„Die Stadt muss das wollen“
Ganz wichtig: Um Carsharing zu etablieren, ist es nötig, einen kommunalen Partner an der Seite zu haben. Evers: „Die Stadt muss das wollen, sonst funktioniert es nicht.“ Mit Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt haben die Carsharing-Pioniere eine treibende Kraft an ihrer Seite. Während der Parkhaus-Messe in Buxtehude startete sie das Projekt offiziell.
Im ersten Schritt ging es darum, drei geeignete Standorte zu finden: Die zunächst drei Fahrzeuge werden am Bahnhof, am Stadthaus und auf dem Altstadt-Parkplatz neben Stackmann stationiert. Wer ein Auto nutzen möchte, muss sich zunächst registrieren lassen und eine Mitgliedskarte erwerben, die dann übrigens auch für die Autos des Ford-Kooperationspartners Flingster gilt – das ist die Carsharing-Tochter der Deutschen Bahn. Eine Smartphone-App zeigt an, wo die Autos stehen und welches verfügbar ist. Bis zu 30 Minuten vor dem gewünschten Termin muss die Reservierung abgeschickt werden, früher wäre allerdings besser, denn mit steigender Nachfrage dürfte es immer schwieriger werden, das richtige Auto zur richtigen Zeit am richtigen Platz vorzufinden.
Ist das Auto reserviert, kann es per Mitgliedskarte über ein Lesegerät hinter der Windschutzscheibe freigeschaltet werden. Die Türen lassen sich öffnen – los geht die Fahrt. Evers: „Zuvor sollte der Kunde noch eine Sichtprüfung machen, um eventuelle Schäden am Fahrzeug zu melden.“ Das ist wichtig, denn wer darauf verzichtet, könnte im schlimmsten Fall eine Beule erben, die sich dann nicht mehr eindeutig einem Nutzer zuordnen ließe.
Wichtig zu wissen: Anders als bei vergleichbaren Carsharing-Systemen anderer Anbieter muss der Ford an seinen Standort zurückgebracht werden. Evers: „Das ist ein großer Vorteil: Nur so kann ich mit längerfristigen Reservierungen arbeiten und eine Tour fest planen. Bei anderen Systemen stehen die Autos irgendwo in der Stadt. Das mag in Hamburg funktionieren, aber nicht im eher ländlichen Raum.“
Nutzen und zurückbringen
Ford Carsharing schließt diesen Fall aus – und bietet verlässliche Bereitstellungskonditionen. Die Gebühr für einen Fiesta beträgt zwischen 8 und 22 Uhr fünf Euro pro Stunde plus 19 Cent pro Kilometer. Zwischen 22 und 8 Uhr sinkt die Stundengebühr auf 1,50 Euro. Ist der Tank leer, muss der Kunde tanken und findet dazu eine Tankkarte im Auto. Der Benzinanteil ist über die 19 Cent pro Kilometer abgegolten.
Evers: „Das System lebt von der Carsharing-Community. Es braucht eine gewisse Disziplin und eine Haltung, um dieses Angebot verantwortungsvoll zu nutzen. Wir sind aber zuversichtlich, dass das funktioniert. Wenn Carsharing gut angenommen wird und viele Fans findet, rechnen wir damit, dass in wenigen Jahren bis zu zehn Autos in Buxtehude stationiert sein könnten.“ wb
Ein Fall für e-Mobilität
Mit dem Focus Electric startet Ford in die Ära der reinen Elektromobilität. Das neue Modell wird ausschließlich über die bordeigene Batterie betrieben und bringt es auf 145 PS. Für den Preis von 34 900 Euro bekommt der Kunde eine fünftürige Limousine und damit das erste voll-elektrische Auto von Ford. Die Fahrzeuge werden ab sofort in Deutschland vertrieben, allerdings nur in den Ford Stores. Dieser befindet sich im Fall Tobaben an der B73 in Harburg. Lutz Evers schließt nicht aus, dass E-Autos eines Tages auch im Carsharing-Angebot zu finden sein werden. wb