Willkommenskultur im Hamburger Süden: Unternehmer Christoph Birkel baut „Open Arms gGmbH“ auf – Offene Arme auch im channel hamburg
So deutlich hat es noch kein Unternehmer im Hamburger Süden ausgesprochen: „Wenn wir mal ehrlich sind: Die Flüchtlinge sind ein Geschenk. Der Zustrom junger Menschen, die sich ein neues Leben aufbauen wollen, ist eine Riesenchance für Deutschland.“ Dieses Statement stammt von Christoph Birkel, Unternehmer und Geschäftsführer des hit-Technoparks in Harburg. Er hat jetzt eine Vollzeitstelle geschaffen, um die „Open Arms gGmbH“ aufzubauen – ein Unterstützungsangebot für alle, die sich um das Flüchtlingsthema kümmern.
Das Ziel von „Open Arms“ beschreibt Birkel mit einem Wort: „Integration – pragmatisch, individuell und schnell.“ Aber er sagt auch: „Wir wollen niemandem etwas wegnehmen, sondern auch die Arbeit der anderen unterstützen.“ Dazu werde er auch die räumlichen Möglichkeiten des hit-Technoparks zur Verfügung stellen. Im Klartext: „Open Arms“ heißt auch „Open House“.
Birkel sieht das Flüchtlingsthema durchaus auch unter wirtschaftlichen Aspekten: „Uns fehlen in Deutschland jedes Jahr 300 000 bis 500 000 junge Menschen, wenn wir den demographischen Knick durch die Überalterung unserer Gesellschaft ausgleichen wollten. Und selbst, wenn vielleicht viele Flüchtlinge eines Tages in ihre Heimat zurückkehren sollten, so werden sie berichten können, wie sie in Deutschland aufgenommen und ausgebildet oder beschäftigt wurden. Das sind dann positive Imageträger, die ihre Leute zum Studieren nach Deutschland schicken – wenn wir es jetzt richtig anfangen.“
Initiative im Binnenhafen
Im Harburger Binnenhafen hat sich die Stimmung gedreht: Nachdem es im channel hamburg von Investoren Bedenken nicht gegen die Unterbringung von Flüchtlingen, wohl aber gegen das Wohnschiff „Transit“ am zentralen Kanalplatz gegeben hatte (siehe auch die Dezemberausgabe von B&P), hat sich jetzt eine starke Initiative gebildet. Viele Unternehmen engagieren sich, um die neuen Bewohner, von denen die ersten mittlerweile eingezogen sind, freundlich zu empfangen und ihnen zu helfen, in Deutschland Fuß zu fassen. Der Verein channel hamburg e.V. und die KulturWerkstatt spielen dabei eine tragende Rolle.
„Das ist kein Flüchtling, das ist Achmet!“