Fast vollständig vermarktet

Foto: SHIWohnungsbau im Hanseviertel: Diese fünf Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 49 Wohnungen inklusive zehn Penthaus-Wohnungen hat die SHI gemeinsam mit der Unternehmensgruppe JaKa gebaut. Das Besondere: die architektonische Gestaltung der Gebäude unter anderem mit einer durchgehenden Tiefgarage. Alle Wohnungen sind mittlerweile verkauft und bezogen. || Foto: SHI

Lüneburg: Eine Jahrhundertplanung – Die Bauphase hat bereits begonnen

Seit gut zehn Jahren entwickelt die Sparkasse Lüneburg das größte Neubaugebiet, das die Hansestadt jemals auf einen Schlag bekommen hat: das Hanseviertel. Genau gesagt, sind es drei „Schläge“, denn nach dem Hanseviertel I und dem Hanseviertel II ist nun bereits das Hanseviertel III in die aktive Bauphase eingetreten. In enger Kooperation mit der Hansestadt Lüneburg und externen Planern setzt die Sparkassen Hanse Immobilien GmbH (SHI), ein Tochterunternehmen der Sparkasse Lüneburg, ein Jahrhundertprojekt um und wandelt das Gelände der ehemaligen Schlieffen-Kaserne in einen komplett neuen Stadtteil mit einem hohen Wohnanteil, Flächen für Gewerbe und Nahversorgungseinrichtungen um. Was zwischen der Lübecker Straße und der Bleckeder Landstraße im Hanseviertel III geplant ist, erläuterten Hermann Struck, Geschäftsführer der Hanse Immobilien GmbH, und Henning Meyer, Projektleiter Tiefbau, im B&P-Gespräch.

Die Sparkassen Hanse Immobilien GmbH (SHI)

Das Tochterunternehmen der Sparkasse Lüneburg kauft und entwickelt Flächen. Hermann Struck: „Die Baulandentwicklung und der Vertrieb sind die beiden Säulen unseres Geschäfts. Das Hanseviertel ist ganz sicher das prägende Projekt der SHI. Und mit dem Start des dritten Abschnitts gehen wir nun in eine Phase, die uns die nächsten schätzungsweise zehn Jahre beschäftigen wird.“ Der Vollständigkeit halber: Das Bauträgergeschäft, bislang auch ein Thema der Immobilien-Tochter, wird auslaufen. Struck kündigt an, dass die Sparkasse Lüneburg künftig einen eigenen Immobilienbestand aufbauen wird – mit Schwerpunkt „freier und bezahlbarer Wohnraum“, also in einem Marktsegment zwischen dem frei finanzierten und dem öffentlich geförderten Wohnungsbau. Erste Projekte sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden.

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Das Wohngebiet

Das Hanseviertel III schließt sich im Süden der Lübecker Straße an und grenzt im Westen an den Tartuer Platz/Horst-Nickel-Straße. Das gesamte Baufeld ist in drei Sektionen aufgeteilt. Eingerahmt von der Lübecker und der Wismarer Straße steht das Wohnen im Mittelpunkt – fünf Hektar stehen hier zur Verfügung. Die Hansestadt Lüneburg hat sechs Baugruppen vorgesehen – alle sind bereits reserviert, wie Struck sagt. Am westlich gelegenen Tartuer Platz soll unter anderem ein Ärztehaus entstehen. Im Wohngebiet wird es auch öffentlich geförderten Wohnungsbau geben. Die noch freien Flächen gehen noch im Laufe dieses Jahres in die Vermarktung.

Das Mischgebiet

An das Wohngebiet grenzt im Süden auf einem Streifen entlang der Bleckeder Straße ein Mischgebiet an. Hier sollen die Bestandsgebäude aus Kasernenzeiten erhalten bleiben. Rund 80 Wohnungen in der Preisklasse „bezahlbares Wohnen“ sind geplant. Etwa ein Viertel des fast vier Hektar großen Streifens gehört der Hansestadt, die hier auf
10 000 Quadratmetern Fläche unter anderem eine Kindertagesstätte errichtet hat.

Das Gewerbegebiet

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Auch für das Gewerbe wird im Hanseviertel III gesorgt, wie Hermann Struck und Henning Meyer betonen: Im östlich gelegenen Gewerbegebiet soll ein digitaler Campus realisiert werden. Insgesamt stehen hier ebenfalls fünf Hektar zu Verfügung, von denen sich das IT-Unternehmen Werum Software & Systems AG einen wesentlichen Teil gesichert hat. Struck: „Die Werum Software & Systems AG wird ihre Zentrale hierher verlagern. Uns ist es wichtig, dass wir den dynamischen, wachsenden Lüneburger Unternehmen Entwicklungschancen an ihrem Heimatstandort bieten. Das ist auch eine Frage der kommunalen Daseinsvorsorge, zu der wir als Sparkassen verpflichtet sind. Außerdem wird der Zusammenhang von Wohnen und Arbeiten immer wichtiger. Das ist ein klarer gesellschaftlicher Trend, der durch Corona und die Homeoffice-Lösungen noch weiter verstärkt wird.“ Auch im Gewerbegebiet sind die meisten Flächen bereits reserviert, was den in Lüneburg ebenfalls ungemeinen Nachfragedruck im Immobilienbereich bestätigt.

Das Hanseviertel III wird an die bereits vorhandene zentrale Wärmeversorgung angeschlossen. Ausgenommen sind im gesamten Stadtteil nur Einzel- und Doppelhäuser. Ein Thema für die Tiefbauer. Henning Meyer: „Allein im Hanseviertel III haben wir 20 Kilometer Rohrleitungen – inklusive Wasser und Abwasser – und 350 Schächte zurückgebaut. Ein Großteil der Altgebäude ist abgerissen, für einen Teil besteht Bestandsschutz. Die Erschließungsarbeiten für die Baureife sollen im November beendet sein. Trotz Corona liegen wir gut im Plan.“ So gut, dass die LüWoBau bereits mit dem Bauen begonnen hat. Die Lüneburger Wohnungsbau GmbH will die ersten Wohnungen bereits Anfang 2021 vermieten.

Stadtteil für 3000 Menschen

Im Hanseviertel I und II haben sich mittlerweile 1500 Menschen häuslich eingerichtet. Im zweiten Abschnitt stehen allerdings noch letzte Flächen zur Bebauung an. Im Hanseviertel III kommen 700 Wohneinheiten hinzu, sodass Hermann Struck damit rechnet, dass am Ende der Entwicklung gut 3000 Menschen in diesem jüngsten Teil der Hansestadt leben werden. Übrigens zwei Drittel aus der Region, ein Drittel von außerhalb. „Unter den überregionalen Käufern und Mietern ist die Gruppe der Hamburger am stärksten vertreten“, sagt Struck.