Imentas Immobilienpartner findet die passende Fläche für das ligeti zentrum im
Harburger Binnenhafen.
Auf der Suche nach einer etwa 1000 Quadratmeter großen Fläche für etwa 20 Büroarbeitsplätze, sechs Labore und einen multifunktionalen Veranstaltungsraum ist die Hamburger Hochschule für Musik und Theater (HfMT) in Harburg fündig geworden. Als federführende Institution wird sie im Verbund mit weiteren Hamburger Hochschulen das ligeti zentrum im Kaispeicher eröffnen und betreiben – ein Forschungszentrum im Zeichen der Musik. Dass dieses interessante Projekt nach Harburg kommt, ist zum einen der Technischen Universität Hamburg (TUHH), zum anderen der Imentas Immobilienpartner GmbH zu verdanken. Letztere ist Lead-Makler für den Kaispeicher am Veritaskai im Binnenhafen und vertritt die Interessen der Beiersdorf AG, der die Immobilie gehört.
Das Konsortium besteht aus der der HfMT, der TUHH, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Die vier Hochschulen haben sich mit dem ligeti-Konzept erfolgreich um eine Förderung des Bundes beworben. György Ligeti gehört zu den bekanntesten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Seine Werke sind weit über ein Expertenpublikum hinaus bekannt und wurden in zahlreichen Filmen wie etwa „2001: A Space Odyssee“ oder „Eyes Wide Shut“ verwendet. Der gebürtige Ungar, der von 1973 bis 1988 Professor für Komposition an der HfMT war und bereits zu Beginn seiner Tätigkeit Pläne für ein Zentrum für Computermusik hatte, interessierte sich für ein breites Spektrum an künstlerischen, kulturellen und wissenschaftlichen Fragenstellungen, die auch ihren Niederschlag in seinen Kompositionen fanden. In diesem Jahr hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Die Vision von György Ligeti
Im Geiste Ligetis soll nun das nach ihm benannte interdisziplinäre Zentrum unterschiedliche Hochschulen und Forschungsrichtungen zusammenbringen. Dazu sollen zwei eng mit dem Transferbüro zusammenarbeitende Cluster eingerichtet werden: das Cluster für Musik und Gesundheit und das Cluster für den Ideen-, Wissens- und Technologie-Transfer. Leiter des ligeti zentrums ist Prof. Dr. Georg Hajdu, der mit seiner zehn-köpfigen Mannschaft nun von Harvestehude in den Binnenhafen zieht. Er sagt: „Ligeti hatte diese große Vision, Musik und Wissenschaft zusammenzubringen, konnte seinen Traum aber damals noch nicht umsetzen. Dafür war es wohl noch zu früh. Wir wollen das nun in Harburg nachholen und haben uns im Zuge der Bund-Länder-Initiative ‚Innovative Hochschule‘ als Konsortium um eine Förderung vom Bundesforschungsministerium bemüht – und den Zuschlag bekommen.“
In dem Zentrum soll konkret an verschiedenen Projekten geforscht werden. Unter anderem geht es dabei um die Wirkung von Musik im therapeutischen Kontext (Cluster Musik und Gesundheit). Im zweiten Cluster (Ideen-, Wissens- und Technologietransfer) geht es um Themen wie Technologien für experimentelle Bühnenformate, Cyber-und hybride Instrumente, XR-Konzerterlebnisse, Kunstvermittlung mittels Virtual Reality, Optik und Haptik für eindringliche Bühnenperformances, Klangkunst, Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb, künstlerische Forschung sowie Installations-, Vermittlungs- und
Theaterformate im öffentlichen Raum. Dazu werden sechs Forschungslabore eingerichtet. Das ligeti zentrum (ligeti steht auch für „Laboratorien für Innovationen und Gesellschaftliche Entwicklung durch den Transfer von Ideen“) selbst verfügt über einen Veranstaltungsraum, in dem regelmäßig Konzerte, Ausstellungen und ähnliches stattfinden werden, wie Prof. Hajdu ankündigt. „Wir planen ein richtiges Programm, darunter können beispielsweise auch mal Jazz- oder
Klassik-Konzerte sein.“
Roboter-Einsatz im Haptic Lab
Dass die Standortentscheidung für Harburg fiel, hat auch strategische Gründe. Hier ist die Nähe der TUHH ausschlaggebend. Sie wird sich im Haptic Lab mit Optik, Haptik und VR/AR-Projektionen für künstlerische Produktionen befassen und im engen Austausch mit dem Cluster für Musik und Gesundheit mit Rehabilitations-Robotic für Musiker stehen. Dennis Winand, Makler bei Imentas Immobilienpartner: „Für das ligeti zentrum stehen im Westteil des Kaispeichers zwei Stockwerke zur Verfügung, die jetzt aufwendig umgebaut wurden. Dort war bislang das Notariat Veritaskai eingemietet. Im zehnten OG haben wir eine Deckenhöhe von bis zu sechs Metern und keine tragenden Säulen – das ist ideal für den Veranstaltungs- und Seminarraum. Wir sehen das Konsortium als einen großen Gewinn für den Standort Harburg und freuen uns, weitere Hochschulen in Harburg begrüßen zu dürfen.“ Das Forschungsvorhaben gefällt offenbar auch der Vermieterin.
Die Beiersdorf AG unterstützt das Zentrum und führt die Umbaumaßnahmen durch. wb/HfMT