Ein halbes Jahr jung, aber schon vier Jahrzehnte Erfahrung

Foto: B&P

Tragwerksplanung, Brandschutz, Schallschutz, Energieberatung und Nachhaltigkeitszertifizierungen: Im Februar 2022 wurde das WM IngenieurKontor in Harsefeld gegründet.

Vom Boxenlaufstall bis zum Kernkraftwerk“ – wenn Willy Bartels beschreibt, wo überall sein Ingenieurbüro im Einsatz ist, dann ist Fantasie gefragt. Bartels ist neben Jochen Matiszik und Mathias Kruse einer von drei Geschäftsführern der WM IngenieurKontor GmbH in Harsefeld. Mit einem Jahr ein junges Unternehmen, aber beileibe kein Startup, denn 2021 hat sich das Ingenieurbüro Wellbrock + Matiszik quasi neu erfunden und nach einer personellen Rochade als WM IngenieurKontor neu formiert. So kommt es, dass ein sehr junges Unternehmen auf fast vier Jahrzehnte Erfahrung zurückblicken kann und von Anfang an stark im Markt vertreten ist. Firmengründer Horst Wellbrock ist seit 2019 im Ruhestand.

Die insgesamt 18-köpfige Mannschaft um Matiszik, Bartels und Kruse ist spezialisiert auf Tragwerksplanung, Energieberatung, Schallschutz, Brandschutz und künftig auch Nachhaltigkeitszertifizierungen. Ein klassischer Baudienstleister, der Statiken für Gebäude aller Art und tragfähige Zahlen liefert, wenn es gerade in diesen Zeiten um den Einsatz von Stahl, Beton, Holz und Massivbau geht. Kruse: „Das ist die Standardpalette, damit decken wir vieles ab.“ Der Schwerpunkt liegt in den Bereichen Wohnungsbau, Gewerbebau und Industriebau. Die Kunden finden sich überwiegend im norddeutschen Raum bis hin nach Brandenburg und Nordhrein-Westfalen. Wer bauen will, braucht eine gute Planungsgrundlage, zu der auch beispielsweise Positionspläne, Schalpläne, Bewehrungspläne und Brandschutzpläne gehören – Basisdienstleistungen, die noch vor der Grundsteinlegung gefordert sind. Das ist der Job der Harsefelder Ingenieure.

Brandschutz im KKW

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Zu den Kunden zählen Bauträger, private Bauherren, die öffentliche Hand und Gewerbebetriebe. Daraus ergibt sich die breite Palette von Projekten. Als Willy Bartels, ein Jugendfreund von Jochen Matiszik, vor einem Jahr dazukam, brachte er Expertise im Brandschutz mit – und einen interessanten Kundenkreis. Bartels ist auf den Rückbau von Kernkraftwerken spezialisiert, fungiert dort sogar als Brandschutzbeauftragter. Derzeit sorgt er für Sicherheit beim Rückbau des Meilers in Stade. Das Vorhaben ist weit gediehen, der Bau bereits wieder in den Rohbauzustand zurückversetzt. Dennoch: „Wenn dort weiter abgerissen wird, fliegen schon mal die Funken. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass bei diesem umfangreichen Projekt niemand zu Schaden kommt. Auch dafür braucht es Brandschutzkonzepte und einen Plan, wann was abgeschaltet oder demontiert werden kann.“

Idealerweise soll der Abbruch des KKW in Stade in diesem Jahrzehnt abgeschlossen sein. Idealerweise findet sich am Standort dann nur noch eine grüne Wiese mit Wasser- und Bahnanschluss – „ein interessantes Gelände für neue Industrieansiedlungen“, wie Bartels sagt. Er ist gedanklich bereits weitergezogen und betreut künftig den Rückbau der Kernkraftwerke Unterweser und Greifswald.

Die anderen Arbeitsfelder von WM IngenieurKontor sind weniger ungewöhnlich, gleichwohl interessant. Sie alle basieren auf den vier Säulen Tragwerk, Energetik, Nachhaltigkeit und Brandschutz. Das gilt für Umbau- und Sanierungsvorhaben ebenso wie für die neuen Gebäude aus dem Kundenkreis des Lebensmitteleinzelhandels und der Discounter. Auch die Sparkassen zählen zu den Kunden und die Kommunen. Beispielsweise plante WM IngenieurKontor die Sekundarschule in Apensen, wo das Unternehmen ursprünglich seinen Sitz hatte. Jochen Matiszik: „Wir brauchten dringend Erweiterungsfläche, aber in Apensen war auch nach umfänglichen Gesprächen nichts möglich. Deshalb sind wir jetzt in Harsefeld. Den Umzug habe ich keinen Tag bereut.“

Villensanierung am Rondeelteich

Zu nennenswerten Planungsprojekten zählen auch der denkmalgeschütze Lokschuppen in Buchholz, Reithallen und die neue Getreideanlieferungsstation für Raisa (Stader Saatzucht) in Apensen, ein mehr als 30 Meter hoher Siloturm mit umfangreichem technischen Innenleben. Die WM-Truppe ist zudem in Lübeck aktiv und plant Wohnungsbau direkt an der Trave. Und zu guter Letzt sagt Jochen Matiszik: „Ein wichtiger Teil unseres Dienstleistungsportfolios ist auch die Sanierung und Aufstockung von Bestandsgebäuden – so haben wir für mehrere Villen an der Alster und am Rondeelteich entsprechende Pläne und Berechnungen geliefert.“ Die Bandbreite zwischen Boxenlaufstall und KKW bekommt so noch einmal eine ganz andere Nuance . . . wb

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π Stichwort Fachkräftemangel: Das WM IngenieurKontor sucht Ingenieure, Bauzeichner und Bautechniker, um das Team etwas zu erweitern. Wer sich für das breite Einsatzgebiet interessiert, darf sich gern initiativ melden.

>> Web: https://www.wm-ingenieurkontor.de/