Neue technische Entwicklungen, Veränderungen im Konsumverhalten, die Chancen der Digitalisierung – all das sind keineswegs nur Themen für Universitäten, auch die Wirtschaft muss sich auf neue Zeiten einstellen. Ganz besonders gilt dies für die Finanzbranche, wie Tobias Lücke sagt, Bereichsleiter Digitaler Vertrieb bei der Hamburger Sparkasse und Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Haspa Next: „Unsere Branche ist mitten in der Transformation. Haspa Next ist sozusagen das Versuchslabor.“ Ziel ist es, den Anschluss an die Generation Z zu halten. Das sind die 18- bis 35-Jährigen, die wie selbstverständlich mit der Digitalisierung aufgewachsen sind und die digitalen Möglichkeiten auch nutzen.
Lücke: „Als Haspa haben wir nicht nur Wettbewerb mit anderen Banken und Sparkassen, sondern vor allem auch mit den großen Internet-Playern, die vielfach eigene Bezahldienste anbieten. Dadurch stehen wir in der Gefahr, die Kundenschnittstelle zu verlieren. Wir sind angetreten, das Girokonto zu verteidigen, denn das ist unser Ankerprodukt. Unsere Frage lautet: Wie bleiben wir relevant für unsere Kunden?“
Eine Antwort ist Haspa Next, ein mittlerweile 18-köpfiges Startup unter dem Dach der Haspa-Gruppe. Kernprodukt ist die App AINO – ein Wortspiel (I know). Lücke: „Generation Z ist sozusagen die schwierigste Zielgruppe, die wir uns ausgesucht haben. Sie zeichnet sich durch ein hohes Bedürfnis nach Sicherheit und Orientierung aus. Letztere kommt häufig von Bloggern, Influencern auf YouTube und den Sozialen Medien, denn dort halten sich die jungen Leute auf. AINO ist speziell auf diese Altersgruppe zugeschnitten.“
Die App kann kostenlos heruntergeladen werden. Sie bietet zielgruppengerechte Infos über die Metropolregion Hamburg (Konzerte, Gastro-Tipps und vieles mehr), Informationen zum Thema Berufsfindung und Jobs sowie künftig auch den Bereich Finanzen. Das alles in einer passenden Aufmachung und einer Sprache, die verstanden wird. Die Haspa begann 2016 mit dem Projekt, konnte dann aber kurz vor dem geplanten Start das Startup „Heute in Hamburg“ ins Team integrieren. Die drei Gründer hatten sich mit ähnlichen Inhalten befasst. Im Mai 2017 ging AINO dann online und hat seitdem sensationelle Zahlen: 200 000 Downloads, 50 000 aktive Nutzer und 280 000 Follower in den Sozialen Medien. Lücke: „Nach Hamburg.de haben wir damit binnen eines Jahres die zweitgrößte Reichweite.“ Und: „Haspa Next ist ein junges Team und funktioniert als Startup für sich. Wir lernen viel über unsere Zielgruppe. Wir wollen verstehen, wie die Generation Z tickt und den Kontakt aufbauen.“ wb
Web: https://getaino.de/