Endlich da: vdh packt die neue 5-Achs-Fräse aus

Foto: Wolfgang BeckerDie neue Maschine kurz nach der Anlieferung: vdh-Chef Gerald Lüdolph und CNC-Fräser Alexander Gehlken stehen vor der neuen 5-Achs-Fräse, die eine effektivere Produktion komplexer Werkstücke verspricht. Gehlken hat bereits mehrere Kurse gemacht – der Zerspaner wird zunehmend zum Programmierer.

Stader Maschinenbauer investiert in CNC-Technik – So wird die Produktion schneller und kostengünstiger.

Auch wenn der 3-D-Druck sich anschickt, Maschinenbauer ins Grübeln zu bringen, für Gerald Lüdolph, geschäftsführender Gesellschafter des Maschinenbauers Von der Heyde in Stade, setzt mit der neuesten Investition seines Unternehmens auf die klassische Art der Metallverarbeitung. Rund 300 000 Euro hat vdh in den Kauf einer nagelneuen 5-Achs-Fräse investiert. Mit dieser Maschine können komplexe Werkstücke schneller und damit kostengünstiger produziert werden.

Vom Rechner direkt auf die Maschine

Beim Ortstermin mit B&P wartete die Maschine des Herstellers Hurco noch auf die Montage in der vdh-Halle. Das ist Aufgabe von Hurco-Mitarbeitern, die das neue Gerät beim Kunden in Betrieb nehmen. Bereits vorbereitet auf den Einsatz sind durch Schulungseinheiten indes Alexander Gehlken und Hauke Hansen, seit fünf beziehungsweise vier Jahren Zerspanungsmechaniker der Fachrichtungen Fräs- und Drehtechnik bei vdh. Bislang bedienten beide die vorhandenen 3-Achs-Maschinen, nun wird die Programmierung der computergesteuerten Fräse komplexer: „Wir können Konstruktionsdaten vom Rechner aus direkt auf die Steuerung der Maschine übertragen und dort dialoggeführt ein Bearbeitungsprogramm erstellen. Bei Standardwerkstücken ist das kein Problem. Interessant wird es, wenn Freiformflächen eingegeben werden und alle fünf Achsen simultan verfahren müssen.“ Da wird der ansonsten handfeste Beruf des Zerspanungsmechanikers schnell zum Schreibtischjob, wie der 30-jährige Gehlken bestätigt.

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Lüdolph: „Eine unserer 3-Achs-Maschinen ist mittlerweile in die Jahre gekommen. Diese Investition ist also auch eine Ersatzbeschaffung – allerdings auf höherem Niveau. Eine 5-Achs-Fräse kann ein Werkstück von mehr Seiten bearbeiten als eine 3-Achs-Maschine. Das heißt konkret: Zeitraubende Umspannzeiten entfallen. Dadurch können wir jetzt komplexe Bauteile marktgerechter anbieten. Wir gehen aufgrund der Anfragen davon aus, dass diese Maschine künftig im Zwei-Schicht-
Betrieb läuft. Das ist unser Ziel.“

Gute Auftragslage für vdh

vdh ist vor allem als Weltmarktführer beim Bau von Dichtheitsprüfanlagen (unter anderem für Alufelgen) bekannt. Die Fräsmaschinen werden allein dadurch zu einem Großteil für die eigene Produktion benötigt. Bis zu 30 Dichtheitsprüfanlagen werden pro Jahr in Stade gebaut und weltweit ausgeliefert. Die Auftragslage bezeichnet Lüdolph als gut. Jüngst wurden wieder fünf Maschinen für den europäischen und zwei für den chinesischen Markt bestellt. Auch das neue Geschäftsfeld – Prüfstände für Ventile und große Gussteile – entwickele sich positiv. Zugleich ist der Maschinenbauer aber auch als Auftragnehmer in der Region Stade für große Unternehmen aus den Bereichen Luftfahrt und Chemie tätig. vdh beschäftigt rund 100 Mitarbeiter; sucht derzeit Zerspaner, Industriemechaniker mit Hydraulikkenntnissen und Servicetechniker mit Fernweh – bereit für den manchmal spontanen weltweiten Einsatz an der Front der Dichtheitsprüfanlagen.

Das eingangs erwähnte Thema 3-D-Druck beschäftigt auch Lüdolph. Er rechnet allerdings nicht damit, dass in absehbarer Zeit ein solches Gerät angeschafft werden müsste. Dennoch: „Wir werden uns mit dem Drucken von Werkstücken beschäftigen müssen. Da bin ich mir ziemlich sicher. Und wir haben das Thema im Blick. Wenn ich allerdings bedenke, was für Kräfte in unseren Prüfanlagen wirken, dann habe ich so meine Zweifel, dass die neue Technologie dazu in der Lage sein wird, solche Bauteile auszudrucken.“ Die Einschätzung des vdh-Chefs entspricht damit der Bewertung durch Torsten und Dr. Rainer Dubbels von DMS Dubbels Maschinenbau Stade.

Web: www.vdh-germany.de

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