„. . . als wollten wir da selbst einziehen“

Fotos: Bremer AGHubertus Schwanebeck ist Geschäftsführer der Niederlassung Hamburg. Er hat das Team binnen fünf Jahren von sieben auf 38 Köpfe erweitert. || Fotos: Bremer AG

Hubertus Schwanebeck über fünf erfolgreiche Jahre der Bremer AG in der Niederlassung Hamburg

Im Baugewerbe ist die Bandbreite der Unternehmen riesengroß. Hier der freischaffende Maurer, der Stein auf Stein setzt, dort die Spezialisten für die großen Themen: zum Beispiel Logistik-Immobilien mit exorbitanten Ausmaßen, Geschäftshäuser, Einzelhandelskomplexe sowie Büro- und Produktionsgebäude. Genau auf diesem Gebiet hat sich die in Paderborn ansässige Bremer AG spezialisiert und einen bundesweiten Namen gemacht. Seit 2015 hat Bremer eine eigene Niederlassung in Hamburg. Geschäftsführer Hubertus Schwanebeck berichtet im B&P-Gespräch über fünf sehr erfolgreiche Jahre und stellt das mittelständische Unternehmen vor.

Ein Zitat von Firmengründer Wilhelm Bremer sagt viel über die Philosophie der Bremer AG: „Wir bauen jedes Gebäude so, als wollten wir selbst dort einziehen.“ Er startete die Unternehmung vor 73 Jahren in Paderborn – und zwar als Fertigteilwerk. Bis heute arbeitet Bremer im Hallenbau mit vorgefertigten Bauteilen aus Stahlbeton – eine vielfach bewährte Bauweise, die unter anderem dafür sorgt, dass Projekte sehr schnell umgesetzt werden können. Hubertus Schwanebeck: „Allerdings wurde die Fertigteil-Produktion mit den Jahren immer komplexer. Wir betreiben zwei Werke – in Paderborn und in Leipzig. Heute steht Bremer für den schlüsselfertigen Gewerbebau mit einem Schwerpunkt im Bereich Hallenbau.“ Der Klassiker für das Fertigteil-Thema. Die Bremer AG ist damit auf die Erfolgsschiene geraten.

1000 Mitarbeiter an elf Standorten

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Das Unternehmen beschäftigt heute rund 1000 Mitarbeitern an neun Standorten in ganz Deutschland sowie zwei weiteren in Polen und macht einen Jahresumsatz von 700 Millionen Euro. Auch die Niederlassung Hamburg hat sich stark entwickelt, wie Schwanebeck sagt: „Als ich hier 2015 startete, war Hamburg für uns kein Neuland. Wir hatten hier schon gebaut. Aber die Hamburger Projekte wurden von Paderborn aus betreut. Deshalb fiel der Beschluss, auch in Hamburg eine Niederlassung zu eröffnen. 2015 traten wir hier mit sieben Mitarbeitern und 15 Millionen Euro Umsatz an. Heute sind wir 38 und machen einen Jahresumsatz von 80 Millionen Euro.“ Die Niederlassung hat sich auf einer ganzen Etage am Veritaskai ausgebreitet.

Aus dem anfänglichen Fertigen von Bauteilen Mitte des vorigen Jahrhunderts ist mittlerweile eine Rundum-Betreuung für bauwillige Kunden geworden. Hubertus Schwanebeck: „Wir übernehmen alles – vom Grundstück bis zum Einzug. Beratung, Planung, Umsetzung, Gebäudebetreuung/Facility-Management – Bremer liefert das volle Programm. Der 62-jährige Diplom-Ingenieur hat ein Kompetenzteam aufgebaut, das sich aus Kaufleuten, Bauingenieuren, Architekten und Haustechnik-Spezialisten zusammensetzt. In Paderborn sind zentral zudem mehr als 70 Konstrukteure für alle Standorte im Einsatz.

Der erste Auftrag in Hamburg wurde damals von einem Logistikunternehmen erteilt. Schwanebeck: „Das war ein guter Einstieg. Wir haben dann sehr schnell Kontakte aufgebaut.“ Die Logistik und der Lebensmittelhandel sollten sich als die Treiber der positiven Gesamtentwicklung der Bremer AG erweisen. Zu den Kunden zählen beispielsweise famila sowie bauwo, Amazon und Goodman, aber auch Produktionsbetriebe wie HansaFlex in Bremen. Aktuell betreuen Hubertus Schwanebeck und sein Team sechs Projekte im Großraum Hamburg. Im Durchschnitt liegt das Investitionsvolumen bei zehn bis 25 Millionen Euro, doch einzelne Vorhaben reichen auch fast an die 50 Millionen Euro heran. Schwanebeck: „Corona hat uns in Hamburg zum Glück nicht so betroffen. Auch für 2021 sind wir durchaus positiv gestimmt. Wir haben bereits Aufträge im Wert von 40 Millionen Euro in den Büchern.“

Zur Philosophie von Bremer zählt auch die Einbindung regionaler Unternehmen. Die AG hat zwar eigene Montagekolonnen, Bauleiter, Oberbauleiter und Projektleiter, vergibt einzelne Gewerke aber an Nachunternehmer aus der Region. Das Kerngeschäft ist nach wie vor der Fertigteilbau, denn er liefert die Basis für die Konstruktion. Schwanebeck: „Zusätzlich verfolgen wir jetzt eine weitere Strategie und bauen Kompetenzen auf, um Grundstücke zu entwickeln. Da wird es dann auch um Themen wie Abriss und Bauen im Bestand gehen.

Aktuell sechs Projekte in der Metropolregion Hamburg

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Im Hamburger Umfeld kann die Bremer Hamburg GmbH bereits auf eine ganze Reihe von Referenzen verweisen. So wurden der neue Edeka in Neugraben gebaut, das Rewe-Zentrallager in Sottrum (20 000 Quadratmeter), die Goodman-Logistikhalle in Finkenwerder und das Marker Frischezentrum in Moorfleet. Zu weiteren Kunden zählen Airbus, BMW in Hodenhagen, Roy Robson in Lüneburg, Coca Cola in Bad Fallingbostel und Reisswolf in Glinde.

Dass sich die Bremer AG in Harburg niedergelassen hat, ist übrigens ein Erfolg der Süderelbe AG, wie Hubertus Schwanebeck berichtet. „Wir waren damals auf der Suche, und dann wurde uns dieser Standort am Veritaskai angeboten – mit freiem Blick auf den Harburger Binnenhafen und einer sehr guten Verkehrsanbindung. Hier sind wir sehr zufrieden.“

www.bremerbau.de