Jan Bauer übernimmt Vorsitz des Fördervereins des Freilichtmuseums am Kiekeberg
Wechsel im Vereinsvorsitz: Der Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg hat in seiner Mitgliederversammlung am Freitag, dem 8. November, Jan Bauer als neuen Ersten Vorsitzenden gewählt. Der 43-Jährige aus Buchholz in der Nordheide, Mitglied des Niedersächsischen Landtags, tritt die Nachfolge von Heiner Schönecke an. Dieser war 1989 Gründungsmitglied des Vereins, seitdem auch im Vorstand und seit 23 Jahren Erster Vorsitzender. Für sein langjähriges Engagement wurde er von den anwesenden Mitgliedern einstimmig zum „Ehrenvorsitzenden“ ernannt. Schatzmeister Cord Wölper und Vorstandsmitglied Bernd Wiechel wurden in ihren Ämtern bestätigt. Mehr als 14.500 Personen sind Mitglied im Förderverein des Freilichtmuseums.
Jan Bauer bedankte sich für das Vertrauen und das einstimmige Votum: „Mein Herz schlägt für das Ehrenamt. Besonders verbindet mich mit dem Kiekeberg, dass ich hier, in der historischen Museumsbrennerei, geheiratet habe. Auch meine Kinder sind gern hier. Ich freue mich darauf, mich für den Landkreis Harburg und für diesen Kulturverein einsetzen.“ Jan Bauer bringt viel Erfahrung im Ehrenamt mit: Der Betriebswirt ist unter anderem Vizepräsident des Deutschen Roten Kreuzes im Landkreis Harburg und engagiert sich seit vielen Jahren für die Zukunftswerkstatt Buchholz. „Ich habe eine geistig behinderte Zwillingsschwester. Die Arbeit mit Menschen mit Handicap und das Engagement des Kiekebergs in Wennerstorf haben daher für mich eine große Bedeutung“, erklärte Jan Bauer. Neben seinem Mandat im Niedersächsischen Landtag ist er Mitglied des Kreistages im Landkreis Harburg, des Rates der Ortschaft Dibbersen, des Rates der Stadt Buchholz sowie seit 2021 stellvertretender Bürgermeister.
Der Vorstand gratulierte Jan Bauer und dankte Heiner Schönecke für sein langjähriges Ehrenamt. Rainer Rempe, Landrat des Landkreises Harburg und Mitglied des Fördervereinsvorstands, würdigte seinen Beitrag: „Heiner, Du hast diesen Verein geprägt, hast unermüdlich die Werbetrommel für diese tatkräftige Gemeinschaft gerührt und so immer mehr Menschen für den Verein und für das Freilichtmuseum am Kiekeberg begeistert.
Es ist beeindruckend, mit wie viel Herzblut Du Dich in all den Jahren für die Weiterentwicklung des Freilichtmuseums stark gemacht hast.“ Das sei ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Ehrenamt die Menschen verbindet und was es leisten kann, so Rempe.
Mit einem Zitat vom ehemaligen Fußballtrainer Giovanni Trapattoni, „Ich habe fertig“, begann der scheidende Vorsitzende nach 35 Jahren Fördervereinsarbeit sein Resümee. In seiner Ansprache dankte er vielen Wegbegleitern und Wegbegleiterinnen für „sehr gute Ideen, spannende Diskussionen und weitreichende Entscheidungen“. Stolz blickt er auf „einen der größten Kulturvereine Deutschlands“ mit 14.500 Mitgliedern und 320 Ehrenamtlichen. „Die Menschen, mit denen ich arbeiten durfte, brennen für den Kiekeberg,“ sagte Heiner Schönecke. „Unser Förderverein hat die Museumslandschaft in Deutschland mitgeprägt“. Ein dynamischer Vorstand sei notwendig, um das Ohr nah an den Mitgliedern und an der kulturpolitischen Arbeit in Hannover zu haben. „Wir brauchen Abgeordnete, die sich für die Kultur engagieren.“ Dem Förderverein und seinem Nachfolger gab er auf den Weg: „Setzt Euch große Ziele, um diesen Leuchtturm in eine gute Zukunft zu führen, auch wenn es manchmal länger dauert.“ Er wünscht sich unter anderem „20.000 Mitglieder, die ich noch miterlebe, ein neues Eingangsgebäude, das dringend nötig ist, Stipendien für Studierende, um kluge Köpfe frühzeitig an das Museum zu binden und das derzeitige Ungleichgewicht in der Förderung niedersächsischer Museen abzubauen“.
Der stellvertretende Vereinsvorsitzende Heinz Lüers gratulierte Jan Bauer zur Wahl als Erster Vorsitzender des Vereins: „Ich glaube, wir haben mit Dir den Besten für dieses Amt gefunden.“ Zu Heiner Schönecke sagte er anerkennend: „Ich werde Deinen Blick fürs Detail, für alles, was am Kiekeberg passiert, vermissen. Du hast in all den Jahren auf keiner Sitzung gefehlt. Du brauchtest eigentlich keinen Stellvertreter.“
Sybille Kahnenbley, Vorsitzende des Stiftungsrats des Freilichtmuseums dankte Heiner Schönecke auf Plattdeutsch, seiner Muttersprache, für die gute Zusammenarbeit: „Dien Engagement, dien Verlässlichkeit un dien Begeisterung för dat Freelichtmuseum sünd uns liekers Vörbild un Ansporn. In den Naarn vun den Stiftungsraad dank ick di vun Harden för all dat, wat du för uns un för dat Museum daan hest.“
Museumsdirektor Stefan Zimmermann und die Kaufmännische Geschäftsführerin Carina Meyer ergänzten: „Heiner, Du warst in Diskussionen ‚nimmermüde‘, den Finger in die Wunde zu legen. In schweren Zeiten haben Du und der Verein unsere Museumsarbeit getragen. Wir haben viel von Dir gelernt und immer auf große Rückendeckung zählen können. Dafür danken wir Dir herzlich.“
Als kleine Überraschung wurde auf der Mitgliederversammlung ein kurzer Film über das Wirken von Heiner Schönecke im Förderverein des Freilichtmuseums gezeigt. Er ist demnächst auf dem YouTube-Kanal des Freilichtmuseums zu sehen: youtube.com/user/FLMKiekeberg
Der Förderverein des Freilichtmuseums am Kiekeberg steht seit 35 Jahren fest an der Seite des 1953 gegründeten Museums. Mit großem Engagement unterstützt er ideell und finanziell die regionale Kultur für Menschen jedes Alters. Die Fördervereinsmitglieder erhalten das ganze Jahr hindurch freien Eintritt in das Freilichtmuseum und in seine Außenstellen. Zu den Außenstellen gehören der Museumsbauernhof in Wennerstorf, das Feuerwehrmuseum in Marxen, die Museumsstellmacherei in Langenrehm und das Mühlenmuseum in Moisburg. Alle Mitglieder werden zu Sonderführungen und einem gemeinsamen Fest geladen. Interessierte finden Informationen unter kiekeberg-museum.de/mitglied-werden/