Angenehmes Arbeitsumfeld fördert Kreativität

Foto: Martina BerlinerWLH-Geschäftsführer Jens Wrede zeigt ein vorläufiges Modell des künftigen Technologieund Innovationsparks Buchholz. || Foto: Martina Berliner

TIP NordheideCampus in Buchholz: Studenten liefern Entwürfe für Außenanlagen

Er soll das Tor zur Stadt Buchholz werden, die stolze Antwort des Landkreises Harburg auf die kürzlich vorgestellte Wissenschaftsstadt Science City in Bahrenfeld: der Technologie- und Innovationspark Buchholz, kurz TIP genannt oder auch TIP NordheideCampus. Auf dem 25 Hektar großen Areal nördlich des Gewerbegebiets Vaensen II sollen künftig Wirtschaft und Forschung in Büros und Hallen eng kooperieren. Und auch die Freiflächen zwischen den Gebäuden sollen für Unternehmer und Forscher Orte der Begegnung und Entspannung werden.
Vorwiegend junge Leute werden im geplanten Innovations- und Technologiepark in zukunftsweisenden Branchen wirken, so ist der Plan. Welches Arbeitsumfeld wünscht sich diese Generation? Die Planer der WLH Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH und der Stadt Buchholz haben sich deshalb an Studierende der Hochschule Osnabrück gewandt und um Entwürfe für die Freiräume des TIP gebeten.
Inzwischen haben drei Gruppen von Masterstudenten der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur ihre Pläne vorgestellt. Für sie war die Präsentation im ISI-Zentrum für Gründung, Business & Innovation gleichzeitig eine Prüfung. Anwesend waren unter anderen der betreuende Professor Martin Thieme-Hack, der neue WLH-Geschäftsführer Jens Wrede (siehe auch Interview auf Seite 26) sowie dessen Vorgänger Wilfried Seyer und der Buchholzer Baudezernent Stefan Niemöller.
Einig waren sich die 27 an den Entwürfen beteiligten angehenden Landschaftsplaner in der Grundidee, dass einerseits kommunikative Bereiche zu schaffen sind, weil Gründer als Pioniere Austausch mit anderen Unternehmen und das Gespräch als Inspiration brauchen. Und dass es anderseits aber auch ruhige Winkel geben muss, um Ideen zu Ende denken zu können.
Deshalb gehören zu allen studentischen Park-Visionen breite Alleen zum Spazierengehen, Joggen oder Radfahren, Flächen für Sport und Spiel sowie Arbeitsplätze im Außenbereich, ausgestattet mit Stromanschlüssen, versorgt durch WLAN und umfriedet durch Hecken oder Sichtschutzelemente. Das besondere Interesse der Buchholzer Auftraggeber weckte der Entwurf eines Amphitheaters unter freiem Himmel für Zusammenkünfte und Vorträge sowie die Idee, den Hauptplatz mit beweglichen Pflanzkübeln aufzulockern. Die Multifunktionalität des zentralen Campus‘ würde dadurch nicht eingeschränkt. Im direkten Umfeld sind Gastronomie, ein Hotel sowie ein auch als Vortragssaal nutzbares Kino angedacht.
Als reizvoll, aber praktisch undurchführbar bewertet Stadtbaurat Niemöller den Vorschlag, das Regenrückhaltebecken als Freizeitsee mit Tretbootbetrieb und Strand zu nutzen: „Das geht nicht, schon weil es sich um Abwasser handelt und die Ufer wegen des schwankenden Wasserstands zu sichern sind.“
Klar ist: Keiner der von den Studenten vorgestellten Pläne wird eins zu eins verwirklicht werden. Schließlich gilt es, die Interessen vieler Akteure – nicht zuletzt künftiger Investoren – unter einen Hut zu bringen. Aber jede Menge Anregungen haben die Entwürfe, denen jeweils auch Berechnungen für Herstellungs- und Unterhaltskosten für einen Zeitraum von 30 Jahren beigefügt waren, den Buchholzer Planern geliefert. Deutlichste Erkenntnis: Die Visionen der jungen Generation von einem lebenswerten Arbeitsumfeld unterscheiden sich kaum von denen der älteren.

Web: www.wlh.eu

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