Noch im Oktober soll die Verschmelzung von channel hamburg e.V. und Citymanagement Harburg e. V. zu Harburg Marketing e.V. vollzogen werden.
ie Gründung steht unmittelbar bevor: Hamburg bekommt mit dem Harburg Marketing e.V. einen neuen Verein, der aus zwei Institutionen hervorgeht, die sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten in herausragender Weise um die Entwicklung des Südens der Hansestadt verdient gemacht haben. Anstelle einer Übernahme legen der channel hamburg e.V. und der Citymanagement Harburg e.V. ihre Aktivitäten zusammen und gründen neu. Der Neuanfang wirkt sich nicht nur auf die Einträge im Vereinsregister aus, es geht auch um neue Köpfe, wie die beiden Vorsitzenden, Martin Mahn (Channel) und Bernd Meyer (Citymanagement), gegenüber B&P bestätigten.
Über Harburg Marketing wird schon seit Jahren gesprochen – immer wieder gab es Ansätze, die Aktivitäten im Stadtteil zu bündeln. Doch erst jetzt wird es konkret: „Wir haben vor einem Jahr aus beiden Vereinen eine gemeinsame Vorstandsarbeitsgruppe gegründet, die die Fusion vorbereitet hat. Die Termine für die jeweiligen alljährlichen Mitgliederversammlungen sind bereits raus. Danach wird es noch im Oktober eine außerordentliche Mitgliederversammlung geben, bei der die Verschmelzung dann beschlossen werden soll“, erläutert Martin Mahn. Sogar die neue Satzung sei schon fertig. Er und Bernd Meyer bestätigen unisono, dass es zu diesem Thema bislang nur „äußerst positive Reaktionen“ gegeben habe. Sowohl der Beirat von channel hamburg e.V. als auch das Bezirksamt und externe Berater seien einbezogen worden. Mahn: „Wir sind sozusagen kurz vor fertig.“
Bahn frei für einen neuen Vorsitz
Ein Neuanfang ist auch personell unausweichlich, denn mit Melanie-Gitte Lansmann wechselt die langjährige Geschäftsführerin beider Vereine zum Jahresende nach Lüneburg. Sie wird Geschäftsführerin der Lüneburg Marketing GmbH (siehe auch Seite 23). Eine Neubesetzung der vakanten Stelle in Harburg ist bereits angelaufen. Bernd Meyer: „Wir haben viele Bewerbungen bekommen. Eine sogar aus der Schweiz. Das muss nun ausgewertet werden.“ Doch damit nicht genug: Sowohl Meyer als auch Mahn kündigten an, ihre Vorstandsposten zur Verfügung zu stellen. Meyer: „Wir sind in der Arbeitsgruppe einmütig zu dem Schluss gekommen, dass mit dem neuen Verein auch ein Generationswechsel an der Spitze erfolgen sollte.“
Der neue Verein Harburg Marketing dürfte nach Schätzung von Martin Mahn etwa 150 Mitglieder haben. Er sagt: „Wir sehen die Fusion als Brückenschlag zwischen dem Channel und der Harburger Innenstadt.“ Bereits in der Vergangenheit hatte Melanie-Gitte Lansmann Aktionen geplant und umgesetzt, die beide Quartiere über die Grenze der Bahn und der B73 hinweg miteinander verbanden. Erste konkrete Ansätze eines größeren Denkens.
Zur Historie: channel hamburg e.V. war vor gut 20 Jahren vom Harburger Unternehmer Arne Weber gegründet worden (zunächst noch als channel harburg). Der Verein sollte das damals noch in weiten Teilen brachliegende Binnenhafen-Quartier in den Fokus von Investoren rücken. Tutech-Geschäftsführer Martin Mahn, der den Vorsitz 2017 von Weber übernommen hatte, sagt: „Bereits vor zwei Jahren saßen wir im Vorstand zusammen, um festzustellen, dass das, was channel hamburg machen sollte, vollumfänglich gelungen ist. Das gesamte Quartier ist vermarktet, es gibt kaum noch offene Flächen. Deshalb war uns schnell klar, dass wir jetzt das ‚größere Bild‘ versuchen sollten – heißt: Die Kräfte bündeln und für Harburg arbeiten. Das macht insbesondere auch vor dem Hintergrund des Innovationsquartiers Harburg Sinn, denn das reicht vom Tempowerk bis Neuland und im Süden auch über die Trennlinie Bahn/B73.
Als Citymanager hatten sich in den zurückliegenden zwei Dekaden verschiedene Akteure versucht, doch keiner war so erfolgreich und kreativ wie „Gitte“. Seit 2014 war Bernd Meyer, eigentlich Leiter des Kompetenzzentrums Bauträger/Immobilieninvestoren bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude, als Nachfolger des damaligen Karstadt-Chefs Thomas Diebold verantwortlich mit im Boot. Er und Martin Mahn bezeichnen den Weggang von Melanie-Gitte Lansmann als „tragisch für Harburg“, sie wünschen ihr aber auch großen Erfolg und freuen sich mit ihr, noch einmal so eine berufliche Chance zu bekommen. Was sich aus Sicht von Martin Mahn zeitlich perfekt fügt: „Der Bezirk hat signalisiert, dass die Marketingaktivitäten weiterhin unterstützt werden. Wir haben Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen über die Verschmelzungsabsichten beider Vereine informiert – und ebenfalls ein positives Echo bekommen.“ Der Bezirk ist an der Finanzierung des Citymanagements beteiligt – die Vertragsverlängerung stand jetzt an.
Endspurt in Ovelgönne
Wirtschaftsförderung zieht vorläufige Bilanz – Buxtehuder Gewerbegebiet an der B73 erfreut sich großer Nachfrage
Das insgesamt elf Hektar große Gewerbegebiet zwischen Neu Wulmstorf und Buxtehude könnte bereits Ende 2022 fast komplett vergeben sein. Damit rechnet Kerstin Maack, Leiterin der Wirtschaftsförderung in Buxtehude. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Kirsten Böhling, zuständig für Flächenvergabe und Ansiedlungsberatung, und Rainer Ratzke, Leiter der städtischen Fachgruppe Straßen und Grünanlagen, stellte sie jetzt die jüngsten Entwicklungsschritte auf dem Areal nördlich der Bundesstraße 73 vor.
Bislang spielten sich die Ansiedlungsaktivitäten hauptsächlich östlich der Haupterschließungsstraße und in dem Bereich entlang der Bundesstraße ab. Im westlichen Teil des Gewerbegebietes hat Rainer Ratzke jetzt die beiden noch ausstehenden Stichstraßen mit Wendeanlagen in Auftrag gegeben. Der Kanal ist bereits verbuddelt, jetzt wartet er auf die Schächte, die gerade Mangelware sind. Ratzke: „Die beiden letzten Tiefbaumaßnahmen im Gewerbegebiet kosten 320 000 Euro. Ich habe die Hoffnung, dass wir bis Mitte November durch sind.“ Der Tiefbauexperte ist froh, überhaupt eine Baufirma gefunden zu haben. Durch die Folgen der Pandemie und den anhaltenden Bau-Boom sei dies gar nicht so einfach gewesen.