Vorsorgen ist besser als Heilen

Foto: Martina BerlinerPerimetrie: Hier überprüft Dr. Hans Bayer, ob die Probandin „blinde Flecken“ hat. Neben der Sehschärfe ist das Gesichtsfeld für die korrekte Sehfunktion von großer Bedeutung. Wichtig ist das insbesondere für Fahrzeug-Führer.

Die DEKRA-Niederlassung Hamburg Süd baut ein Zentrum für Arbeitsmedizin auf.

Dr. Hans Bayer ist Mediziner, aber er heilt keine Kranken. Die Menschen, die seine Praxis besuchen, nennt er nicht Patienten, sondern Probanden. Und er erkundigt sich keineswegs zuerst nach deren Befinden. Seine Initialfrage lautet: „Was tun Sie beruflich? Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?“

Hans Bayer ist bei der DEKRA in Hamburg Süd leitender Arbeitsmediziner. Seine Aufgabe ist nicht Behandlung, sondern Vorsorge. Er verhindert die Entstehung berufsbedingter Krankheiten. Rückenprobleme durch falsche Haltung oder übermäßige körperliche Belastung. Hörschäden durch Lärm. Infektionen durch Kontakt mit gefährlichen Keimen. Vergiftung oder Verstrahlung durch chemische oder radioaktive Substanzen.

Rund 150 Betriebe unterschiedlichster Branchen von Anlagenbau bis Zahnarztpraxis und Institutionen von Freiwilliger Feuerwehr bis Sozialdienstleister vertrauen auf seine Kompetenz. Auf seine Kenntnis der komplexen Wechselbeziehungen zwischen Anforderungen und Bedingungen am Arbeitsplatz einerseits und menschlicher Gesundheit, Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit andererseits. Er hat sein Wissen im Laufe von Jahrzehnten im Studium, in Kliniken und zuletzt als niedergelassener Arzt erworben.

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Vor wenigen Monaten hat Hans Bayer seine Selbstständigkeit aufgegeben, um sich einer neuen Herausforderung zu stellen. Für die DEKRA-Niederlassung Hamburg-Süd baut er das Zentrum für Arbeitsmedizin auf. Keimzelle ist seine Praxis in der Moorstraße in Harburg. Weitere ärztliche Kooperationspartner sollen das neue Zentrum demnächst unterstützen. Denn die Auftraggeber aus der Zeit seiner Selbstständigkeit sind ihm alle treu geblieben. Und ständig kommen neue dazu.

Die Nachfrage nach arbeitsmedizinischer Betreuung ist groß. „Die Gesundheit der Mitarbeiter ist Grundvoraussetzung für ihre dauerhafte Arbeits- und Leistungsfähigkeit. Und damit für die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Eine wirksame Gesundheitsvorsorge sowie eine gute medizinische Versorgung im Krankheitsfall liegen daher im Interesse jedes Arbeitgebers“, erklärt Hans Bayer.

Er weiß, wo Gefahren lauern und besondere Anforderungen zu bewältigen sind. Auf Baustellen etwa. Oder im Büro. Im Lager oder Labor. In Montagehallen oder Werkstätten. Vor Ort beurteilt er die Arbeitsbedingungen, macht gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge. Er untersucht die Seh- und Hörfähigkeit sowie die körperliche Belastbarkeit der Mitarbeiter. Er prüft, ob Menschen geeignet sind zum Führen von Fahrzeugen. Zum Umgang mit Maschinen und Werkzeugen. Für Einsätze unter Wasser, in großer Höhe, nahe von Feuer oder im tropischen Klima.

Hans Bayer ist Doppel-Facharzt. Spezialist für Innere Medizin und für Arbeitsmedizin. Trotzdem ist er alles andere als ein „Gott in Weiß“. Denn obwohl er hoch spezialisiert ist, kommuniziert er stets auf Augenhöhe mit seinen Gesprächspartnern, seien es Firmenchefs, Sicherheitsfachkräfte, Gewerkschaftsfunktionäre oder Arbeiter.

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