Stader Maschinenbauer Von der Heyde ist mit fast zehn Mitarbeitern Dauergast im Werk Stade
Der Flugzeugbau gilt als die Königsdisziplin der weltweiten Industrien. Wer es beherrscht, in die Serienfertigung komplexer Flugmaschinen vom Schlage eines Airbus A350, einer A380 oder auch der kleineren A320-Familie einzusteigen, der spielt in der Champions League. Die Produkte sind ständig in der Weiterentwicklung, das Zusammenfügen der Komponenten ist ein ausgeklügeltes System ineinandergreifender Arbeitsabläufe. Produziert wird just in time, die ausgefeilten Logistikketten sind ein Thema für sich. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass die Funktionstüchtigkeit von Maschinen, Hebevorrichtungen, Formen und Arbeitsmitteln aller Art höchste Priorität hat – sowohl im elektronischen als auch im mechanischen Bereich. Letzterer ist ein Fall für den klassischen Maschinenbau. So wundert es nicht, dass das Stader Maschinenbau-Unternehmen Von der Heyde gleich eine ganze Mannschaft für das Airbus-Werk in Stade abstellt. Die Aufgaben: Wartung, Service, Reparaturen.
Wir sind vor Ort verabredet: In dem vdh-Container auf dem Airbus-Gelände drängen sich zehn Kollegen, um kurz zu beschreiben, worin die Aufgabe des Dienstleisters besteht. „Wir machen eigentlich alle dasselbe“, sagt Tyrone Elabor. Er gehört zu dem halben Dutzend vdh-Industrie-Mechanikern, die dazu beitragen, dass der mechanische Betrieb in den Hallen 60 und 80 bei Airbus in Stade reibungslos funktioniert. Zu den Aufgaben gehören regelmäßige Wartungsarbeiten an allen Einrichtungen, die sich unter dem Oberbegriff Mechanik zusammenfassen lassen. Klar ist: Überall dort, wo bewegliche Teile großen Kräften ausgesetzt sind, kommt es zu Verschleiß und auch mal zu Beschädigungen.
Bernd Hauer, staatlich geprüfter Maschinentechniker und zuständig für die Auftragskalkulation und die Planung, sagt: „Ein Teil unserer Aufgaben ist Routine, aber wenn etwas kaputtgegangen ist, dann muss schnellstmöglich Ersatz her. Manche Teile können wir bestellen, andere müssen wir anfertigen.“ Letzteres passiert dann im Von-der-Heyde-Werk an der Wetternstraße in Stade, dem Hauptsitz des Sondermaschinenbauers, der weltweit bekannt ist für seine Kompetenz beim Bau von Maschinen zur Dichtheitsüberprüfung (beispielsweise für Alu-Felgen). Die Airbus-Mannschaft von Von der Heyde gehört zur Abteilung Fertigung & Service, die Mario Verwijst leitet. Er hat insgesamt etwa 35 Mitarbeiter, von denen die meisten in der Wetternstraße arbeiten. Die für Airbus abgestellten Kollegen treffen sich morgens um 6 Uhr im Betrieb und fahren dann gemeinsam zu Airbus. Wochenendeinsätze gehören zum Programm, denn bei Airbus wird im Drei-Schicht-Betrieb gearbeitet. Umbauten und zeitaufwendige Reparaturen werden deshalb samstags und sonntags erledigt, wenn die Produktion (Leitwerke und
Rumpfteile aus Kohlenfaserverbundwerkstoffen/CFK) im Werk ruht. Laut Stefan Höft, Vertriebsmitarbeiter bei Von der Heyde, kommt es in jüngster Zeit immer häufiger vor, dass auch Aufgaben im Hauptwerk auf Finkenwerder erledigt werden müssen.
Das Stader Unternehmen Von der Heyde geht unterdessen spannenden Zeiten entgegen. Gerald Lüdolph, geschäftsführender Gesellschafter, will den Betrieb konsequent modernisieren und dazu eine neue Fabrik bauen. Das Grundstück ist bereits gekauft und auf Kampfmittel untersucht. Es liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Airbus im Stader Industriegebiet Ottenbeck. wb
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