„Da waren noch meine Fingerabdrücke dran . . .“

Tom Reddmann hat sich bewusst für ein technisches Berufsfeld entschieden und lernt jetzt den Beruf des Industriekaufmanns bei Vossloh Rail Services in Harburg. Das Foto zeigt ihn zwischen zwei Schienenschleifmaschinen. Foto: Wolfgang Becker

In der Podcast-Reihe „Lebenslinien“: Tom Reddmann erzählt, wie ihm der NachwuchsCampus der TUHH die Tür zu Vossloh öffnete.

Nicht jede Geschichte, die in einer Garage beginnt, endet mit einem Tech-Konzern im Silicon Valley, manche führen dafür aber direkt in eine Berufslaufbahn in einem Technik-Unternehmen. Das hier ist die Geschichte von Tom Reddmann aus Over. Über den NachwuchsCampus der Technischen Universität Hamburg (TUHH) landete er bei Vossloh in Harburg. Die Business-Einheit Vossloh Rail Services, Teil der Vossloh AG, baut in Harburg kleinere Schienenschleifzüge und sorgt somit für Sicherheit und Nachhaltigkeit auf den Gleisen. Tom Reddmann hat in dem Unternehmen eine Ausbildung zum Industriekaufmann begonnen, aber er hat auch ein Faible für Technik, sprich Maschinenbau. Im zweiten Podcast der Serie „Lebenslinien“, die B&P gemeinsam mit dem Institut für Technische Biokatalyse der TU Hamburg unter dem Dach des B&P-BusinessTalks realisiert, berichtet der 19-Jährige, was auf seinem Weg in ein Technik-Unternehmen wichtig war.

In der ersten Folge erläuterte Prof. Dr. Andreas Liese das Anliegen der Podcast-Reihe, denn nicht nur die TUHH, sondern auch viele Unternehmen haben Probleme, junge Menschen für Technologie, für Forschung und Entwicklung, für Ingenieurswissenschaften zu interessieren. So entstand an der TUHH vor etwa zehn Jahren der NachwuchsCampus, eine Initiative des Wirtschaftsvereins für den Hamburger Süden, die auch von der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation gefördert wird. Die Idee: Bereits in der Schule wird über praxisorientiertes Bildungsmaterial wie zum Beispiel Experimentierkisten das Interesse der Schüler am Tüfteln und Bauen geweckt – in der Hoffnung, sie nicht nur für die MINT-Fächer (Mathematik, Informationstechnologie, Naturwissenschaften und Technologie) zu interessieren, sondern auch für das Berufsfeld. Projektmanagerin Ina Klose: „Wir kommen jetzt in die Phase, wo wir die Erfolge sehen: junge Menschen, die in technischen Berufen durchstarten.“ Einer von ihnen ist Tom Redd­mann. Sein Forschungsdrang wurde allerdings schon früher geweckt: „Mein Vater hat eine Garage mit einer kleinen Werkstatt. Da haben wir gebaut und geschraubt.“ Als er an der Goethe-Schule in Harburg dann Kontakt zum NachwuchsCampus bekam und schließlich in der Science-Klasse landete, war der Weg schon fast vorgezeichnet. Der NachwuchsCampus öffnete auch die Tür zu Vossloh, denn zum Konzept gehört die Idee, Schüler mit MINT-Unternehmen in Kontakt zu bringen. Tom Reddmann und seine Mitschüler hatten dazu Recherchen vorbereitet, die bei Vossloh präsentiert werden mussten. Er sagt: „Das war schon etwas komisch – ich musste dem Unternehmen erzählen, was es macht.“ Eine geniale Idee, denn so spiegelten die Schüler dem Unternehmen, wie es von jungen Menschen wahrgenommen wird.

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Jetzt werden die Erfolge sichtbar

Tom Reddmann war jedenfalls so angetan, dass er seine Bewerbungsmappe gleich mitgebracht hatte. Seit August 2022 lernt er den Beruf des Industriekaufmanns und hat bereits eine Ausbildungsstation in der Montagehalle für die Schleifzüge und einen Messe-Einsatz hinter sich: „Die Maschine, die wir dort gezeigt haben, habe ich sogar mitgebaut. Da waren sozusagen noch meine Fingerabdrücke dran!“ Eine offenbar eindrucksvolle Erfahrung . . . wb

>> Web: www.nachwuchscampus.de