Handwerkskammer Bremen vermittelt Bewerber passgenau an die Betriebe
Von Christoph Bohn
„Das Projekt läuft mittlerweile seit zehn Jahren. Wir kümmern uns um geeignete Bewerber für Ausbildungs- und Praktikumsplätze“, erläutert Regina Falke von der Handwerkskammer Bremen. Dabei sind die Beratungsleistungen für Bewerber und Betriebe kostenlos. So werden Betriebe auch über Fördergelder und bei der Einstellung ausländischer Arbeitnehmer beraten.
Für Bewerber bietet die Handwerkskammer in dem Projekt ein breites Spektrum: von Information über Berufe über Hilfestellung bei der Wahl des Berufs und der Unterstützung beim Finden eines geeigneten Platzes bis hin zur Prüfung und Optimierung der Bewerbungsunterlagen. „Wir halten auch den Kontakt zu den Schulen“, berichtet Falke. Dazu gehöre auch das Vorstellen von Handwerksbetrieben auf Messen und das Organisieren gemeinsamer Projekte von Schule und Betrieben.
Doch das hat sich durch die Pandemie drastisch verschlechtert – denn die Schulen waren ja geschlossen. „Und das gerade jetzt, wo wir sonst mittendrin wären“, sagt Falke. Sie hat sich bereits mit den beiden großen Berufsschulen in Bremerhaven zusammengesetzt. Denn während die schulischen Ausbildungsgänge gut belegt sind, trifft das auf die Berufsschulklassen nicht zu. „Es ist wichtig, dass wir es auch und gerade in dieser Corona-Zeit schaffen, junge Menschen mit einem Ausbildungsinteresse darin zu unterstützen, ihrem Ziel einer Ausbildung näher zu kommen“, betont Falke.
Denn die Handwerksbetriebe suchen Auszubildende. Derzeit gebe es Bedarf in fast allen Bereichen, insbesondere bei Anlagenmechanikern, Elektrobetrieben und Dachdeckern. Das hat eine aktuelle Abfrage bei den Betrieben ergeben. Etwas vorsichtig seien nur Frisöre und Kosmetiker, weiß Falke. Allerdings seien das auch Betriebe, die bei einem neuerlichen Lockdown als erste von Schließungen betroffen seien.
„Es ist im Moment die beste Zeit, sich auf einen Ausbildungsplatz oder einen Praktikumsplatz zu bewerben“, betont Falke. Eine Ausbildung müsse auch nicht zwingend am 1. August beginnen. Es gebe auch etwas spätere Termine. Und Praktika seien jetzt wieder möglich, denn die Betriebe seien auf die Hygienebestimmungen eingestellt. „Somit ist es auch ein guter Zeitpunkt für eine Einstiegsqualifizierung, die in Form eines einjährigen Praktikums läuft. Bedingung ist aber ein Mindestalter von 18 Jahren“, erzählt Falke. Auch Schulen könnten sich jederzeit an sie wenden.