Wirtschaftsminister Bernd Althusmann beim „Take Off“ im Airbus-Werk Stade
Schwer beeindruckt zeigte sich unlängst Bernd Althusmann, niedersächsischer Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident, bei seinem ersten Besuch im Stader Airbus-Werk. Anlass war der „Take Off“, der traditionelle Jahresempfang der Airbus-Geschäftsleitung, der diesmal mit 200 geladenen Gästen in einer Werkhalle über die Bühne ging. Umrahmt von den CFK-Bauteilen der A350 begrüßte Airbus-Deutschland-Chef Klaus Richter die Gäste aus Politik und Wirtschaft. „Für uns ist die Luftfahrt ein ganz wichtiges Standbein in Niedersachsen“, sagte Althusmann zuvor bei einem Rundgang durch das Werk. Und: „Wir wollen die Führungsrolle des Nordens in der Luftfahrt weiter stärken.“ Er schloss in seine Bewertung ausdrücklich den „Luftfahrtstandort Buxtehude“ mit ein. Die Landesregierung werde alles tun, um diese beiden Werke zu unterstützen, vor allem um die Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt zu garantieren. Denn: „Wir sind stolz auf dieses Unternehmen Airbus.“ Airbus-Werksleiter Kai Arndt hatte in seiner Präsentation dem Minister versichert, dass die Arbeitsplätze in Stade sicher seien. Derzeit arbeiten 2500 Beschäftigte am Standort, der für Airbus ausschließlich CFK-Bauteile produziert. Entsprechend positiv, so Arndt, sei die Botschaft angekommen, dass durch die Bestellung von Emirates auch die Produktion des Großraumfliegers A380 mittelfristig gesichert sei. Arndt: „Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt.“
CFK hat Metall verdrängt
Allerdings stehen für die Stader Flugzeugbauer mittelfristig wichtige Entwicklungsschritte bevor: Gemeinsam mit den Forschungseinrichtungen im CFK-Valley wird derzeit an einer voll automatisierten Strukturmontage geforscht, die in absehbarer Zeit in der Produktion eingesetzt werden soll. Bereits jetzt sind große Teile der CFK-Produktion voll automatisiert, was auch den Minister beeindruckte.
Ein zweites wichtiges Projekt könnte die Neuentwicklung eines weiteren Flugzeuges aus der A320-Familie werden, das in frühestens zehn Jahren in die Fertigung gehen könnte – eine Einschätzung, die aber von Airbus offiziell nicht bestätigt wird. Fakt ist aber: Die Flügel des zukünftigen Fliegers werden aus CFK-Werkstoff sein, und Arndt unternimmt derzeit mit seinem Team viel, um die Entwicklung und spätere Produktion in das Stader Werk zu bekommen. Das wäre ein weiterer Meilenstein für die Region. Vom Bau der ersten A300 bis heute wurden und werden alle Seitenleitwerke der Flieger in Stade produziert, zunächst aus Metall, seit gut 20 Jahren aus CFK.