Wanted: Startkapital für Gründer

Arbeitsplätze im Fokus

Der Ursprung dieser noch neuen Bewegung ist in Buchholz zu finden. Wilfried Seyer, Geschäftsführer der WLH und Vorsitzender des Business Angels Netzwerk Elbe-Weser (BANEW.de), hatte seine Harburger Kollegen zu einem Treffen mit Dr. Carl Fredin eingeladen, selbst Business Angel und Vorsitzender des Skaninavischen Wirtschaftsvereins. Thematisch stand die Gründung eines Fonds nach Vorbildern in Schweden, der Schweiz und den USA im Mittelpunkt. Seyer: „Wir mussten allerdings schnell erkennen, dass sich diese Modelle mit der deutschen Gesetzgebung nicht so leicht in Einklang bringen lassen.“ Trotzdem: Der erste Kontakt war hergestellt und allen Beteiligten klar, dass der Finanzierungsnotstand im Gründungsumfeld ein Hemmnis ist, das beseitigt werden muss, wenn die Standorte langfristig vom Wissen in der Region profitieren wollen. Seyer: „Gründung ist ja nur der Anfang – mir ist es wichtig, dass erfolgreiche Ideen nicht nur an den Start gebracht werden, sondern dass die jungen Unternehmen dann auch in der Region bleiben, hier wachsen und hier für Arbeitsplätze sorgen. Darum geht es konkret.“

Unter dem BANEW-Dach haben sich bereits Akteure aus den Landkreisen Harburg, Stade, Rotenburg und dem Heidekreis formiert. Die Business Angels sind gestandene Unternehmer, die Gründern mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber auch mit Kapital einsteigen können. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Lüneburg WLG ist seit 2008 Premiumpartner des Business Angels Netzwerkes Süd-Ost Niedersachen e.V. (BANSON), das bis in die Region Wolfsburg-Braunschweig hineinragt. Mit dem Gründungsnetzwerk Stade gibt es im Westen bereits ein weiteres Netzwerk (Seite 7).

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Die neuen Pläne stehen nach Auffassung der Initiatoren nicht in Konkurrenz zu der Hamburger Absicht, einen Innovationsfonds zu gründen. Krüger: „Ganz im Gegenteil: Wenn wir uns als Region in diesem Bereich formieren, sind wir ein viel besserer Ansprech- und Sparringspartner.“ (Siehe auch
Seite 6, Rolle der Metropolregion)

„Pipeline für Investoren“

Birkel, Mahn und Krüger betonen:  „Es ist uns wichtig, dass alle Ansprechpartner ihre Aktivitäten weiter betreiben. Unsere Initiative hat nicht das Ziel einer zentralen Steuerung.“ Ausdrücklich begrüßt werden deshalb die aktuellen Pläne beispielsweise des Harburger Investors Arne Weber, der im Binnenhafen den Bau des Hamburg Innovation Port (HIP) vorantreibt. So fügen sich die Bausteine, die für den Aufbau einer geschlossenen Gründerkette von der Geschäftsidee bis zum wachsenden Unternehmen nötig sind, zumindest schon mal in den Köpfen zusammen.

Seit 2003 werden im Landkreis Harburg alle drei Jahre die mit 10 000 Euro dotierten Gründungspreise vergeben und auch speziell die Tutech und der hit-Technopark investieren seit Jahren in Gründer-ideen. Mit dem INNOTECH-Preis wurden regelmäßig Gründungsaktivitäten in mehreren Kategorien prämiert und gefördert. Der Preis mündete vor zwei Jahren in den Hamburg Innovation Summit und die Verleihung der neuen Hamburg Innovation Awards. Birkel: „Die Preisträger werden von einer Jury ermittelt – eigentlich müssten dort die potenziellen Investoren sitzen.“ Was fehle, sei eine „Pipeline für Investoren“ – ein Kanal, durch den Kapital in Richtung Gründung gelenkt wird. Dazu sagt Martin Mahn: „Niemand kann dieses Projekt allein stemmen. Deshalb ist es unbedingt wichtig, dass wir gemeinsame Sache machen. „Die Initiative wird in einem ersten Schritt die Aktivitäten in der Süderelbe-Region bündeln, aber die Betreiber erwarten, dass daraus ein Thema für die gesamte Metropolregion erwachsen kann. Krüger: „Wir müssen zunächst in Teilräumen denken, sind aber durchaus offen.“

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