Wenn andere schlafen, arbeitet Gründer André Marín an seiner Leidenschaft: „Duel Revolution“ – das eigene Online-Spiel
An seinen neuen Arbeitsplatz im hit-Technopark in Heimfeld muss sich André Marín erst noch gewöhnen. „Ein eigenes Büro ist schon eine Umstellung“, sagt er. Es ist das erste Mal, dass der Gründer und Geschäftsführer des Spielentwicklers Game Matter außerhalb der eigenen Wohnung für seine noch sehr junge Firma arbeitet. „Wir machen eigentlich alle Homeoffice, aber ich finde zu Hause keine Ruhe mehr. Daher wollte ich raus“, sagt Marín.
Ruhe hat er im Büro genug, denn er beginnt seinen Bürotag für gewöhnlich erst dann, wenn ihn alle anderen beenden. „Ich komme meistens erst am späten Nachmittag oder abends ins Büro“, sagt er: „manchmal arbeite ich sogar nachts – wie es passt.“ Das liegt daran, dass der 30-Jährige einem zweiten Job in einem Kiosk in Neuwiedenthal nachgeht, um sich die Selbstständigkeit zu finanzieren. Erst nach Feierabend geht’s ins neue Büro. Auf sein Team müsse er dabei keine Rücksicht nehmen. Das ist ohnehin in der ganzen Welt und in den verschiedensten Zeitzonen verteilt. Und: „Jeder hat seine Aufgaben“, sagt Marín.
Sieben Mitarbeiter weltweit
Game Matter, das ist ein Team aus insgesamt sieben festen Mitarbeitern – verteilt über den (fast) gesamten Globus. „Wir haben Kollegen in Kanada, den USA, Italien und den Niederlanden“, sagt Marín, der in Madrid geboren ist, aber schon seit fast 20 Jahren in Hamburg lebt. Seit fünf Jahren arbeitet er nun schon an seinem Projekt „Duel Revolution“, einem so genannten Online-Game, bei dem Spieler durch verschiedene Welten gehen, Monster einfangen und diese gegen Monster anderer Spieler kämpfen lassen. „Ähnlich wie bei dem Spiel Pokémon“, erklärt Marín. Eine Beta-Version zum Testen haben die Entwickler bereits seit zwei Jahren auf dem Markt. Wann das Spiel fertig ist, vermag Marín aktuell aber noch nicht einzuschätzen.
Bisher sei Game Matter auch noch nicht rentabel, sagt der junge Gründer. Daher auch der Nebenjob. Der Schritt ins neue Büro soll ih diesen Ziel aber ein Stück näher bringen. Gut möglich übrigens, dass Marín nicht lange alleine bleibt. Gründerkollege Dimitri Lautenschläger habe gesagt, dass ihm das neue Büro des Kollegen gefiele und angekündigt, vielleicht bald auch einzuziehen. Dann sind die Nächte auch nicht mehr so einsam. as