Sale-and-lease-back schafft liquides Kapital für Hamburger Industrie- und Logistikunternehmen

Verstärkte Umsetzung auch in Hamburg.

Für ein Unternehmen im produzierenden oder logistischen Sektor können die unterschiedlichsten Situationen entstehen, in denen die verfügbaren finanziellen Mittel kurzfristig aufgestockt werden sollen. Dazu zählen beispielsweise die Chance zur regionalen Expansion innerhalb und außerhalb Hamburgs, die Ausweitung der eigenen Produktpalette oder die Anpassung an moderne technische Standards im Rahmen von Digitalisierung und Industrie 4.0. Auch wenn Unternehmen in wirtschaftliche Turbulenzen geraten, kann ein schneller Liquiditäts-Schub zur richtigen Zeit dafür sorgen, dass die betriebliche Leistungsfähigkeit wiederhergestellt und wichtige Arbeitsplätze gerettet werden können. Häufig wird von Gewerbetreibenden versucht, das notwendige Kapital durch Fremdfinanzierung zu beschaffen, was jedoch gerade bei kommerziell angeschlagenen Unternehmen oder in Krisenzeiten bei vielen Kreditinstituten für wenig Kooperationsbereitschaft sorgt – oder nur zu unvorteilhaften Konditionen realisiert werden kann. Verfügen Unternehmen jedoch über eigene Lagerhallen, Produktionsflächen oder ähnliche Gewerbeimmobilien, bietet sich eine vielversprechende Alternative: Das Sale-and-Lease-Back-Modell, das in den letzten Monaten und Jahren verstärkt auch in Hamburg umgesetzt wird, kann sich meiner Einschätzung nach auch in Zukunft als zeiteffizientes und nachhaltiges Mittel der finanziellen Umstrukturierung etablieren. Dabei wird die bis dato firmeneigene Gewerbeimmobilie an einen neuen Eigentümer beziehungsweise Investor verkauft und im unmittelbaren Anschluss wieder angemietet, sodass das Kerngeschäft des Unternehmens nahtlos fortgesetzt und das freigewordene Kapital nutzbar gemacht werden kann. Die dadurch entstehenden Vorteile präsentieren sich für den Verkäufer durchaus attraktiv: So werden Betrieb und Instandhaltung der Immobilie künftig vom neuen Eigentümer getragen, wodurch größere immobilienseitige Kostenpunkte entfallen. Im Gegensatz zu etwaigen Finanzierungszinsen und Tilgungssummen eines Kredits sind die regelmäßigen Mietzahlungen nach dem Verkauf steuerlich absetzbar, was die Sale-and-Lease-Back-Lösung bereits mittelfristig wirtschaftlicher gestalten kann. Auch die Wertentwicklung an wachstumsstarken Märkten wie Hamburg kann sich als wichtiger Faktor herausstellen: In vielen Teilen der Hansestadt und der umliegenden Metropolregion können Lagerhallen und Industrieflächen heute deutlich hochpreisiger verkauft werden als zum Zeitpunkt des Erwerbs, womit die „stillen Reserven“ in Form des erzielten Gewinns dem Unternehmen ebenfalls zufließen. Sollen im weiteren Verlauf Folgefinanzierungen eingerichtet werden, verbessert sich auch hierzu die unternehmensseitige Position, da Banken den erhöhten Eigenkapitalanteil bei der Kreditvergabe positiv bewerten. So wird Sale-and-lease-back für viele Gewerbetreibende im Industrie- und Logistikbereich zum Türöffner. Doch auch der Käufer einer solchen Immobilie profitiert von einigen Vorteilen dieses Modells, da die Mietersuche entfällt und Mietverträge üblicherweise für 10 Jahre oder länger geschlossen werden. Dies sorgt für kontinuierliche Einnahmen des Käufers für einen fest definierten Zeitraum sowie großzügige Planungssicherheit für beide Parteien. In der Folge ist für mich die situative Erwägung einer Sale-and-lease-back-Lösung wesentlicher Teil meines Beratungsansatzes, da dessen Vorteile für die Wirtschaftlichkeit zahlreicher Unternehmen wegweisend sein können.

Der Beginn einer ambitionierten Karriere: Nicolas von Seydlitz ist seit Februar 2020 fester Teil des Industrie- und Logistikimmobilien-Teams von Engel & Völkers Commercial Hamburg. Nach dem Abitur am Gymnasium Othmarschen absolvierte der gebürtige Münchner die Ausbildung zum Immobilienkaufmann, die er bereits nach einer verkürzten Dauer von 2 Jahren abschließen konnte. Als Consultant im Bereich Industrie- & Logistik beobachtet Herr von Seydlitz heute die Entwicklung des Sale-and-lease-back-Verfahrens und anderer aktuellen Markttrends, um diese in individuelle, anwendergerechte Immobilienstrategien zu überführen.

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