BLG-Chef Frank Dreeke ist wütend über die Kritik der CDU-Bürgerschaftsfraktion.
Von Klaus Mündelein
„Frechheit“ und „Schwachsinn“: Mit klaren Worten hat BLG-Chef Frank Dreeke die Kritik der Bremer CDU-Bürgerschaftsfraktion an dem Umschlagunternehmen zurückgewiesen. „Was da gesagt wurde, entbehrt jeder Grundlage“, sagt er.
Was war passiert? Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hatte nicht nur die Hafenpolitik des Senats kritisiert, sondern auch die BLG. Das war ungewöhnlich und nach Ansicht von Dreeke sachlich unbegründet. Auch in der Belegschaft hatte das Wellen geschlagen.
Vor allem CDU-Fraktionschef Heiko Strohmann hatte die BLG-Spitze angegriffen. Er warf ihr vor, die Automatisierung auf dem Autoterminal zu verschlafen. Das Thema autonomes Fahren habe er vor Jahren bei der BLG angesprochen. Seitdem sei nichts passiert. Außerdem forderte Strohmann mehr Parkhäuser, damit die Terminalflächen effektiver genutzt werden. So könne auch Platz geschaffen werden für die Ansiedlung weiterer Unternehmen. Wenn jetzt nicht gehandelt werde, drohe eine Strukturkrise wie in den 80er Jahren.
„Es gibt noch keine serienmäßigen autonomen Fahrzeuge“, sagt Dreeke. Die BLG führe seit Jahren Gespräche zu dem Thema, weil Bremerhaven ein idealer Standort dafür sei. Deshalb akzeptiert der BLG-Chef diese Kritik der CDU nicht: „Da herrscht eine komplette Unwissenheit.“
Die Forderung nach weiteren Parkhäusern weist Dreeke ebenfalls zurück. Auf dem Autoterminal stehen acht Parkhäuser. Für die Abläufe und Prozesse sei es notwendig, eine Kombination aus Parkhäusern und freien Flächen zu haben. „Außerdem ist es auch eine Frage der Wirtschaftlichkeit. So ein Komplex kostet inzwischen 25 Millionen Euro. Das muss sich auch tragen“, betont der BLG-Chef.
Besonders geärgert hat ihn die Warnung der CDU vor Krisenzuständen wie in den 80er Jahren. Droht so ein Szenario? „Nee, Blödsinn. MSC betrachtet Bremerhaven als einen der künftigen Hauptterminals neben Antwerpen. Und Maersk hat Bremerhaven zu einem der acht Haupt-Hub-Terminals auf der Welt erklärt. Das machen die ja nicht, weil wir zu doof sind.“
Wer dermaßen das Vorzeige-Unternehmen BLG angreife, „schadet dem Land Bremen und dem Unternehmen“. Er könne sich sachlich auseinandersetzen, und man könne auch die BLG kritisieren. „Aber wenn ich so einen Schwachsinn lese, gehen bei mir die Nackenhaare hoch.“