Sven Ropertz (Autohaus Werner Bröhan) über die Bandbreite der elektrischen Antriebe.
Der Umbruch in der weltweiten Automobilindustrie sorgt derzeit für immer neue Autos auf den Straßen: Nachdem der schwedische Hersteller Volvo bereits mit zehn Plug-in-Hybrid-Modellen auf dem Markt ist, wird nun mit Spannung der erste vollelektrisierte Volvo erwartet. „Im Herbst kommt der XC40 Recharge P8 AWD heraus, das erste Fahrzeug der neuen Recharge-Linie“, sagt Sven Ropertz, Verkäufer im Autohaus Werner Bröhan GmbH in Stade-Wiepenkathen.
Volvo hat sich große Ziele gesteckt: Ab Ende dieses Jahres werden nur noch Autos mit Elektrifizierung in den Handel kommen. Reine Verbrenner gehören dann der Vergangenheit an. Allerdings steckt dahinter ein ausgeklügeltes System, das es den Kunden ermöglicht, ein Fahrzeug zu bekommen, das exakt auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Zunächst zu den neuen Modell-Bezeichnungen: Wie Sven Ropertz erläutert, stand das T für Benziner und das D für Diesel, neu ist die Bezeichnung P für reine Elektroantriebe, Twin Engine für die Plug-in-Hybrid Technologie und das B für den sogenannten „Mild-Hybrid“, den es in Zukunft bei jedem Diesel oder Benziner gibt. Damit ist eine elektrische Anfahrunterstützung gemeint, die über einen 48-Volt-Akku gespeist wird und den üblicherweise hohen Kraftstoffverbrauch beispielsweise beim Start an der Ampel senkt. De facto ist das Elektrifizierung in seiner kleinsten Form, wie Sven Ropertz sagt.
Die nächste Stufe ist der Plug-in-Hybrid, den Volvo in der Vergangenheit als Diesel im Programm hatte, und aktuell ausschließlich als Benziner anbietet. In der Praxis kann das Fahrzeug auf einer vergleichsweise kurzen Strecke (etwa 50 Kilometer nach WLTP) vollelektrisch fahren, bei weiteren Entfernungen oder bei schwindender Batterieleistung schaltet das Fahrzeug automatisch auf den Verbrennungsmotor um.
400 Kilometer Reichweite
Ropertz: „Es kommt bei der Auswahl der passenden Motorisierung entscheidend auf das Fahrerprofil an. Wer morgens einen Arbeitsweg von 30 Kilometern hat, kann das Auto tagsüber laden und abends elektrisch nach Hause fahren. Wer hin und wieder längere Strecken bewältigen muss, ist mit einem Plug-in-Hybrid bestens bedient. Wer als Vertriebler jeden Tag auf der Langstrecke unterwegs ist, kommt meines Erachtens an einem Diesel aktuell nicht vorbei. E-Mobilität ist auf der Langstrecke eher noch ein schwieriges Thema, hierzu wird aber stetig das Infrastrukturnetz seitens der Bundesregierung erweitert.“
Doch die Entwicklung geht immer weiter. Der 400 PS starke Kompakt-SUV XC40 Recharge P8 AWD, so die komplette Modellbezeichnung, hat eine Reichweite von gut 400 Kilometern (Herstellerangabe) und kann binnen 40 Minuten Ladezeit 80 Prozent der Akku-Leistung bereitstellen. Sowohl bei den Reichweiten als auch bei den Ladezeiten dürfte sich in den kommenden Jahren noch einiges verbessern, sodass Elektromobilität für alle Autofahrer immer interessanter wird. Bis 2025 will Volvo vier weitere vollelektrische Modelle auf den Markt bringen.
„Das Interesse ist richtig groß“
Wie Sven Ropertz im B&P-Gespräch sagte, gibt es bereits jetzt Kunden, die sich für das erste vollelektrisierte Modell der Volvo-Familie interessieren. Das Thema werde immer präsenter. Und: „Wir haben sehr viele Nachfragen zum Thema Plug-in-Hybrid. Da ist das Interesse richtig groß.“
Mit dem Einstieg in die Vollelektrifizierung ändert sich auch einiges für den Service. Sven Ropertz: „Meine Kollegen im Service sind bereits vorbereitet und geschult. Das wird uns noch lange begleiten, denn die E-Antriebe und insbesondere die Akkus werden sich weiterentwickeln.“
Wer sich heute für ein neues Auto interessiert, hat allerdings häufig gar nicht so sehr das Antriebsthema im Blick, sondern den Komfort. Das wissen auch die Entwickler bei Volvo. Der neue XC40 Recharge P8 AWD (Preis rund 52 000 Euro) bietet eine beachtliche Ausstattung in zwei Varianten sowie serienmäßig ein Android-Betriebssystem und Navigation auf Google-Basis. Sven Ropertz: „Das System zeigt mir rechtzeitig die nächste freie Ladesäule.“ wb
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