„Jogi hat wirklich einen guten Job gemacht!“

reichertEin eingespieltes Team in Buchholz: Elke Riechert (links) und ihre Assistentin Inari Bleyl.

Expertin für Kommunikation und Personalentwicklung: Elke Riechert über den Mangel an Führungskompetenz in den Chefetagen

Gibt es Finanzprobleme, geht der Unternehmer zum Banker. Gibt es Steuerprobleme, geht der Unternehmer zum Steuerberater. Gibt es Personalprobleme, geht der Unternehmer in der Regel mit sich selbst in Klausur – in der Überzeugung, als guter Chef auch gut in Menschenführung zu sein. Ein Irrglaube, wie Elke Riechert sagt. Die 53-jährige Unternehmensberaterin hat sich auf Coaching von Führungskräften spezialisiert. Aus ihrer Praxis weiß sie, dass in vielen Chefetagen ein eklatanter Mangel an Menschenführungskompetenz zu finden ist. Sie sagt: „Die meisten Führungskräfte sind ZDF-orientiert – Zahlen, Daten, Fakten. Die wenigsten wissen aber, wie Mitarbeiter zu motivieren und zu begeistern sind, wie sich die Potenziale heben lassen.“

Zuerst kommt der Mensch!

Elke Riechert hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in Führungspositionen in die Lage zu versetzen, nicht nur fachlich kompetent zu agieren, sondern auch menschlich. Dabei geht es vor allem um das große Thema Kommunikation – Stolperstein Nummer eins in vielen Unternehmen. Sie sagt: „Auch eine Fehlerkultur gehört im Unternehmen dazu. Wie gehe ich mit Mitarbeitern um, die einen Fehler gemacht haben.“ Und sie sagt noch einen Satz, der zu denken gibt: „Die richtig guten Manager haben oft keinen Zugang zu den Menschen, die für sie arbeiten. Meine Botschaft lautet jedoch: Zuerst kommt der Mensch! Begriffe wie Wertschätzung, Motivation, Kreativität, Begeisterung und Inspiration lassen sich dann neu beleben. Dabei helfe ich. Ich liebe es, Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen – was allerdings auch die Bereitschaft zur Veränderung voraussetzt. Ich kann niemanden verändern, dass müssen die Gesprächspartner selbst tun.“

Anzeige

Die Realität in den Unternehmen sieht jedoch oft anders aus. Je größer das Unternehmen, desto größer sind oft die Grabenkämpfe auf den Führungsebenen. Der Karrieredruck ist immens. Eine Umfrage des Gallup-Instituts ergab 2013, dass 67 Prozent der Mitarbeiter ihre Aufgaben einfach nur abarbeiten, 17 Prozent sind in der inneren Kündigung, und nur 16 Prozent sind engagiert. Erschreckende Zahlen, die offenbar belegen, dass das Gros der arbeitenden Bevölkerung latent antriebslos erscheint. Demnach geht nicht einmal jeder Fünfte motiviert zur Arbeit.

Scheinbar unlösbare Konflikte

Elke Riechert arbeitet vornehmlich auf der Führungsebene. Die Personalfachwirtin war viele Jahre verantwortlich im Personalwesen eines Immobilien-Unternehmens tätig, machte eine zweieinhalbjährige Coaching-Ausbildung (DGTA, systemische Transaktionsanalyse) und wagte dann den Sprung in die Selbstständigkeit. Ihre Kunden sind kleine bis mittelständische Unternehmen. Zumeist wird sie engagiert, wenn sich scheinbar unlösbare Konflikte zusammengebraut haben.

„Ich forsche nach den Ursachen und spreche Klartext“, sagt sie und attestiert Bundestrainer Jogi Löw einen sehr guten Job: „Das ist das beste Beispiel: Wenn in einer Fußballmannschaft elf Alphatiere auflaufen, dann ist das nur erfolgreich, wenn es gelingt, aus diesen Machern ein Team zu formen. Deutschland ist das bei der WM gelungen, anderen Ländern nicht. Jogi hat wirklich einen guten Job gemacht!“ wb

Web: www.elke-riechert.de

Anzeige