Ein Riesenbau für die Logistiker

Große Erwartungen: Beim Spatenstich zeigten sich Christoph Telker (von links) und Felix Zilling von der Deutschen Logistik Holding, Oberbürgermeister Melf Grantz, Bremens Hafensenatorin Claudia Schilling und der Chef von Maersk Deutschland, Jens-Ole Krenzien, bester Laune. Foto: Scheer

Spatenstich für Maersk-Halle im Fischereihafen – Pachtvertrag läuft über 60 Jahre.

Von Josip Pejic

Windig ist es im Fischereihafen. In einem sturmfesten Zelt haben sich zahlreiche Gäste versammelt, um beim symbolischen Spatenstich dabei zu sein. Es werden Hände geschüttelt, hinten wirft der Caterer schon mal den Grill an für das anschließende Beisammensein.

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Zuvor gibt es aber erst noch viele warme Worte. Zuerst vom Chef der Deutschen Logistik Holding (DLH), die den mächtigen Hallenbau realisieren wird. Christoph Telker: „Der erste Spatenstich für den Logistik-Campus ist ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung und Bedeutung Bremerhavens in der Logistikindustrie“, sagt Telker.

Während der ebenfalls anwesende Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) und Bremens Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Claudia Schilling (SPD), noch auf ihren Einsatz warten, stellt Telker die Vorzüge des neuen Baus heraus: „Das Projekt trägt der steigenden Nachfrage nach logistischen Flächen Rechnung. Gleichzeitig können wir mit einem Neubau ein Höchstmaß an Flexibilität bieten und individuelle Anforderungen berücksichtigen.“

Auf dem derzeit unbebauten Grundstück im Süden des Fischereihafens mit einer Gesamtfläche von 140.000 Quadratmetern wird die Deutsche Logistik Holding (DLH) eine rund 70.000 Quadratmeter große Logistikanlage entwickeln und realisieren. Die Reederei Maersk wird sie später mieten und dort bis zu 300 Mitarbeiter beschäftigen. Es wird erwartet, dass die Halle im zweiten Quartal 2024 fertig sein wird.

Maersk reagiert damit auf die massiven Störungen der globalen Lieferketten im Zuge der Corona-Pandemie. Die Reederei setzt auf bedarfsgenaue Lieferungen und das Abfedern von drohenden Engpässen. Das Ziel ist, die komplette Logistikkette vom Hersteller bis zum Endverbraucher abzudecken. „Wir freuen uns, dass wir mit diesem hochmodernen und zugleich sehr nachhaltigen Logistikzentrum unseren Kunden schon bald sehr effiziente End-to-End-Logistiklösungen in unserem wichtigsten deutschen Im- und Exporthafen anbieten können“, sagt der Chef von Maersk Deutschland, Jens-Ole Krenzien.

Der „Logistik-Campus Bremerhaven“, wie die Halle offiziell heißt, sei für Maersk ein wichtiger Eckpfeiler beim Ausbau des europäischen Lagerhaus-Netzwerks. Es werde für mehr Flexibilität in den Lieferketten der Kunden sorgen, indem Warenströme kontinuierlich verlangsamt, beschleunigt oder auch umgeleitet werden könnten, basierend auf Lagerbeständen und den neuesten Nachfrageprognosen. „Es geht darum, die Lieferketten resilienter zu machen“, so Krenzien.

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Auf die Frage, welche Kunden die Halle später nutzen werden, antwortet Krenzien ausweichend: „Das Logistikzentrum wird nicht für einen oder zwei oder drei Kunden gebaut, sondern wir rechnen damit, dass viele verschiedene Kunden aus unterschiedlichen Industriezweigen wie etwa Automobile, Einzelhandel, Lifestyle und Konsumgüter sie nutzen werden.“ Namen möchte Krenzien nicht nennen.

Und auch bei der Frage nach den genauen Kosten für den Bau verrät der Chef von Maersk Deutschland Zahlen nur so viel: „Es wird viel Geld kosten. Das geht in den Millionen-Bereich.“

Bremens Hafensenatorin Claudia Schilling hatte im Sommer 2022 den Erbpachtvertrag für das Grundstück gemeinsam mit der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft mit der Projektgesellschaft und der Deutschen Logistik Holding abgeschlossen. Die Laufzeit beträgt 60 Jahre.