobaben- Standorte Stade, Harsefeld und Harburg blieben davon weitgehend unberührt.
Kunden am Brillenburgsweg fi nden nun sowohl Ansprechpartner für die Marke Ford als auch die Marke Opel. Je zwei Verkäufer sind Markenspezialisten, zugleich aber auch zuständig für den Gebrauchtwagenbereich. Da durch den Wegfall von Chevrolet Platzkapazitäten vorhanden waren, fiel die Entscheidung pro Brillenburgsweg. Dirk Busse: „Wir haben die Werkstatt entsprechend aufgerüstet, das Lager zusammengefasst und optimiert, neue Sanitär- und Sozialräume gebaut sowie nun auch eine bessere Vertretungsregelung geschaffen.“
Web: www.tobaben.eu