Volksbanken Bremerhaven-Cuxland und Zeven wollen fusionieren.
Von Marc Schröder
„Mit der Fusion schließen sich zwei kerngesunde und leistungsstarke Partner zusammen“, teilten die Vorstände und Aufsichtsräte bei der Vorstellung der Pläne mit. „Es ist keine Fusion aus der Not, sondern aus der Stärke heraus“, sagte Uwe Kordes, Vorstand der Volksbank Bremerhaven-Cuxland.
Beide Banken seien hauptsächlich im Bereich der Privatkundschaft, aber auch für den Mittelstand und die Landwirtschaft tätig. „Das sind vergleichbare Strukturen und würde sehr gut zusammenpassen“, so Kordes. Mit der Schaffung des neuen Instituts werde man Herausforderungen wie das anhaltende Niedrigzinsniveau „noch besser angehen“ und der Bank „zusätzliche Stabilität verleihen“ können.
„Wir glauben, dass der Zeitpunkt jetzt goldrichtig ist“, sagte Frank Koschuth, Vorstand der Volksbank Bremerhaven-Cuxland. Beide Banken müssten diesen Schritt nicht zwingend gehen, weil es ihnen gut gehe. „Wir könnten es uns leicht machen und so weitermachen wie bisher“, so Koschuth. „Aber wir haben eine Verantwortung in sich schnell verändernden Zeiten und wollen nicht erst dann handeln, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen.“
Obwohl die Volksbank Bremerhaven-Cuxland der deutlich größere Partner ist, verliefen die Fusionsgespräche „auf Augenhöhe“, wie Jochen Johannsen, Vorstand der Zevener Volksbank, betonte. Grundsätzlich habe sich die Zusammenarbeit im Laufe der Zeit immer mehr intensiviert – nicht nur auf Vorstandsebene, sondern auch unter den Führungskräften und auf Fachebene.
„Die Kunden werden keinerlei Einschränkungen oder Verschlechterungen hinnehmen müssen“, versprach Uwe Kordes. Beide Banken seien bereits vernünftig aufgestellt, „weil sie ihre Hausaufgaben in der Vergangenheit gemacht haben“, so Kordes, der als Beispiel die Reduzierung von Geschäftsstellen, den Ausbau des Online-Bankings oder das Anzapfen weiterer Ertragsquellen, etwa im Immobilienbereich, nannte. In Zukunft wolle man sowohl auf die persönliche Beratung vor Ort als auch auf den Ausbau der digitalen Kompetenz setzen. „Wir sind überzeugt, dass dies durch die Fusion noch besser gelingt und die Kunden davon profitieren werden“, sagte Kordes.
Einen Stellenabbau soll es nicht geben. „Niemand muss sich Gedanken um seinen Arbeitsplatz machen“, versicherte Sascha Steffen, Vorstand der Zevener Volksbank. Im Gegenteil: Wir wollen unsere Mitarbeiter weiterentwickeln und Karrieremöglichkeiten schaffen und uns als Arbeitgeber deutlich attraktiver machen.“ Auch die Standorte, an denen die Mitarbeiter eingesetzt würden, sollten sich nicht ändern. Erhalten bleiben sollen auch die zentralen Anlaufstellen in Beverstedt und Zeven. Ein Name für die neue Bank steht noch nicht fest.
Die Vorstände beider Häuser haben bereits wesentliche Eckpunkte der neuen Bank geklärt. Inzwischen haben auch die jeweiligen Aufsichtsräte geschlossen für die Aufnahme von Fusionsverhandlungen gestimmt. Im Herbst sollen auf zwei außerordentlichen Vertreterversammlungen die Beschlüsse über die Verschmelzung beider Volksbanken getroffen werden. Mitte 2023 soll die juristische Fusion mit Eintragung ins Genossenschaftsregister erfolgen – rückwirkend zum 1. Januar 2023.