Schade, dass Ella Stoof das nicht mehr erlebt hat . . .

Solo für Zapfhahn: Host Wolfgang Becker (von links) beim Video-Podcast-Dreh mit Vater Gerd und Sohn Hannes Popow, der angetreten ist, „Stoof Mudders Kroog“ auf dem Kiekeberg-Museumsgelände in die nächste Generation zu führen. Foto: Wortlieferant Tobias Pusch

Thema Gastronomie: Gerd und Hannes Popow von „Stoof Mudders Kroog“ in der Podcast-Serie „Wir sind Kiekeberg“, Teil 4.

E r hat eine holländische Mutter, einen Vater mit bulgarischen Wurzeln, ist auf St. Pauli aufgewachsen und betreibt eine Gastwirtschaft in einem ehemaligen Pfarrwitwenhaus: Keine Frage, wenn Gerd Popow aus einem Leben erzählt, wird es bunt. Der mittlerweile 68-Jährige, der vor fast einem Vierteljahrhundert gemeinsam mit seiner Frau Birgit, eine Kielerin, „Stoof Mudders Kroog“ auf dem Geländes des Freilichtmuseums am Kiekeberg übernahm, ist zudem der Museumsgastronom mit den bundesweit meisten Dienstjahren an einem Ort. Im B&P-Video-Podcast erzählt er gemeinsam mit seinem Sohn Hannes aus dem Leben hinter der Theke und serviert dem B&P-Podcast-Team Wolfgang Becker und Tobias Pusch nicht nur ein paar würzige Geschichten, sondern zum Abschluss auch noch Bratkartoffeln mit Sauerfleisch, Roastbeef und Matjes aus eigener Herstellung – ein paar kleine Appetithappen, wie Birgit Popow sagt. „Nicht nur drehen und schreiben, auch probieren . . .“

„Als wir hier damals anfingen, war das eine Baustelle“, erinnert sich Gerd Popow, der aus einer Familie mit mehreren Gastro-Generationen stammt. Der Anfang sei speziell gewesen, aber „wir haben das geschafft“. Was übrigens auch für die Pandemie gilt, wie Hannes Popow sagt. Der gelernte Koch mit Hotelfachschule und BWL ist seit zwei Jahren zurück im elterlichen Betrieb und für die Küche verantwortlich. „Stoof Mudders Kroog“ – das klingt „son büschen lütt“, und nach Schwiegermutter, wie der Senior sagt, aber wenn auf dem Kiekeberg Großveranstaltungen stattfinden (und die sind regelmäßig angesetzt), dann serviert das Team schon mal 600 Essen an einem Tag. „Plus Kaffee und Kuchen aus dem eigenen Backofen“, wie Hannes Popow hinzufügt. Das sind die Tage, an dem die Stoof Mudder so richtig ins Rotieren kommt.

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Mit Stiefmüttern hat der Name übrigens nichts zu tun, beeilt sich Gerd Popow mit einer Erklärung. Das Pfarrwitwenhaus stamme aus Marschacht in der Elbmarsch. Dort war Ella Stoof als letzte Betreiberin der Einrichtung offenbar so eine Instanz, dass sie zur Namensgeberin des urgemütlichen Gasthauses auf dem Museumsgelände wurde. Nicht zu vergessen: Der Kroog hat auch einen eigenen Biergarten mit sage und schreibe 140 Plätzen unter alten Obstbäumen mitten im Museum. Normalerweise endet der Betrieb abends um 20 Uhr, aber bei Bedarf geht es auch länger, wie der Chef sagt: „Einfach vorher anrufen . . .“ Gerd Popow bezeichnet sich zwar augenzwinkernd als Quiddje (zugewanderter Hamburger), bringt aber elbnahe Lebensart mit: „Zum Beispiel bestes Labskaus – das kochen wir selbst. Das darf natürlich nicht fehlen.“ Was auch für die Fassbrause gilt. 90 Prozent aller Speisen seien aus eigener Herstellung, versichert er glaubwürdig, und die anschließende Verkostung ergibt: 1 A. Was nicht aus dem eigenen Hause stammt, ist das Jubiläumsbier, das zum 70. Geburtstag des Museums von der Kehrwieder-Brauerei in Harburg gebraut wird – es wird serviert bei den Popows in „Stoof Mudders Kroog“. wb

>> Web: https://www.stoof-mudders-kroog.de/