Chefsessel frei – Wie Unternehmensnachfolge gelingen kann

Wenn der Vater mit dem Sohne: Wolfram Birkel und sein Sohn Christoph berichten im Podcast darüber, wie sie das Thema Nachfolge gelöst haben.

In den nächsten zehn Jahren müssen fast eine Million Unternehmer einen Nachfolger für ihre Firma finden – Auch viele Unternehmen im Hamburger Süden sind betroffen

Es ist die wichtigste Entscheidung im Leben eines Unternehmers, denn selten geht es um so viel: Gefühle, Geld, Macht – all das spielt beim Thema Nachfolge eine große Rolle. Dabei wird das Problem immer drängender. Rund eine Million deutsche Unternehmen stehen in den nächsten zehn Jahren vor der Übergabe, ein Viertel davon schon bis Ende 2020. Das liegt in erster Linie an der demografischen Entwicklung: In Hamburg ist fast jeder dritte Selbstständige 55 Jahre oder älter. Die Zeit drängt, und das ist nicht das einzige Problem. Denn während immer mehr Betriebe Nachfolgelösungen suchen, sinkt die Nachfrage dramatisch.

Ein großes Problem, vielleicht sogar das größte, ist, dass viele Unternehmer gar nicht richtig suchen – weil sie es zum einen nicht können und zum anderen nicht wollen. „Unternehmensnachfolge ist ein sehr emotionales Thema“, sagt Matthias Wittenburg, Gründer und Geschäftsführer der Firma CompanyLinks. „Viele Unternehmen schieben das Thema immer wieder beiseite und kümmern sich am Ende viel zu spät darum.“ Wittenburgs Hamburger Startup vernetzt professionell Unternehmer, die einen Nachfolger suchen, und Personen, die genau das werden wollen. Und dennoch ist es nie einfach. „Die eigene Firma, das Lebenswerk, abzugeben, fühlt sich für viele an, als würde ihnen das eigene Kind weggenommen“, sagt Meike Siemen, Geschäftsführerin der auf Nachfolgeberatung spezialisierten Agentur „Hebewerk“.

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Selbstverständlich ist auch Geld ein gewichtiges Thema beim Verkauf einer Firma. Der Streit um die Finanzen treibt viele mögliche Nachfolgen sogar an den Rand des Scheiterns oder darüber hinaus. Dabei liegt die Schuld meist bei den Verkäufern. Die meisten Inhaber bewerten ihr Unternehmen zu hoch. Das ist nachvollziehbar, schließlich haben sie viel Zeit, Geld und Arbeit hineingesteckt. Dem Käufer aber ist das egal. Er interessiert sich nur für den aktuellen Wert des Unternehmens.

Wie also kann eine Unternehmensnachfolge dennoch gelingen? Was hilft bei der Übergabe der eigenen Firma an einen Nachfolger? „Wenn man sich gut kennt und vertraut“, sagt Unternehmer Christoph Birkel. Er hat vor Jahren die Geschäftsführung des hit-Technopark quasi familienintern von seinem Vater übernommen: „Und wer kennt sich besser als Vater und Sohn?“ Auch ein guter Tipp: Pläne schmieden für die Zeit danach. Birkel senior beispielsweise segelte, nachdem er das Unternehmen an seinen Sohn übergeben hatte, mit dem eigenen Boot um die Welt (seine „Lebenszeichen“ sind auf der B&P-Homepage im Textarchiv nachzulesen): „Mein Traum war es, einmal mit dem eigenen Schiff in New York an der Freiheitsstatue vorbeizufahren.“ Er hat ihn sich erfüllt.

Wolfram und Christoph Birkel im Podcast: So haben wir das gemacht
„Bis ich sieben Jahre alt war, dachte ich, mein Vater ist in der Firma der Gabelstaplerfahrer. Dann habe ich herausgefunden, dass er der Chef ist.“ Wie Nachfolge erfolgreich gelingt, haben Wolfram und Christoph Birkel im hit-Technopark gezeigt. Im Podcast des Unternehmer-Magazins „chefsache“ sprechen die beiden Harburger über die Firmenübergabe und geben spannende Einblicke in ihr Leben. Eine Stunde lang geht es um Firmen-Gründung, die Zeit als größter Nudelhersteller Deutschlands und um den hit-Technopark.

Web: bit.ly/chefsache-podcast-teil-2

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