Aus Sicht von Heinz Lüers, Frank Jäschke und Andreas Sommer, Vorstand der Sparkasse Harburg-Buxtehude, spricht alles für einen Fortbestand des historischen Dauertiefs.
Gute Zeiten für Bauherren, schlechte Zeiten für Sparer. Der anhaltende Dauertiefstand an der weltweiten Zinsfront hat Sonnen- und Schattenseiten. Auch wenn es in den USA Tendenzen gibt, die Zinsen wieder anzuheben, spricht Vieles dafür, dass Europa vorerst einen eigenen Weg geht. Über das Thema sprach B&P-Redakteur Wolfgang Becker mit dem Vorstand der Sparkasse Harburg-Buxtehude: Heinz Lüers (Vorsitzender), Frank Jäschke (stellvertretender Vorsitzender, Firmenkunden) und Andreas Sommer (Vorstandsmitglied, Privatkunden).
Beim Blick auf den Zinsvergleich im Internet fällt auf, dass einige Kreditinstitute bereits Sparbuch-Zinsen im Promille-Bereich anbieten. Herr Lüers, wo liegt denn da die Sparkasse Harburg-Buxtehude?
Lüers: Also wir liegen nicht im Promillebereich – im Spareinlagenbereich aktuell zwischen 0,05 bis 0,55 Prozent in der Spitze. Der wichtigste Zinssatz, den man benennen muss, ist jedoch der Hauptrefinanzierungszinssatz der EZB– das sind 0,05 Prozent. Da das kaum Spielräume für die EZB mehr zulässt, wird eher der Zinssatz interessant, den wir zahlen müssen, wenn wir Geld bei der EZB hinterlegen – und das sind 0,2 Prozent. Hier ist eine Veränderung auf 0,3 Prozent im Gespräch. Eine zweite Überlegung betrifft die Erhöhung der Beträge, mit denen zurzeit Wertpapiere durch die EZB aufgekauft werden – um weitere zehn Milliarden. Das heißt: Die Geldpolitik wird eher noch gelockert.
Da ist ja nicht mehr viel geldpolitischer Spielraum . . .
Lüers: . . . das denkt man immer, aber mit diesen Instrumenten hätte die EZB noch viele Möglichkeiten. Interessanter ist aber, dass in den USA eher diskutiert wird, die Zinsen wieder leicht anzuheben. Das erste Mal seit neun Jahren.
Hätte das nicht auch einen Effekt auf den europäischen Finanzmarkt?
Lüers: Das ist nicht ausgemacht. Bei uns wird eher erwartet, dass es noch leicht runtergeht.