Dürres Internet? Erst kommt der Frust, dann stellt sich die Standortfrage

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Ungleich verteilt, unkalkulierbar und oft unbefriedigend: So ist die Breitband-Versorgung im Hamburger Süden

Internet für alle – diese vollmundige Ankündigung auf Bundesebene wird wohl auf lange Sicht ein frommer Wunsch bleiben. Exorbitante Kosten für den Ausbau der hochleistungsfähigen Glasfasertechnologie bis in jedes Haus, die teils chaotischen Folgen der Marktderegulierung im Bereich Telekommunikation, beinharter Konkurrenzkampf in den lukrativen Gebieten und ständig steigende Up- und Downloadraten selbst beim privaten Gebrauch sorgen für Frust bei den Usern, aber auch bei den politisch Verantwortlichen, die angetreten sind, ihre Regionen zukunftsfähig zu machen.

Die Situation südlich der Elbe, hier vor allem in den Landkreisen, lässt sich auf eine einfache Formel bringen. Das haben die Recherchen von Business & People ergeben. Je mehr Menschen auf einem Quadratkilometer wohnen, desto besser ist die Breitband-Versorgung. Im Umkehrschluss heißt das: Je größer die Fläche, desto schlechter die Versorgungsdichte. Während in Ballungsräumen wie Stade, Buchholz, Lüneburg und natürlich Hamburg eher wenig Probleme auftreten, gibt es auf dem flachen Land noch zahllose „weiße Flecken“.

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Nervig ist das für private Nutzer, existentiell für die Wirtschaft. Wilfried Seyer, Chef der Wirtschaftsförderung im Landkreis Harburg GmbH, sagt klar: „Kein neues Gewerbegebiet mehr ohne Glasfaser.“ Selbst im Wohnungsbau ist eine gute Internet-anbindung mittlerweile ein Muss – ohne Glasfaser wird das Vermieten schwieriger. Dennoch überrollt die digitale Revolution die Entscheider. Rainer Rempe, Landrat im Landkreis Harburg, sitzt in der Zwickmühle – einerseits muss das Landkreis-Glasfasernetz dringend aufgerüstet werden, andererseits schwanken die Rahmenbedingungen zwischen unklar (Fördermittel) und restriktiv (der freie Markt hat Vorrang). Investitionen aus eigenem Antrieb werden schnell zum finanziellen Blindflug. Und: Die heute diskutierten Leistungsraten sind de facto schon überholt.

Interessant ist dagegen die Situation in Hamburg: Wer dort nachfragt, stößt auf das große Schweigen. Selbst offizielle Stellen sind nicht wirklich informiert. Die Telekommunikationsanbieter tun alles, um sich nicht in die Karten gucken zu lassen. Und die Handelskammer sagt: „Von Problemen ist uns nichts bekannt.“ Zahlen? Karten? Fehlanzeige.

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