Neulich an der Ladesäule . . .

Wolfgang BeckerDa kommt schon mal Freude auf: Envidatec-Geschäftsführer Peer Schuback (rechts) übergibt die Wallbox an den Gewinner: Mathias Süchting, Geschäftsführer des Autohauses S+K (Toyota, Renault, Dacia), freut sich über einen neuen Ladepunkt für E-Autos. Fünf Ladepunkte hat das Unternehmen am Standort Neu Wulmstorf bereits installiert, deshalb wird der Neuzugang vermutlich in Harburg an die Wand geschraubt. In Neu Wulmstorf gibt es laut Süchting derzeit immerhin acht öffentliche Lademöglichkeiten für E-Autos. Foto: Wolfgang Becker

Die Harburger Spezialisten von Envidatec stehen Rede 
und Antwort – Umfrageergebnisse vorgestellt – Wallbox verlost.

Die Zahl der E-Mobilisten in Deutschland nimmt stark zu – ein gutes Zeichen für die Energiewende, wie die Befürworter meinen. Allerdings wird jetzt immer deutlicher sichtbar, wo es hakt: Das Thema Infrastruktur kommt hinter den Verkaufszahlen nicht her – hier muss dringend etwas geschehen. Das ist die Kernaussage einer Umfrage, die die Harburger Energie-Spezialisten von Envidatec gemeinsam mit B&P durchgeführt haben. Das Unternehmen, seit vielen Jahren im Bereich betriebliches Energie- und Lastmanagement, Energiekonzeption, Automation und dem Komplex der erneuerbaren Energie unterwegs, hat seinen Sitz im Harburger Binnenhafen und die Fahrzeugflotte auf E-Mobilität umgestellt. Bei nur einer Ladesäule im direkten Umfeld kommen da allerlei Fragen auf – und die gibt es längst auch in anderen Unternehmen.

240 Teilnehmer gaben darüber Auskunft, wie sie es mit der E-Mobilität halten. Die Gruppe ist sicherlich nicht repräsentativ, aber das Ergebnis dennoch interessant. Ein paar Zahlen: 41 Prozent besitzen ein 
Elektro- oder Hybridauto, 64 Prozent fahren regelmäßig oder gelegentlich elektrisch, 53 Prozent wünschen sich zusätzliche private Ladepunkte, 73 Prozent wünschen sich zusätzliche öffentliche Ladepunkte. Das wenig überraschende Fazit: Der schnelle Ausbau der Lade-Infrastruktur ist notwendig, um dem rasant steigenden Bedarf gerecht zu werden.

Dass die Situation im Hamburger Süden noch einmal schlechter als nördlich der Elbe ist, betonte Thomas Frank, der mit seinen beiden Kollegen Peer Schuback und Nils Heinrich zu einem Energie-Talk E-Mobilität eingeladen hatte. Fast eine Stunde lang wurde dabei im Rahmen eines Zoom-Webinars über die komplexe Thematik diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass E-Mobilität im Kopf beginnt. Frank: „Man muss sich von der Vorstellung verabschieden, dass so ein Auto leergefahren und wieder vollgetankt wird. Laden ist ein permanenter Vorgang. Steht eine Stromquelle zur Verfügung, wird das Auto angeschlossen.“

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Doch wenn jeder zehnte Beschäftigte im Channel mit dem E-Mobil zur Arbeit fahren würde, wären das 600 Fahrzeuge, die tagsüber geladen werden müssten. Vielleicht nicht jeden Tag, aber eben doch irgendwann. Peer Schuback weiß, dass es dafür zwar technische Lösungen gäbe, aber er sieht noch einen weiten Weg, bevor diese umgesetzt werden können. Dabei geht es um Ladeleistung, Leitungskapazitäten, Abrechnungsmodalitäten, eventuell auch eine Vermischung öffentlicher und privater Ladepunkte und vieles mehr. Und um einen ganzheitlichen Ansatz, denn: „Wer über ein E-Mobil nachdenkt, sollte auch die Stromerzeugung durch Photovoltaik einkalkulieren.“ Und das in einem vernetzten Verbund, wie Nils Heinrich sagt.

Warten auf die Infrastruktur

Kurz: Die stark subventionierte Förderung von E-Autos hat zwar einen Run ausgelöst, die Energieversorgung dieser Fahrzeuge hat aber nur bedingt schrittgehalten. Wie sich das praktisch auswirkt, erläuterte der Harburger Unternehmer Ingo Mönke, der im Binnenhafen mit Aqua2 Dock derzeit ein großes Neubauprojekt samt Tiefgarage plant: „Ich wollte die 100 Stellplätze mit Ladepunkten ausstatten, aber technisch sind nur sechs Plätze möglich.“ Und: „Da werden E-Autos mit zig Tausenden Euro gefördert, aber im Hafen gibt es nur zwei Ladepunkte – das passt doch nicht zusammen.“

Als kompetenter Ansprechpartner für Unternehmen, die sich den Herausforderungen der E-Mobilität stellen, sieht Envidatec eine stark wachsende Anfrage, der sich das jüngst verstärkte Team gern stellt. Envidatec fördert zugleich die Infrastruktur: Unter den 240 Teilnehmern der Umfrage wurde eine Wallbox verlost.

>> Web: www.nachhaltig.hamburg
Kontakt: envidatec@nachhaltig.hamburg

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