Citymanagement made in Harburg

Der neue Vorstand entspricht dem alten: Bernd Meyer (von links) mit Geschäftsführerin Melanie-Gitte Lansmann und seinen Vorstandskollegen Melanie Wittka, Valbone Scharfenberg, Julita Hansen sowie Lühr Weber. Nicht anwesend waren Uta Rade und Nina Gramulla-Wedler. Foto: Martina Berliner

Kontinuität, Kreativität und Engagement: Der Verein hat Vorbildcharakter für ganz Hamburg.

In puncto Citymanagement ist Harburg anderen Bezirken der Hansestadt ein Vorbild. Aus Hamburgs Norden, Osten und Westen schaut man auf den Süden, wenn es um Belebung von Einkaufszentren und die Quartiersentwicklung geht. Diese Einschätzung kommt aus berufenem Munde: Heiner Schote, bei der Hamburger Handelskammer zuständig für alle Handelszentren der Hansestadt, ist voll des Lobes für die erfolgreiche Arbeit des Citymanagements Harburg e.V. Bei der Jahreshauptversammlung zauberten seine Worte ein Lächeln auf die Gesichter der anwesenden Geschäftsleute.

Erfolg hat bekanntlich viele Väter. In diesem Fall sind es eher „Mütter“. Von der Geschäftsführung durch Melanie-Gitte Lansmann und ihre drei Assistentinnen bis zum Vorstand wird das Citymanagement überwiegend von Frauen getragen. Zur Vereinsspitze gehören die Centermanagerinnen Julita Hansen (Phoenix-Center), Valbone Scharfenberg (Marktkauf Center), Melanie Wittka (Harburg Arcaden), Nina Gramulla-Wedler (Karstadt) und Uta Rade (Wirtschaftsverein für den Harburger Süden). Einzige männliche Vertreter sind Bernd Meyer von der Sparkasse Harburg-Buxtehude und Lühr Weber von der Arcaden- und City-Apotheke. Alle sind seit Jahren dabei und wurden bei der Versammlung einstimmig als Vorstand bestätigt. Für den Bestatter Peter F. Jungehülsing, der zum Jahreswechsel wegen Geschäftsaufgabe ausgeschieden ist, wird sich vermutlich demnächst Ersatz finden. Petra Weinstein, Expertin für Balkonberatung, wird sich bei der nächsten Vorstands-Sitzung über Aufgaben und Arbeitsweise informieren.

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Geballte Frauenpower

Citymanagerin Melanie-Gitte Lansmann freut sich auf weitere weibliche Unterstützung. „Als ich hier vor sechs Jahren anfing, war der Vorstand stark von Männern geprägt“, sagt sie und lässt durchblicken, dass sie den Erfolg unter anderem geballter Frauenpower zuschreibt. Es gäbe jetzt eine enge Vernetzung und vertrauensvolle unkomplizierte Zusammenarbeit ohne Konkurrenzdenken. „Wir treffen uns oft ganz spontan mal eben auf einen Kaffee.“

Seit April vergangenen Jahres ist die Verschönerung des historischen Stadtkerns rund um den Marktplatz ein Dauerthema im Verein. Zwar werden die wichtigsten Bauarbeiten bis zum Sommer erledigt sein, aber die Aufwertung soll weitergehen. „Die Verlängerung der Verträge zum Business Improvement District (BID) Sand/Hölertwiete wird vorbereitet“, sagt Melanie-Gitte Lansmann.

Der zweite verkaufsoffene Sonntag, geplant für den 5. April, fällt der Corona-Krise zum Opfer. Mit der Bühne für alle sollte der neu gestaltete Harburger Sand eingeweiht werden. Auch diesmal sollten wieder zahlreiche Akteure aller Couleur die Besucher begeistern. Am 27. September steigt auf dem Marktplatz das beliebte Herbstfest. Der verkaufsoffene Sonntag am 8. November geht wieder mit Kulturtag und Laternenumzug einher. Kultur wird in Harburg zunehmend groß geschrieben. Das Freilicht-Bühnen-Festival „Sommer im Park“ (21-30. August) und die zeitversetzte Live-Übertragung einer Aufführung der Hamburger Staatsoper auf den Harburger Rathausplatz (5. September) sind nur zwei der Highlights, an deren Organisation das Citymanagement beteiligt ist.

Neuer Pop-up-Store

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Management und Kulturschaffende sind auf gegenseitige Unterstützung angewiesen. Das zeigt auch ein Pop-up-Store, der von April bis mindestens zu den Sommerferien im Phoe­nix-Center bestehen wird – wenn es die Pandemie zulässt. Zur Ergänzung des Info-Shops in der Hölertwiete soll an gut frequentierter Stelle kurzzeitig eine zweite Anlaufstation für Harburg-Novizen und Souvenirjäger entstehen. Harburger Merchan­dise-Artikel von Kalendern über Taschen und Harburger-Berge-Honig bis zu Küchenhandtüchern sind gefragt. Der Info-Shop wird von Künstlern betreut, die dort eigene Werke anbieten. „Mit unserer knappen Personaldecke könnten wir das allein nicht leisten. Aber gemeinsam klappt es wunderbar“, erklärt Melanie-Gitte Lansmann.

Auch in finanzieller Hinsicht ist gemeinsames Engagement unabdingbar. Das Citymanagement Harburg wird vom Bezirksamt, dem ECE Phoenix Center, der Sparkasse Harburg-Buxtehude und den Vereins-Beiträgen getragen. Die derzeitige Laufzeit des Projekts endet im kommenden Jahr. Alle Beteiligten hoffen, dass es eine Verlängerung über 2021 hinaus gibt. „Aber man kann nie sicher sein, ob nicht einer der Finanziers abspringt. Oder ob es uns gelingt, weitere Sponsoren zu gewinnen“, sagt Melanie-Gitte Lansmann. An ihr soll es jedenfalls nicht scheitern. Sie hat dem Vereins-Vorstand bereits mündlich zugesichert, dass sie langfristig als Geschäftsführerin des Citymanagements zur Verfügung stehen wird. mab

>> Web: www.citymanagement-harburg.de

Info

Ziele des 1998 unter dem Namen „Aktionsgemeinschaft Harburg“ gegründeten Vereins sind die Wiederbelebung der Harburger Innenstadt sowie die Vertretung und Förderung von Betrieben der Citywirtschaft. Im Jahr 2012 übernahm die Aktionsgemeinschaft das bereits 2009 eingerichtete Citymanagement und benannte sich in Citymanagement Harburg e.V. um. Derzeit hat der Verein 86 aktive Mitglieder mit insgesamt 380 Unter­nehmen. Die Zahl ist seit längerer Zeit stabil. 2019 standen sieben Austritten – fast ausschließlich wegen Geschäftsaufgabe – sechs Neumitgliedschaften gegenüber. mab