Die  Zukunft  hat schon begonnen

Landrat Rainer RempeKonversation per Telepräsenzcomputer: Landrat Rainer Rempe (links) antwortet auf Fragen von Moderator Helge Nissen und Anne Schneider.

WLH-Event: „Future Day“ in Buchholz zeigt den Menschen von heute Technik von morgen.

Kommen Sie doch bitte näher, und schauen Sie ins Publikum“, fordert der Moderator Anne Schneider auf. „Etwas weiter links. Nein, das ist die falsche Richtung. Das andere Links.“ Anne Schneider, Projektleiterin Zukunft bei der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH (WLH), weiß buchstäblich nicht, wo ihr der Kopf steht. Denn sie ist bei der Begrüßung zum ersten „Future Day“ nicht körperlich anwesend. An ihrer Stelle erscheint ein Telepräsenzroboter, den sie über das Internet steuert. Das Gerät erlaubt es ihr, aus der Entfernung zu sehen und zu hören. Nur mit der räumlichen Orientierung hapert es noch.

Die zahlreichen Besucher, die sich im Vortragsraum des ISI Zentrum für Gründung, Business & Innovation im Buchholzer Gewerbegebiet drängen, sind ebenso amüsiert wie begeistert von dieser außergewöhnlichen Einstimmung auf das, was sie bei der Zukunftsmesse erwartet. Erstmals sind im Landkreis Harburg so viele innovative Technologien und Anwendungen live zu erleben und selbst auszuprobieren. 40 Aussteller stellen Produkte, Prototypen und Konzepte aus verschiedensten Themenfeldern vor. Workshops und Vorträge runden die öffentliche Veranstaltung ab. Am späten Nachmittag ist klar: Der „Future Day“ sorgt für Furore. Nicht nur CDU-Spitzenkandidat Bernd Althusmann nimmt sich viel Zeit, mit Geschäftsführer Martin Mahn und dem Innovationsspezialisten Nils Neumann kommt eine Abordnung der TuTech Innovation aus Harburg, um zu sehen, was die niedersächsischen Nachbarn da zeigen. Neumann: „Hut ab! Das ist wirklich toll, was die WLH hier auf die Bein gestellt hat.“

Wirtschaft trifft Wissenschaft

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„Die Idee dahinter ist, Unternehmen untereinander sowie Wirtschaft und Wissenschaft zu vernetzen. Beim ‚Future Day‘ bündeln wir Expertenwissen aus ganz verschiedenen Bereichen, sodass sich jeder mit den für ihn interessanten Partnern austauschen kann“, sagt Anne Schneider. Das Konzept kommt an. Vertreter von Politik und Verwaltung, zahlreiche mittelständische Unternehmer und sogar viele aufgeschlossene Bürger sind gekommen. Denn auch in privaten Haushalten hat die Zukunft längst begonnen. Auf die Frage, wer Rasenmäher- oder Staubsauger-Roboter nutze, schnellen viele Hände in die Höhe.

Unternehmen setzen Roboter längst auch für komplexere Aufgaben ein. Der intelligente „Nao“ beispielsweise ist enorm flexibel nutzbar. Das nur 58 Zentimeter große Männchen kann laufen und sprechen. Die Bank of Tokyo-Mitzsubishi nutze den humanoiden Roboter als Serviceberater, im Hilton McLean Hotel in Virginia ersetze die schlaue Maschine nachts den menschlichen Hausmeister und an der Vanderbuilt University werde gerade erforscht, wie das weiß-blaue Kerlchen autistischen Kindern helfen könne, erklärt Sebastian Raßmann von der Firma Trendone, einem internationalen Trendscouting-Unternehmen.