Hier trifft Wirtschaft auf Sozialpädagogik

Sieben Bildungsgänge und ein Kindergarten

Die BS18 in Harburg verfügt über sieben unter­schiedliche Bildungsgänge und ist neben Karls­ruhe eine von bundesweit zwei Schulen, die Kaufleuten für Büromanagement zusätzlich das Lernmodul Forderungsmanagement anbieten – zugeschnitten auf Inkassounternehmen. Die einzelnen Bildungsgänge:

  • AVM dual: Ausbildungsvorbereitung für Migranten (72 Schüler aus Ländern wie Eritrea, Syrien und Afghanistan in fünf Klassen), zwei Tage Schule, drei Tage im Betrieb. Ziel: Hauptschulabschluss, Erfolgsquote: 80 Prozent.
  • Berufliches Gymnasium: Profilfächer Wirtschaft und Pädagogik/Psychologie (alternativ), 230 Schüler, mehr Anfragen für Pädagogik/Psychologie. Mathias Oldsen:
    „Das klingt leichter, aber da sollte man sich nicht täuschen . . .“
  • Höhere Handelsschule: Sechs Klassen, Ziel: Fachhochschulreife, erstes Jahr je
    20 Wochen in der Schule und in einem Betrieb, zweites Jahr 100 Prozent Schule, 169 Schüler.
    Vorteil: Früher Kontakt zu Betrieben;
    Nachteil: sehr kompakter Unterricht im ersten Jahr, um den Stoff zu schaffen.
  • Kaufleute für Büromanagement:
    400 Schüler aus ganz Hamburg, Ziel:
    500 Schüler, Berufsschule für duale kaufmännische Ausbildung; einzige Schule mit Modul Forderungsmanagement (drei Wochenstunden zusätzlich), speziell ausgebildete Lehrer. Zusätzlich können die Auszubildenden während ihrer Berufsausbildung die Fachhochschulreife (Dual Plus) erwerben.
  • Fachschule für Sozialpädagogik:
    489 Vollzeitschüler, zwei- und dreijährige Form, einer von vier Standorten in Hamburg.
  • Berufsfachschule Sozialpädagogische Assistenz: zweijährige Schule mit Praxisphasen, offiziell staatlich anerkannter Ausbildungsberuf unterhalb der Erzieher­ebene.
  • Fachoberschule für Sozialpädagogik: einjährige Schule für Bewerber mit abgeschlossener Berufsausbildung, bereitet auf die Fachhochschule vor. Eine Klasse mit
    20 Schülern.

In Hamburg ist die berufsbegleitende Erzieherausbildung möglich, was dazu führt, dass die Kindergärten die besten Bewerber suchen und ihnen sofort Geld zahlen (etwa 1000 Euro/Monat). Kritikpunkt: Die berufsbegleitende Ausbildung ist laut Schulentwicklungsplan nur an zwei Hamburger Sozialpädagogikschulen vorgesehen. Harburg zählt nicht dazu. In der Folge wandern viele potenzielle Schüler nach Altona oder Barmbek ab. Dort ist die Zahl unter anderem zu Lasten von Harburg von 80 auf 840 Schüler hochgeschnellt, wie Wolfgang Bruhn bestätigt.

Die BS18 hat auch über die reinen Bildungsgänge hinaus einiges zu bieten: Sie verfügt über eine nagelneue Zweifeld-Sporthalle und eine Praxisausbildungsstätte für angehende Erzieher. Kurz: einen Lehrkindergarten mit drei Elementargruppen und künftig zwei Krabbelgruppen, in dem angehende Erzieher „am lebenden Objekt“ arbeiten – Kindern aus der Umgegend. Wolfgang Bruhn: „Die Eltern sind begeistert.“

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