So stellt sich Karen Ulrich in Fleestedt auf

Fotos: Wolfgang BeckerDas Team im neuen Besprechungsraum: Ulrike Lockhoff (von links), Daniela Menke, Yusuf Yasar, Marlene Ulrich, Karen Ulrich und Florian Watermann. Foto: Wolfgang Becker

Immobilien-Kompetenzzentrum bezogen – Plädoyer für das transparente Bieterverfahren.

Der Umzug ist geschafft! Die Seevetaler Maklerin Karen Ulrich und ihr Team haben das alte Büro in der Winsener Landstraße in Fleestedt geräumt und die neuen Räume am Marquardtsweg 2 bezogen. Beide Standorte liegen fast in Sichtweite voneinander entfernt, doch jetzt droht keine Kündigung des Mietvertrages mehr – Karen Ulrich hat das Haus selbst gebaut. Das schicke dreistöckige Gebäude mit dem ausgebauten Dach und dem ungewöhnlichen Zuschnitt zweier Dachterrassen bietet nicht nur Büro- und Wohnflächen, sondern es ist zugleich das erste Immobilien-Kompetenzzentrum in der Region. Hier hat sich das umtriebige Maklerteam eingerichtet, außerdem ziehen branchennahe Dienstleister ein. Die Investorin: „Ich möchte alles unter einem Dach anbieten.“

Wer das Unternehmen Karen Ulrich Immobilien kennt, der weiß, dass auch das Interieur die Handschrift der Chefin trägt. Glas, Chrom, großformatige Fotos, Skulpturen, stylisches Mobiliar vor mattschwarzen oder weißen Wänden – alles passt zusammen. An den Wänden außerdem eine große Auswahl von Immobilien, die einer Ahnentafel gleich von den geschäftlichen Aktivitäten der zurückliegenden Jahrzehnte berichten. Besucher werden in den Besprechungsraum geführt – hier gibt es fürs Auge allerlei zu entdecken, und kompetente Ansprechpartner, die ihren Markt aus dem Effeff kennen.

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„Lex Emmelndorf“: Neun Flächen auf einen Streich

Noch nicht auf der „Ahnentafel“ zu finden, ist ein Objekt aus Emmelndorf, über das B&P in der April-Ausgabe berichtet hat – ein älteres Anwesen an einem Teich, das Teil eines Großauftrages war und über ein Bieterverfahren angeboten wurde. Karen Ulrich: „Diese attraktive Fläche war Teil eines Gesamtpakets von neun Immobilien, die eine Erbengemeinschaft veräußern wollte. Die Grundstücke, darunter auch landwirtschaftliche Flächen und sogar ein Teich, sind im ganzen Landkreis Harburg verteilt. Das zweistufige Bieterverfahren hat seinen Zweck voll erfüllt. Wir haben alle Flächen verkauft und zehn Prozent mehr erlöst, als vorher im neutralen Gutachterverfahren errechnet worden war.“ Ein Erfolg für alle Beteiligten und sozusagen die „Lex Emmelndorf“.

Die Maklerin wagt eine Prognose: „Ich gehe davon aus, dass sich Bieterverfahren Stück für Stück als transparente Methode auf dem insgesamt überhitzten Immobilienmarkt durchsetzen werden. Das Verfahren ist relativ aufwendig und erfordert eine hohe Kompetenz. Es dauert länger als mal eben so ein schneller Verkauf zwischendurch, aber es ist transparent und führt zum Ziel – nämlich den möglichst besten Preis zu erzielen.“

Der Meistbietende bekommt den Zuschlag

Laut Karen Ulrich ist der Immobilienmarkt derzeit kaum einzuschätzen. Die Nachfrage ist immens, weil viel Geld vorhanden ist und in nachhaltige Wertanlagen fließt – vor allem Immobilien. So geht es seit fast zehn Jahren. Beflügelt von den Niedrigstzinsen gehen selbst teure Objekte schneller weg als sie reinkommen. Die Maklerin: „In dieser Situation einen objektiven Preis zu ermitteln, ist kaum möglich. Zudem öffnet der volatile Markt Tür und Tor für Nebengeschäfte, die an der Steuer vorbeigehen. Schwarze Schafe gibt es genug.“

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Das Bieterverfahren ist für Karen Ulrich das probate Mittel, Käufern und Verkäufern ein Höchstmaß an Transparenz zu vermitteln. Ein Grund: Bestandteil des Verfahrens ist ein neutrales Wertermittlungsgutachten, das dem Vertrag zugrunde liegt. Sie sagt: „Dabei wird das Objekt genau unter die Lupe genommen. Der Zustand wird exakt dokumentiert, eine Mängelliste erstellt. Am Ende bekommt der Meistbietende den Zuschlag – wenn er denn einen 100-prozentigen Kapitalnachweis vorweisen kann. Meines Erachtens entwickelt sich das Maklergeschäft so in die richtige Richtung, das wird sich durchsetzen.“ Aktuell bereitet Karen Ulrich ein Bieterverfahren für ein Reihenhaus vor, also ein vergleichsweise übersichtliches Objekt. Die zertifizierte Sachverständige (Dekra) sagt: „Das Bieterverfahren lohnt sich für jede Immobilie. Es dauert zwar zwei Monate, aber 5000, 10 000 oder 20 000 Euro sind beim Immobilienverkauf schnell verschenkt . . .“ wb

>> Web: https://ulrich-immobilien.eu