Ulrich Immobilien stellt das wohl ungewöhnlichste Objekt im Portfolio vor: Das Künstlerschiff „Horus“ – ein aufwendig umgebauter Fischkutter
Dass die Seevetaler Maklerin Karen Ulrich und ihr Team immer mal wieder außergewöhnliche Immobilien-Objekte an den Markt bringen, ist nichts Neues, aber jetzt steht eine echte Premiere an: der Verkauf einer „Mobilie“. Der Kurs steht fest. Erstmals wird ein Schiff „an den Seemann“ gebracht. Konkret geht es um den historischen Kutter „Horus“, der derzeit mit Blick auf die Elbphilharmonie in zweiter Reihe hinter „Harrys Hafenbasar“ im Sandtorhafen liegt – eine Top-Wohnlage, wie sie in ganz Hamburg kein zweites Mal zu finden ist. Florian Watermann machte mit B&P einen Rundgang auf der „Horus“ und lieferte einige historische Daten über das Künstlerschiff.
Keine Frage: Das ist ein echter Kutter. Gebaut wurde die „Horus“ nach Kriegsende in Finkenwerder. Kein Wunder also, dass dabei auch noch Reste von U-Boot-Stahl recycelt wurden. 1947 lief das 26 Meter lange Schiff vom Stapel und wurde auf den Namen „Dradenau“ getauft. Ein typischer Fischkutter, der seitlich Schleppnetze durch die Nordsee zog. 1984 hatte das Schiff zumindest im Fischfang ausgedient – es wurde stillgelegt, bekam aber einen neuen Namen: „Downtown“. 2006 dann die Sanierung und ein Umbau in großem Stil – so wurde der Kutter nun unter dem Namen „Horus“ zu einem konsequent durchgestylten Wohnschiff und zu einer Kunstgalerie.
Karen Ulrich: „Wir haben es jetzt übernommen, einen neuen Eigner für die ‚Horus‘ zu finden. Das Schiff ist fahrbereit, sehr schön im Sylter Style ausgestattet und sowohl zum Wohnen als auch zum Vermieten geeignet.“ Der „Enterhaken“: Keine Bank wird so ein Objekt finanzieren, denn im Gegensatz zu einer Immobilie könnte die „Mobilie Horus“ zumindest theoretisch sinken – damit wäre die Sicherheit, das Schiff, dann weg.
Die Maklerin weiter: „So ein Objekt ist etwas für jemand, der von einem einmaligen Schiff in einmaliger Lage träumt, an Bord geht und sich sofort verliebt. Ein maritimes Liebhaberstück, kein Investment im klassischen Sinne.“ Und Verlieben dürfte eine Leichtigkeit sein, wenn die maritime DNA des potenziellen Käufers vorhanden ist: Kuschelige Kojen unter Deck, im wahrsten Sinne des Wortes schräge Sanitärräume an der Außenwand, eine Küche mit gemütlichem Holzofen und Panoramasicht nach achtern, eine Brücke mit historischen Instrumenten, aber auch moderner Navigationstechnik und – das Schmuckstück schlechthin – ein großzügiger Wohnraum mittschiffs, illuminiert, möbliert im Sylter Stil und mit Treppe aufs Oberdeck.
Und wer richtig schippern will: Im Maschinenraum wartet ein weiß-lackierter Acht-Zylinder-Schiffsdiesel auf einen neuen Maschinisten. Steuerbord ein fest eingebauter Tank für Heizöl. Backbord der Tank für Diesel. Florian Watermann: „Beide sollten immer einigermaßen die gleiche Füllhöhe haben, damit das Schiff austariert ist.“ 647 000 Euro soll die „Horus“ kosten – im Gegenzug gibt es ein einzigartiges Wohnerlebnis mitten in der Hamburger Hafen-City. wb
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