Transfergesellschaft der TUHH stellt sich neu auf – 300 Gespräche in 15 Monaten – Alle Signale stehen auf Kooperation – Martin Mahn stellt sein Konzept vor
Seit gut einem Jahr leitet Martin Mahn die Geschäfte der TuTech Innovation GmbH in Harburg. Die Tochtergesellschaft der Technischen Universität Hamburg (TUHH) erfüllt eine wichtige Brückenfunktion zwischen dem Uni-Betrieb und der Wirtschaft. Jetzt steht die TuTech nicht nur vor einem historischen Ortswechsel, sie hat sich auch neu aufgestellt. Mahn will die Transfergesellschaft fit für die Zukunft machen und hat dazu mit Professoren, Partnern und Unternehmen gesprochen – 300 Gespräche in 15 Monaten. Das neue Konzept steht: Die TuTech Innovation, deren Schwestergesellschaft Hamburg Innovation auch Dienstleistungen für andere Hamburger Universitäten erbringt, hat künftig vier Geschäftsbereiche: Forschungsmanagement, Schutzrechtsmanagement, Gründerunterstützung sowie Beratung & Kompetenzentwicklung.
Beschränken auf das Kerngeschäft
Zwei Themen aus der Vergangenheit sind auf der Strecke geblieben: Die TuTech-Agentur gibt es nicht mehr und der Bereich Messe/Kongresse fehlt ebenfalls, was nicht heißt, dass in Einzelfällen noch einmal ein Kongress veranstaltet werden kann. Mahn: „Wir beschränken uns aber jetzt auf unser Kerngeschäft.“ Von außen betrachtet machte die TuTech bislang einen eher unscheinbaren Eindruck, als sei sie ein für sich funktionierendes Uninahes Biotop für Wissenschaftler, die sich mit Dingen befassen, von denen der Rest der Welt kaum etwas versteht. Fast niemand weiß, dass die TuTech pro Jahr etwa 500 Projekte aller Art betreut und mit rund 80 Prozent der gut 100 TUHH-Professoren zusammenarbeitet. Fast 200 wissenschaftliche Mitarbeiter, die zumeist über Drittmittel finanziert in den TUHH-
Instituten tätig sind, werden von der TuTech personaltechnisch verwaltet.
Mahn: „Die Professoren sollen sich auf Lehre und Forschung konzentrieren können – alles andere nehmen wir ihnen ab.“
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Im neuen Geschäftsbereich Beratung & Kompetenzentwicklung will die TuTech künftig Seminare und Weiterbildungsveranstaltungen anbieten – zum Beispiel zu Themen wie Forschungsmanagement und Wissenschaftsenglisch. Mahn: „Hier ist über 20 Jahre so viel Know-how aufgebaut worden – das wollen wir jetzt strategisch nutzen. Die TuTech liefert dazu die Bausteine.“ Dieser neue Arbeitsbereich ist übrigens keine „fixe Idee“ eines neuen Geschäftsführers, sondern das Ergebnis monatelanger Recherche. In den eingangs erwähnten etwa 300 Gesprächen stellte sich Mahn nicht nur als Nachfolger von Dr. Helmut Thamer vor, er nutzte die Kontakte auch gleich, um eine Marktanalyse zu machen. Frage: Was kann die TuTech positiv einbringen? Wo sind die Entwicklungschancen und Bedarfe?
Mahn: „Ich habe das Verbesserungspotenzial abgefragt. Die Kundenbefragung lieferte die Basis für eine interne Workshop-Reihe mit den TuTech-Mitarbeitern. Nach Analyse, Strategie und Marketing-Plan steht nun das Roll-out an.“ Er kündigt ein neues Corporate Design an, die Web-Seite wird neu aufgelegt, ein neues Logo ist in Arbeit. Parallel läuft derselbe Prozess bei der Hamburg Innovation GmbH ab. Denn Mahn ist für ganz Hamburg angetreten, und die HI soll als gemeinsame Gesellschaft der Hamburger Hochschulen auch entsprechend aktiv und sichtbar werden. Mahn: „Da war meine erste Frage, ob die Hamburg Innovation eigentlich von irgendjemandem gebraucht wird – die Antwort war ‚Ja, dringend!‘“ Daraufhin wurde gemeinsam erarbeitet, was die zukünftigen Services beinhalten.