IHKN-Präsident Andreas Kirschenmann formuliert Forderungen der niedersächsischen Wirtschaft.
Während SPD und Grüne die Koalitionsverhandlungen in Niedersachsen vorbereiten, formuliert die niedersächsische Wirtschaft bereits konkrete Forderungen an die zukünftige Landesregierung. „Die Politik muss die richtigen Rahmenbedingungen schaffen für einen Weg durch die Energiekrise, um die Wirtschaftsstruktur in Niedersachsen und in Deutschland vor dauerhaften Schäden zu schützen“, sagt Andreas Kirschenmann, Präsident der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN).
Die neue Regierung startet in einer Zeit voller Herausforderungen, die der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine mit sich bringt. Langjährig gewachsene Energieflüsse sind beendet, die steigenden Energiepreise bedrohen die Existenz von Betrieben aus allen Branchen. „Die Bewältigung der Energiekrise ist die derzeit größte Herausforderung“, sagt Andreas Kirschenmann: „Die Energieversorgung muss mit allen verfügbaren Energiequellen sichergestellt werden – einschließlich der Nutzung von Kernkraftwerken und Stein- sowie Braunkohlekraftwerken. Außerdem sollten die Energiekostenzuschüsse aus dem dritten Entlastungspaket auf Branchen außerhalb der Industrie ausgeweitet werden. Und ich plädiere für Technologieoffenheit – und den unbürokratischen Ausbau der Nutzung von Wasserstoff und erneuerbarer Energien.“
Außerdem fordert Kirschenmann die Politik auf, wirksame Strategien gegen den wachsenden Fachkräftemangel zu entwickeln, die Digitalisierung im Land voranzutreiben, den Bürokratieabbau schnell umzusetzen und die Verkehrsinfrastruktur leistungsfähig zu gestalten. „Die Wunschliste der Wirtschaft ist lang. Zu Recht: Als niedersächsische Wirtschaft brauchen wir in dieser herausfordernden Zeit eine handlungsfähige Regierung und eine Politik im Sinne der Unternehmen, um langfristig erfolgreich wirtschaften zu können.“